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Rheinische Post: Deutschlands Rolle - Von GODEHARD UHLEMANN

Düsseldorf (ots)

Deutschlands augenblicklicher außenpolitischer
Rang ist nicht einer besonders kreativen Denkweise geschuldet, die 
die globalen Krisen und Kriege zwangsläufig in die Knie zwingt. 
Deutschlands Einfluss ist Ausfluss seiner Führungsfunktion innerhalb 
der Europäischen Union und dem Vorsitz bei den wichtigsten 
Industriestaaten der G-8-Runde. Vor diesem Hintergrund sind auch die 
verschiedenen außenpolitischen Aktivitäten von Bundeskanzlerin Merkel
und Außenminister Steinmeier zu sehen. Merkel bemüht sich um Frieden 
in Nahost, während ihr Chefdiplomat in Moskau die Europa bedrückende 
Kosovofrage erörtert. Ohne Russland wird es keine Unabhängigkeit der 
noch zu Serbien gehörenden Provinz geben. Europa wird sich auch nach 
der deutschen EU-Ratspräsidentschaft an diesem Problem schwer tun.
Das gilt auch für den Nahost-Konflikt. Frau Merkel hat sich für 
ein Wiederbeleben des Friedensprozesses ausgesprochen. Das ist 
ehrenwert, doch zu wenig. Appelle werden die zerstrittenen Seiten 
nicht an den Konferenztisch bringen. Dazu bedarf es wirklicher 
Zugeständnisse und einer Vermittlertätigkeit mit langem Atem. 
Letztere übersteigt die deutschen Möglichkeiten. Was bleibt, ist die 
Moderation.

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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