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Rheinische Post: Frankreich-Wahl: noch alles offen

Düsseldorf (ots)

Von Matthias Beermann
Die erste gute Nachricht vorweg: Jean Marie Le Pen, Führer der 
fremdenfeindlichen Front National (FN), hat es nach seinem 
Überraschungssieg von 2002 nicht erneut in die zweite Runde einer 
französischen Präsidentenwahl geschafft. Der braune Volkstribun ist 
geradezu abgestürzt, sein Stimmenanteil hat sich fast halbiert. Damit
bleibt Frankreich eine weitere Blamage erspart. Es sind die beiden 
Favoriten, die Sozialistin Ségolène Royal und der Konservative 
Nicolas Sarkozy, die das Rennen zum Elysée unter sich ausmachen 
werden. Aber beide sind den Franzosen im Wahlkampf konkrete Aussagen 
über ihre politischen Pläne weitgehend schuldig geblieben. Nicht 
Programme, sondern kurzatmiger Populismus und der Kult um Personen 
standen im Vordergrund, und es ist nicht zu erwarten, dass sich in 
den zwei verbleibenden Wahlkampf-Wochen bis zum 6. Mai daran viel 
ändern wird. Diese Wahl hat eine Trendwende bewirkt. Die Franzosen 
interessieren sich wieder für Politik, trotz des schwelenden 
Misstrauens gegenüber dem politischen Personal. Das hat sich gezeigt 
beim Ansturm auf die Wahlkampfveranstaltungen und natürlich in der 
sensationell gestiegenen Wahlbeteiligung. Nach zwölf lähmenden 
Chirac-Jahren hegen die Franzosen offensichtlich die Hoffnung, dass 
sich in ihrem Land endlich etwas zum Besseren wenden könnte.

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Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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