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Bürgergespräch Umgestaltung Friedrichspark: Universität, Stadt und Land haben aktuelle Baupläne vorgestellt

Bürgergespräch Umgestaltung Friedrichspark: Universität, Stadt und Land haben aktuelle Baupläne vorgestellt

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Stadt Mannheim sind am 6. Dezember der Einladung von Universität, Stadt und Land gefolgt, um gemeinsam über die aktuellen Baupläne der Universität für den Bereich Friedrichspark zu diskutieren. Rektor Prof. Dr. Thomas Puhl sowie Vertreter der Mannheimer Stadtplanung und des Amts für Vermögen und Bau Baden-Württemberg beantworteten die Fragen der Bürgerinnen und Bürger.

Bei dem Vor-Ort-Termin im alten Eisstadion betonte Rektor Prof. Dr. Thomas Puhl zunächst die Dringlichkeit des Bauprojekts für die Universität Mannheim. Aufgrund ihrer starken Raumauslastung sei die Universität an der Kapazitätsgrenze bei der Taktung von Vorlesungen und der Unterbringung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit den anstehenden Sanierungsarbeiten im Schloss verschärfe sich das Problem weiter: Spätestens mit der Renovierung des Ostflügels ab 2026 müssten über 20 dringend benötigte Hörsäle und Seminarräume sowie Büros für ganze Abteilungen aus dem Betrieb genommen werden. "Damit kommt ein wirkliches Problem auf uns zu, da sich Hörsäle im Gegensatz zu Büros nicht einfach in der Stadt anmieten lassen", erklärte Puhl. "Wir brauchen dringend Erweiterungsbauten in Schlossnähe, um unseren Lehrbetrieb ohne Einschränkungen aufrechterhalten zu können."

Die Erhaltung des fußläufigen Campus spiele dabei für die Universität Mannheim eine besonders große Rolle. "Damit wissenschaftlicher Austausch auf hohem Niveau überhaupt möglich ist, müssen sich unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Studierenden auf dem Campus begegnen", so Puhl. Als Universität mit hohem wissenschaftlichen Ansehen stehe Mannheim zudem mit Spitzen-Universitäten aus aller Welt in einem harten Wettbewerb um die besten Studierenden und Forschenden. Der Schlosscampus mit seinen kurzen Wegen trage dabei besonders stark zur Attraktivität der Universität bei. "Der neue Standort entlang der Bismarckstraße ist daher für eine Erweiterung ideal", sagte Puhl. "Er schafft eine natürliche Verbindung zwischen dem Schloss und unserem bestehenden Campus West in A5 und B6."

Mit dem Projekt wolle die Universität außerdem einen Mehrwert für die Anwohnerinnen und Anwohner sowie Beschäftigte und Studierende schaffen. "Der Friedrichspark ist in seinem jetzigen Zustand allenfalls Randbegrünung um das marode Eisstadion, an vielen Stellen ist er zudem schlecht einsehbar. Unsere Studierenden berichten uns immer wieder, dass sie den Friedrichpark als Angstraum wahrnehmen. Wir möchten das ändern", so Puhl. Durch die Neugestaltung der Grünfläche, die Schaffung von Aufenthaltsmöglichkeiten und den laufenden Uni-Betrieb werde der Park zukünftig bis in die Abendstunden belebt und so als Freizeitort für die Mannheimerinnen und Mannheimer wieder nutz- und erlebbar.

Die geplanten Neubauten

Insgesamt vier Gebäude sind entlang der Bismarckstraße im Bereich Friedrichspark geplant - eines weniger als ursprünglich im Siegerentwurf der Architekten Hähnig und Gemmeke im Realisierungswettbewerb von 2017 vorgesehen.

Davon hätten zwei besonders hohe Priorität und müssten in den nächsten fünf Jahren realisiert werden, so Puhl. Neben einem Verfügungsgebäude, das genügend Raum bietet, um Vorlesungen und Büroräume während Sanierungsarbeiten auf dem Campus auszulagern, soll auch ein Gebäude für die Philosophische Fakultät gebaut werden. Deren Lehrstühle und Abteilungen sind derzeit noch entlang der Bismarckstraße verstreut, sodass wissenschaftlicher Austausch nur begrenzt möglich sei.

