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Deutsche Bahn: Betriebliches Ergebnis im Geschäftsjahr 2001 deutlich besser als geplant

Deutsche Bahn: Betriebliches Ergebnis im Geschäftsjahr 2001 deutlich
besser als geplant
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Berlin (ots)

Auf der Bilanzpressekonferenz in Berlin hat die
Deutsche Bahn heute ihr Jahresergebnis 2001 erläutert. Die
endgültigen Zahlen des Geschäftsjahres 2001 bestätigen die bereits im
März veröffentlichten vorläufigen Werte.
Bahnchef Hartmut Mehdorn: "Die Verkehrsleistung im Personenverkehr
konnte weiter gesteigert werden - auf den bisher höchsten Wert seit
Beginn der Bahnreform. Das bedeutet, wir haben Marktanteile dazu
gewonnen, während die Entwicklung auf der Straße rückläufig war."
Trotz des Wegfalls der EXPO-Verkehre wurde ein Anstieg um 0,1 Prozent
auf 74.459 Millionen Personenkilometer erreicht. Dabei war der
Fernverkehr auf Grund der Anpassungen der Angebotsstrukturen sowie
dem Wegfall der EXPO-Sonderverkehre leicht rückläufig und lag mit
35.342 Millionen Personenkilometern um 2,4 Prozent unter dem
Vorjahreswert. Der Personennahverkehr dagegen entwickelte sich erneut
positiv und legte um 2,5 Prozent auf 39.117 Millionen
Personenkilometer zu. Im Personenverkehr hat die Bahn damit erneut
gegen den rückläufigen Trend des Gesamtmarkts zugelegt und
Marktanteile gegen die Straße gewonnen.
Nach einem wachstumsstarken Vorjahr hat sich im Güterverkehr auch
im Jahr 2001 das Joint Venture Railion als Erfolg erwiesen. Es konnte
durch die erfolgreiche Integration der Güterverkehrssparte der
dänischen Bahn DSB als neue Railion Denmark A/S weiter gestärkt
werden. Allerdings war der Unternehmensbereich Güterverkehr im Jahr
2001 mit einem schlechteren wirtschaftlichen Umfeld konfrontiert. In
Folge der massiven konjunkturellen Verschlechterung in der zweiten
Jahreshälfte mit Rückgängen in den gerade für Schienentransporte
relevanten Branchen wie beispielsweise der Stahlindustrie reduzierte
sich die Verkehrsleistung der DB Cargo AG um 3,1 Prozent auf 74.450
Millionen Tonnenkilometer. Die erstmalige Einbeziehung der Railion
Denmark A/S mit einer Verkehrsleistung von 2.064 Millionen
Tonnenkilometern konnte diesen Rückgang nicht vollständig
ausgleichen.
Die Railion Benelux N.V. lag mit 3.834 Millionen Tonnenkilometern
auf Vorjahresniveau. Die insgesamt mit 80.348 Millionen
Tonnenkilometern erzielte Verkehrsleistung im Güterverkehr ist
immerhin der zweitbeste Wert seit Beginn der Bahnreform. Auch der
Gesamtmarkt hat deutlich an Wachstumsdynamik verloren; durch den
intensiven verkehrsträgerübergreifenden Wettbewerb blieben die Margen
unverändert unter Druck.
Umsatzanstieg 1,7 Prozent
Der Umsatz erreichte im vergangenen Jahr 15,7 Milliarden EURO.
Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 1,7 Prozent.
Bereinigt um den EXPO-Effekt des Vorjahres und die erstmalige
Konsolidierung der Railion Denmark A/S wurde eine Steigerung von 1,9
Prozent erreicht.
Weitere Produktivitätssteigerungen realisiert
Im Zuge der Produktivitätsverbesserungen wurde die Zahl der
Mitarbeiter sozialverträglich reduziert und lag mit 214.371
Mitarbeitern zum Jahresende 2001 um 3,7 Prozent unter dem
Vorjahresstichtag. Seit Beginn des Bahnreformprozesses konnte die
Produktivität je Mitarbeiter um 156 Prozent gesteigert werden.
   Gleichzeitig mit der Vorlage des Geschäftsberichtes 2001 wurde
auch der Personal- und Sozialbericht für 2001/2002 vorgestellt.
Mehdorn: "Die Bahn befindet sich in einem schwierigen
Veränderungsprozess. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf unsere
Mitarbeiter. In unserer Mitarbeiterbefragung haben wir das deutlich
gesehen. Wir werden daher zukünftig noch mehr Energie in Aus-, Fort-
und Weiterbildung, Führungskräfteentwicklung, Nachwuchssicherung und
Motivation unserer Mitarbeiter investieren."
