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Bundeszahnärztekammer

Auf die Rahmenbedingungen kommt es an!

Berlin (ots)

Als "ersten Schritt in die richtige Richtung"
begrüßt die deutsche Zahnärzteschaft das im Gesundheitskonsens
beschlossene Herauslösen des Zahnersatzes aus dem Leistungskatalog
der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ab dem Jahr 2005.
"Wir möchten endlich den freien Zugang unserer Patienten zu einer 
präventionsorientierten Zahnmedizin realisiert sehen. Das 
Herauslösen des Zahnersatzes aus der GKV kann dazu ein erster 
Schritt sein, allerdings differenziert die präventionsorientierte 
Zahnheilkunde nicht zwischen Zahnersatz und allgemeiner 
Zahnbehandlung", erklärt der Präsident der Bundeszahnärztekammer 
(BZÄK), Dr. Dr. Jürgen Weitkamp. "Es gibt keinen fachlichen 
Hintergrund für die geplante isolierte Herausnahme des 
Zahnersatzes", ergänzt Dr. Wilfried Beckmann, Bundesvorsitzender des 
Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ). "Wir wollen den 
Präventionsgedanken in der gesamten Zahnmedizin durchsetzen." Der 
amtierende Vorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung 
(KZBV), Dr. Jürgen Fedderwitz: "Wir sehen jetzt die konkrete 
Möglichkeit, mit einem befundorientierten Festzuschussmodell und 
Kostenerstattung bei größtmöglicher Transparenz und Selbstbestimmung 
des Patienten eine gerechte Bezuschussung für alle zu erreichen."
Die neue Möglichkeit, eine Zusatzversicherung für Zahnersatz bei 
privaten oder gesetzlichen Krankenversicherern abschließen zu 
können, sieht die Zahnärzteschaft jedoch mit Skepsis. Es sei 
fraglich, ob ein Wettbewerb zwischen körperschaftlich und 
privatwirtschaftlich strukturierten Anbietern ein 
zukunftsorientiertes Modell darstelle. Die freie Wahl der 
Kostenerstattung anstelle der Sachleistung für alle Versicherten 
wird dagegen einhellig begrüßt: "Das bietet die Option auf mehr 
Fairness und Transparenz für unsere Patienten", glaubt der KZBV-
Vorsitzende Fedderwitz.
Die von Gesundheitsministerin Schmidt angekündigte
Zwangsfortbildung für Ärzte und Zahnärzte wird abgelehnt. "Die
Pflicht zur Fortbildung ist einschließlich möglicher Sanktionen über
die Kammern und das Heilberufgesetz umfassend geregelt", erläutert
BZÄK-Präsident Weitkamp. Hier handele es sich um eine überflüssige
Gängelung.
Einig sind sich die Spitzen der drei Zahnärzteorganisationen in 
ihrer Skepsis über den Sanierungserfolg der angekündigten 
Maßnahmen. "Jetzt wurde der kleinste gemeinsame Nenner gefunden", 
glaubt der KZBV-Vorsitzende Fedderwitz: "Die nächste Reform kommt 
bestimmt." Der FVDZ-Vorsitzende Beckmann: "20 Milliarden Euro 
Einsparung im Gesundheitssystem bringen vielleicht eine neue 
Atempause. Sie lösen aber nicht das Scheitern des 
Generationenvertrages."
Für Rückfragen:
BZÄK:
Frank Royer, 
Tel.: 030/ 40005-140  
presse@bzaek.de
KZBV:
Lisa Braun, Tel. 030 28017928 
l.braun@kzbv.de
FVDZ: 
Wolfgang Straßmeir, Tel.: 030 24342717 
ws@fvdz.de

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