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Tarifforderungen gefährden Arbeitsplätze bei der Deutschen Bahn
DIW Berlin stellt Gutachten zur Beschäftigungs- und Tarifpolitik der Deutschen Bahn AG vor

Berlin (ots)

Eine Umsetzung der von den Bahngewerkschaften in
der kommenden Tarifrunde geforderten Lohnerhöhungen könnte bei der 
Deutschen Bahn AG mehrere Tausend Arbeitsplätze gefährden. Allein in 
den nächsten vier Jahren sind mehr als 9000 Arbeitsplätze bedroht. 
Die seit der Bahnreform verfolgte moderate Lohnpolitik hat die 
Wirtschaftlichkeit der Bahn verbessert und Marktanteile gesichert. Zu
diesem Ergebnis kommt das DIW Berlin in einem aktuellen Gutachten 
(Beschäftigungs- und Tarifpolitik bei der Deutschen Bahn: Ein Modell 
zur Sicherung von Arbeitsplätzen im wettbewerblichen Umfeld? von 
Holger Bonin und Pio Baake).
Die Studie lobt die bisher auf Beschäftigungssicherung 
ausgerichtete Politik der Tarifpartner. Durch Lohnzurückhaltung 
konnte bei der Deutschen Bahn in den letzten Jahren ein gut 
funktionierender konzerninterner Arbeitsmarkt mit derzeit rund 3.000 
Beschäftigten aufgebaut werden, der den Verzicht auf betriebsbedingte
Kündigungen ermöglicht. Die Forscher schätzen, dass sich bei zu hohen
Lohnabschlüssen die Kosten für diesen Arbeitsmarkt mehr als 
verdoppeln werden. Damit, so das Gutachten, sei die Weiterführung 
dieser besonderen Kündigungsschutzes der DB-Beschäftigten gefährdet.
Anders als bei der früheren Behördenbahn, so die Experten, komme 
den Arbeitskosten bei der Deutschen Bahn überragende Bedeutung zu. 
Vor allem im Güter- und Regionalverkehr stehe das Unternehmen 
mittlerweile in einem starken Preiswettbewerb. Hier könnte das 
Unternehmen spürbar Marktanteile verlieren, wenn die Tarifforderungen
der Bahngewerkschaften durchgesetzt würden und sich der bestehende 
Kostennachteil gegenüber den Konkurrenten weiter vergrößerte. Aber 
auch im Fernverkehr würde die Bahn gegenüber Auto und Flugzeug 
verlieren.
Die Forscher verweisen noch auf einen weiteren Aspekt. Ganz 
unabhängig von der Wettbewerbslage nimmt bei einem profitorientierten
Unternehmen wie der Deutschen Bahn bei übermäßigen Lohnsteigerungen 
der Druck auf die Manager zu, Arbeitsplätze abzubauen.
Das komplette Gutachten steht Interessierten auf der Homepage des 
DIW unter www.diw.de zur Verfügung.

Pressekontakt:

Renate Bogdanovic
Pressestelle DIW Berlin
Tel. +49 (0) 30 89789-249
Fax +49 (0) 30 89789-119
presse@diw.de www.diw.de

Uwe Herz
Kommunikation Personal
Tel. +49 (0) 30 297-61196
Fax +49 (0) 30 297-61195
uwe.herz@bahn.de www.db.de/presse

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