Betriebliches Ergebnis nach Zinsen negativ - aber besser als
geplant
Im Rahmen der mehrjährigen Planung hatte die Bahn beginnend mit
dem Geschäftsjahr 2001 in Abstimmung mit dem Anteilseigner eine
deutliche Beschleunigung des Investitions- und Modernisierungskurses
beschlossen. Damit verbunden ist eine geplante temporäre
Ergebnisschwäche in den Geschäftsjahren 2001 und voraussichtlich auch
im laufenden Jahr. Im Berichtsjahr konnte der DB Konzern zwar durch
die positive Umsatzentwicklung sowie weitere
Produktivitätsverbesserungen das Betriebliche Ergebnis vor
Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) vor Altlastenerstattungen
um insgesamt 169 Millionen EURO steigern. Diese Verbesserungen waren
allerdings nicht ausreichend, um den Rückgang der
Altlastenerstattungen für Belastungen aus der früheren Deutsche
Reichsbahn um 390 Millionen EURO sowie die höheren Abschreibungen und
Zinsbelastungen als Folge der umfangreichen Investitionen in die
Modernisierung der Bahn zu kompensieren. So reduzierte sich das
Betriebliche Ergebnis nach Zinsen um 403 Millionen EURO auf minus 204
Millionen EURO (Vorjahr: plus 199 Millionen EURO).
Finanzchef Diethelm Sack: "Durch die konsequente Umsetzung der
Sanierungsmaßnahmen sowie die Markterfolge fiel das Ergebnis jedoch
um 174 Millionen EURO besser als geplant aus."
Das handelsrechtliche Ergebnis nach Steuern lag mit minus 406
Millionen EURO ebenfalls deutlich unter dem Vorjahreswert (85
Millionen EURO). Der Unterschied zum Betrieblichen Ergebnis
resultiert unter anderem aus Vorsorgen für die Umsetzung des
Werkekonzepts im Bereich der Instandhaltungswerke. Der Cashflow vor
Steuern lag mit 1,8 Milliarden EURO unter dem Niveau des Vorjahres
(2,1 Milliarden EURO).
Weitere 7,1 Milliarden EURO in die Modernisierung der Bahn
investiert
Die Investitionen wurden im Vergleich zum Vorjahr um 0,2
Milliarden auf 7,1 Milliarden EURO gesteigert. Schwerpunkte waren die
Infrastruktur - und hier insbesondere das Bestandsnetz - sowie die
weitere Modernisierung des Fahrzeugparks. In Folge der hohen
Investitionen wuchs die Bilanzsumme um 6,3 Prozent auf 42,0
Milliarden EURO. Die Eigenkapitalquote lag bei 20,1 Prozent, der
Anteil der leicht erhöhten Rückstellungen betrug 34,1 Prozent.
Geschäftsjahr 2001 als positiver Schritt im Rahmen der Bahnreform
Mehdorn: "Der Weg, den wir vor zwei Jahren eingeschlagen haben,
hat sich bewährt." Nach einer umfassenden Bestandsaufnahme und
Einführung strafferer und effektiverer Strukturen wurden
Sanierungsmaßnahmen beschleunigt und die umfassende Strategie
"Offensive Bahn" entwickelt und eingeführt. Mit den drei Säulen
Sanieren, Leisten, Wachsen wurden die Weichen für eine nachhaltige
Stärkung des Verkehrsträgers Schiene gestellt. "Die Bahn ist auf
Kurs.", so Mehdorn weiter. "Wir sind mit dem Geschäftsjahr 2001
zufrieden. Nun gilt es, diesen Weg in den nächsten Jahren konsequent
weiter zu gehen."
Aktuelles Geschäftsjahr bisher zufriedenstellend
Im Ergebnis wird sich auch im laufenden Geschäftsjahr die
temporäre Ergebnisbelastung aus der Investitionsoffensive
niederschlagen. Umsatzseitig rechnet die Bahn für das Gesamtjahr mit
einer weiteren Steigerung. Im ersten Quartal lag der Umsatz bei
zunächst noch schwachem konjunkturellen Umfeld mit 3,8 Milliarden
EURO etwa auf Vorjahresniveau. In der zweiten Jahreshälfte wird
wieder mit einem Anziehen der Konjunktur gerechnet; dies dürfte dann
insbesondere dem Güterverkehr zugute kommen. Über den weiteren
wirtschaftlichen Fortschritt im laufenden Geschäftsjahr wird der
DB-Konzern wie im Vorjahr wieder detailliert im Rahmen des
Halbjahresberichts informieren.
Geschäftsberichte der Führungsgesellschaften vorgestellt
Im Rahmen ihrer aktiven Finanzkommunikation hat die Deutsche Bahn
ihre Berichterstattung durch die erstmalige Vorlage der
eigenständigen Geschäftsberichte der DB Reise&Touristik AG, der DB
Regio AG, der DB Cargo AG, der DB Station&Service AG und der DB Netz
AG erneut erweitert. Über den weiteren wirtschaftlichen Fortschritt
im laufenden Geschäftsjahr wird der DB Konzern wieder mit seinem
Halbjahresbericht berichten.
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F.: 0 30/2 97-6 19 19
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