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Rheinische Post: Reform besser jetzt stoppen

Düsseldorf (ots)

Von Eva Quadbeck
Das Gesundheitssystem in Deutschland zu reformieren, ist die 
größte Herausforderung, die die große Koalition hat. Wenn der 
vorgesehene Fonds nun scheitert, steht die Regierung blamiert da. 
Aber in dieser Situation ist das berühmte Ende mit Schrecken besser 
als der Schrecken ohne Ende.
Der Fonds ist gescheitert, bevor er eigentlich ausgereift war. Und 
dafür kann man noch nicht einmal den mächtigen Lobby-Gruppen im 
Gesundheitssystem die Schuld in die Schuhe schieben. Denn es waren 
die Politiker selbst, die das Modell in Grund und Boden verhandelt 
haben. Der Fonds war ursprünglich eine reichlich sozialdemokratische 
Idee: Steuern sowie die Beiträge der gesetzlichen und der privaten 
Versicherungen hübsch in einen Topf einzahlen, weiter verteilen, und 
fertig ist die Bürgerversicherung. Klar, dass die Union diese Festung
schleifen musste. Sie hat die Steuern und die Beteiligung der 
Privaten herausverhandelt und die Prämie obendrauf gesetzt. 
Herausgekommen ist ein Reformmodell, das so keiner haben wollte.
An Kanzlerin Merkel wird eine gescheiterte Reform in jedem Fall 
hängen bleiben: Aber besser ist es, als Kanzlerin in die Geschichte 
einzugehen, die von einer vermurksten Reform (erst spät) die Finger 
gelassen hat, denn als diejenige im Gedächtnis zu bleiben, die ein 
vermurkstes Modell durchgedrückt hat.

Rückfragen bitte an:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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