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Rheinische Post: Todesstrafe: Chef der Uno stolpert

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Schon am ersten Arbeitstag gestolpert: Der neue UN-Generalsekretär
Ban Ki Moon erfährt die Tücken seines Amtes. Der Südkoreaner spricht 
als Uno-Chef für 192 Staaten, von denen 67 die Todesstrafe gesetzlich
kennen. Die Mehrheitsmeinung der Weltorganisation als der obersten 
Hüterin der Menschenrechte lehnt diese irreparable Strafart aber als 
barbarisch ab. Auch wenn Ban Ki Moon mit Bezug auf Saddam Husseins 
Ende Verständnis äußert, wird dies die Uno-Haltung zur Todesstrafe 
keinesfalls grundsätzlich ändern. Man muss jedoch zur Kenntnis 
nehmen, dass alle bisherigen Resolutionen zu dem Thema 
völkerrechtlich nicht bindend sind. Wer die Todesstrafe ächten und 
auf Dauer abschaffen will, muss noch schwierige Überzeugungsarbeit 
leisten.
Die Gegner der Todesstrafe haben gute Gründe für ihre Ablehnung. 
Immer wieder kommt es zu Fehlurteilen. Erschreckend ist auch die 
Leichtfertigkeit, mit der diese Strafe in Teilen der Welt verhängt 
wird. Allein im Dezember wurden in China 114 Menschen hingerichtet. 
Im Irak waren es 14 und beim Nachbarn Iran 26. In den USA sind die 
Zahlen rückläufig, Pannen bei einer Giftinjektion an einem 
Delinquenten vor kurzem haben Volkes Meinung kippen lassen. Bei der 
Todesstrafe spielt auch der Rachegedanke eine gewichtige Rolle. Doch 
Rache hat im modernen Strafrecht nichts zu suchen.
Bericht: Angeklagte sollen hängen, Titelseite

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