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Rheinische Post: Weltbank-Wechsel

Düsseldorf (ots)

Von Frank Herrmann
Amerika ist zufrieden, Europa erleichtert. Brasilianern, 
Südafrikanern und ein paar anderen Schwergewichten der Dritten Welt 
wäre eine grundsätzliche Reform lieber gewesen. Aber was soll's, mit 
Robert Zoellick als wohl nächstem Weltbankpräsidenten können auch sie
halbwegs leben. Endlich einmal hat George W. Bush der Welt einen 
Kandidaten vor die Nase gesetzt, der andere respektiert, statt ihre 
Wünsche arrogant zu ignorieren.
 Personalentscheidungen sagen viel darüber aus, wie die USA mit dem 
Rest des Planeten umzugehen gedenken. Vor zwei Jahren ließ Bush seine
Muskeln noch aufs Kräftigste spielen. Da präsentierte er mit dem 
Hardliner John Bolton einen UN-Botschafter, der die Vereinten 
Nationen im Grunde nur als überflüssigen Debattierclub verstand. Da 
boxte er mit Paul Wolfowitz einen Weltbankpräsidenten durch, der den 
Europäern schon deshalb missfiel, weil er als Mitarchitekt des 
Irak-Krieges einen fatalen Hang zu Alleingängen symbolisierte. Jetzt 
Zoellick, das personifizierte Gegenprogramm. Ein erfahrener Mann. Ein
Realist, der genau weiß, dass man mit Partnern verhandeln, manchmal 
zäh ringen muss und sie nicht überfahren kann. Eine Brachialreform 
der Weltbank wird es auch mit Zoellick nicht geben.

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