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Deutsche Kliniken rüsten sich für den Wettbewerb

Hamburg (ots)

Der deutsche Klinikmarkt ist weiterhin steigendem
Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Dies spiegelt sich in dem anhaltenden 
Privatisierungstrend wider. Drei von vier Kliniken rechnen bis 2008 
mit strukturellen Änderungen infolge des zunehmenden Wettbewerbs und 
Kostendrucks. Das ergibt der aktuelle "Krankenhaus Trend" von Steria 
Mummert Consulting in Kooperation mit der Fachzeitschrift "kma".
Ein effektiveres Klinikmanagement sowie betriebswirtschaftliches 
Handeln sind in deutschen Krankenhäusern mittlerweile genauso wichtig
wie die medizinische Versorgung. So setzen mehr als drei Viertel der 
112 befragten Fach- und Führungskräfte mit hoher und sehr hoher 
Priorität auf die Einführung eines kaufmännischen Führungs- und 
Steuerungssystems. Für die gleiche Anzahl der Befragten hat die 
medizinische Leistung und Pflege oberste Priorität. Risikomanagement 
im Krankenhaus sowie die Umsetzung einer Kostenträgerrechnung zur 
Schaffung von Transparenz bei Kosten und Erlösen gehören für rund 90 
Prozent der Kliniken zu einer modernen Krankenhausführung dazu. Acht 
von zehn Klinikentscheidern halten die innerbetriebliche 
Leistungsverrechnung und Profit-Center-Strukturen für unverzichtbar. 
Begriffe wie beispielsweise Balanced Scorecard sind im Klinikalltag 
keine Fremdwörter mehr und gehören für die Mehrheit der Entscheider 
zu den notwendigen Steuerungsinstrumenten im Krankenhaus.
Der Notfallversorgung widmen die Kliniken besonders viel 
Aufmerksamkeit - vor allem aus strategischen Gründen: um neue 
Patienten zu gewinnen und Erlöse langfristig zu sichern. Fast 40 
Prozent der Krankenhäuser halten den Aufbau von zentralen 
Noteinheiten in den nächsten drei Jahren für unausweichlich. Dabei 
sehen öffentliche und private Trägerschaften unterschiedliche 
Investitionsbedarfe. Während nahezu jedes zweite öffentliche 
Krankenhaus seine Planungen für die Noteinheiten bereits 
abgeschlossen hat, trifft dies nur auf jede vierte private Klinik zu,
was durch die z. T. unterschiedliche fachliche Ausrichtung und 
Bedeutung der Akutversorgung bedingt sein kann. Von den Investitionen
in die Notfallversorgung versprechen sich die Krankenhausbetriebe in 
erster Linie eine höhere Patientenbindung: Mehr als 80 Prozent der 
Befragten erwarten, dass sich die Wartezeiten verkürzen und die 
Patientenzufriedenheit steigt. Weitere 70 Prozent rechnen mit einer 
Verbesserung der medizinischen Versorgung. Die Erlössituation spielt 
dabei eine eher untergeordnete Rolle. So kalkuliert nur knapp mehr 
als die Hälfte der Befragten, dass sich die Kosten durch eine 
zentrale Notfalleinheit im Vergleich zur herkömmlichen Organisation 
reduzieren lassen.
Nahezu 90 Prozent der Befragten halten einen Zentral-OP gegenüber 
einer dezentralen Lösung für effektiver und effizienter. Knapp die 
Hälfte der Kliniken hat auch bereits einen zentralen    OP-Bereich 
aufgebaut. Bei Organisation und Prozessmanagement besteht aber 
weiterhin Optimierungsbedarf. Insbesondere Universitätskliniken und 
Krankenhäuser der Maximalversorgung weisen hier Defizite auf. Die 
fachübergreifende Nutzung der OP-Säle sorgt nach Ansicht einer 
deutlichen Mehrheit (84,6 Prozent) grundsätzlich für bessere 
Auslastungszahlen. Für den reibungslosen Ablauf des OP-Betriebs sind 
laut Expertenmeinung eine kontinuierliche Planung sowie ein 
professionelles Management des OPs unabdingbar. Drei von vier 
Kliniken setzen hierbei auf einen verantwortlichen OP-Manager, dem 
die gesamte Planung, Koordination und Steuerung für den zentralen 
Operationsbereich obliegt.
Die geplanten strukturellen Veränderungen betreffen auch das 
Klinikpersonal: Infolge der Optionen im Rahmen der Neuregelung des 
Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) denken drei von vier
Kliniken über alternative Vergütungsmodelle nach oder beabsichtigen 
aus den herkömmlichen Tarifverträgen auszusteigen. Auch bei der 
Anzahl der Beschäftigten spiegelt sich dieser Trend zu Einsparungen 
wider: Erwarteten im Mai 2005 noch 30 Prozent der Kliniken einen 
höheren Personalbedarf, sind es jetzt nur noch 24 Prozent. Mehr als 
40 Prozent rechnen mit einem gleich bleibenden Mitarbeiterbestand; 
34,5 Prozent denken an Entlassungen. Das entspricht einem Rückgang um
7,3 Prozentpunkte im Vergleich zu einer Befragung im Dezember 2004.

Rückfragen bitte an:

Steria Mummert Consulting
Pressesprecher
Jörg Forthmann
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

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