Darüber hinaus sollen langfristig zwei weitere Gebäude entstehen. Neben einem Haus der Studierenden, in dem die studentische Selbstverwaltung und die Vielzahl engagierter Hochschulgruppen Platz auf dem Campus finden sollen, soll auch ein House of Research gebaut werden. Mit diesem möchte die Universität Mannheim Raum schaffen für die Unterbringung der immer wichtiger werdenden nationalen und internationalen Forschungsverbünde, Sonderforschungsbereiche sowie für Büros für internationale Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler.

Maßnahmen zum Schutz von Umwelt und Stadtklima

Bei der Realisierung des Bauprojekts sind Universität, Stadt und Land die Umwelt- und Klimaverträglichkeit ein besonderes Anliegen. Diese Aspekte seien schon bei der Ausschreibung des Siegerentwurfs besonders berücksichtigt worden, betonte Bernd Müller, Leiter Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Mannheim. So werde die Frischluftzufuhr in die Innenstadt durch eine Bauweise mit festen Schneisen gewährleistet, Dächer und Gebäudefassaden würden begrünt und eine Vielzahl neuer Bäume gepflanzt. Auch die Gebäudefront wurde noch einmal zurückgenommen, um mehr Bäume erhalten zu können.

Wie im ersten Bürgergespräch im Februar 2019 und in den Gesprächen mit den Gemeinderatsfraktionen, dem Innenstadtbeirat und dem Umweltforum Mannheimer Agenda 21 e.V. angekündigt, wurde zwischenzeitlich die Planung auf der Grundlage von Gutachten zum Stadtklima und den Bäumen überarbeitet und optimiert, erklärte Dr. Hanno Ehrbeck vom Fachbereich Stadtplanung der Stadt Mannheim. Durch die Reduzierung der Gebäudeanzahl von 5 auf 4 bleiben zusätzliche Bäume erhalten, die Frischluftschneisen werden weiter vergrößert. Auch die Bodenversiegelung fällt nun geringer aus als derzeit durch das alte Eisstadion gegeben.

Im Anschluss an die Redebeiträge der Verantwortlichen hatten die Anwohnerinnen und Anwohner Gelegenheit, mit diesen ins Gespräch zu kommen, Nachfragen zu stellen und ihre Anregungen und Wünsche zu diskutieren. "Die Uni ist integraler Teil der Mannheimer Stadtgesellschaft. Es ist uns daher wichtig, die Mannheimerinnen und Mannheimer bei so großen Veränderungen mitzunehmen, aber auch Verständnis für unser Anliegen zu schaffen", resümiert Puhl. "Die Anregungen der Anwohner haben wie schon beim ersten Bürgergespräch sehr ernst genommen und werden sie auch in die weiteren Planungen miteinbeziehen."

Zum Hintergrund

Das Bürgergespräch ist Teil einer Reihe von Bemühungen der Universität, mit den Mannheimerinnen und Mannheimern zu den geplanten Neubauten im Bereich Friedrichspark ins Gespräch zu kommen. Bereits im Februar 2019 hatte ein erstes Bürgergespräch stattgefunden, in dem die Anwohnerschaft über die Baupläne in A5 und das neue Informationszentrum informiert wurde und ihre Fragen, Anregungen und Wünsche diskutieren konnte.

Zusätzlich zum Vorort-Termin beantwortet die Universität vom 6. bis 13. Dezember 2019 Fragen auch per E-Mail an info(at)uni-mannheim.de mit besonderer Priorität. In den nächsten Wochen stehen weitere Gespräche mit dem Innenstadtbeirat und den Fraktionen des Gemeinderats an. Am 21. Januar 2020 tagt der Ausschuss Umwelt und Technik der Stadt Mannheim, auf dem die Universität ebenfalls ihre Planungen vorstellen will.

Der aktuelle Rahmenplan ist öffentlich einsehbar unter: https://buergerinfo.mannheim.de/buergerinfo/si0057.asp?__ksinr=8897

Das Klima- und Baumgutachten zum Download finden Sie unter: https://www.mannheim.de/de/node/125337

Pressekontakt:
Linda Schädler
Pressesprecherin
Universität Mannheim
Tel.: +49 621 181-1434
E-Mail:  schaedler@uni-mannheim.de
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