Mehdorn startet Testzug von Peking nach Hamburg Ziel der DB ist schnelle Landbrücke zwischen Asien und Europa - Containerzug bewältigt über 10.000 Kilometer in knapp 20 Tagen
Berlin (ots)
(Peking/Berlin, 9. Januar 2008) Um 15.45 Uhr Ortszeit (8.45 Uhr MEZ) ist heute in Peking ein mit Containern beladener Güterzug Richtung Hamburg abgefahren. Seine Route führt den Containerzug von der chinesischen Hauptstadt über die Mongolische Republik und die Transsibirische Eisenbahn via Weißrussland und Polen an die Elbe. Dort soll er nach mehr als 10.000 Kilometern Wegstrecke und knapp 20 Tagen Fahrzeit eintreffen. Der Zug ist ein weiterer Testzug über die so genannte eurasische Landbrücke. Die Deutsche Bahn AG arbeitet dabei mit fünf weiteren Bahngesellschaften zusammen: der russischen und chinesischen Eisenbahn sowie den Bahnen der Mongolei, Polens und Weißrusslands. Die sechs Bahnen wollen künftig mit wettbewerbsfähigen Angeboten der Konkurrenz aus der Schiff- und Luftfahrt Marktanteile abjagen. Angesichts der boomenden Volkswirtschaften in Asien und dem Aufschwung in Russland gewinnt die Verkehrsachse Asien-Europa noch mehr an Bedeutung. Hartmut Mehdorn, Vorstandsvorsitzender der DB AG, sagte bei der Abfahrt des Zuges in Peking: "Die Deutsche Bahn hat diesen Trend frühzeitig erkannt. Das sind Investitionen, die sich langfristig für die DB AG und den Wirtschaftsstandort Deutschland auszahlen werden." In Anwesenheit des chinesischen Verkehrsministers Liu fügte Mehdorn hinzu: "Wir eröffnen heute eine weitere wichtige Etappe zur Verwirklichung der gemeinsamen eurasischen Landbrücke. Wir wollen demonstrieren, dass wir einen solchen Zug auch unter realen Bedingungen schnell, sicher und zuverlässig ans Ziel bringen können. Wir sammeln damit Erfahrungen für die angestrebte Aufnahme eines eurasischen Regelverkehrs. Das Potenzial dafür ist bei den prognostizierten Handelsströmen außerordentlich groß." Norbert Bensel, Vorstand Transport und Logistik der DB AG, ergänzte: "Wir streben künftig eine Fahrzeit von 15 bis 18 Tagen an und wären damit etwa doppelt so schnell wie das Seeschiff von Deutschland nach China und Asien. Darüber hinaus sind wir bei vielen Gütern wesentlich kostengünstiger als die Luftfracht. Bei vielen Details müssen wir allerdings noch einige Hausaufgaben erledigen, beispielsweise eine Fahrzeugtechnik auf hohem Niveau sowie eine schnellere Abwicklung der Zollformalitäten an den Grenzen anbieten."
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