Bahnchef Hartmut Mehdorn und Netz-Vorstand
Klaus Junker in Dresden
/ Zahlreiche Strecken in Sachsen vom Hochwasser betroffen
Schäden
im hohen dreistelligen Millionenbereich
Dresden (ots)
Das Hochwasser und die Folgen der Überschwemmungen haben der Bahn im Freistaat Sachsen nach Einschätzung des Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Hartmut Mehdorn, einen Schaden an Anlagen und Gebäuden im hohen dreistelligen Millionenbereich zugefügt. Mehdorn und der Vorstand Betrieb / Streckenmanagement der DB Netz AG, Klaus Junker, haben sich heute über die aktuelle Lage in Sachsen informiert.
Die Vorstände zeigten sich angesichts des Ausmaßes der Überflutung und Zerstörung betroffen. "Die Situation für die Menschen in Sachsen und insbesondere in der Stadt Dresden ist dramatisch," sagte Hartmut Mehdorn vor Journalisten in Dresden. "Wichtige Bahnstrecken sind zerstört worden, und das ganze Ausmaß der Schäden ist noch immer nicht absehbar. Unsere Mitarbeiter arbeiten Tag und Nacht an der Aufrechterhaltung von wenigstens einem Teil des Verkehrs, sie sichern Bahnanlagen und räumen den Schmutz weg." Mehdorn kündigte an, dass sich auf den Aufruf an die technischen Auszubildenden der Bahn, in Sachsen und Sachsen-Anhalt zu helfen, bereits viele Freiwillige gemeldet haben. Eisenbahner aus dem ganzen Land hätten den sächsischen Kollegen ihre Mitarbeit angeboten.
Seit gestern ist auch die internationale Bahnstrecke von Dresden nach Schöna Richtung Prag überflutet. "Diese Hauptschlagader für den internationalen Personen- und Güterverkehr fällt nun aus," so Mehdorn. "Der Schaden ist immens. Hier waren wir gerade dabei, wie an anderen betroffenen Strecken auch, die Strecke zu sanieren und auszubauen."
Verkehrsminister Kurt Bodewig bewertete zuvor in einem Telefongespräch mit Bahnchef Mehdorn die Auswirkungen des Hochwassers auf die Bahnanlagen in Sachsen ebenfalls als sehr kritisch: "Die Infrastruktur der Bahn, aber auch die Straße, ist offensichtlich extrem in Mitleidenschaft gezogen. Die Bundesregierung hat sofort ein Hilfsprogramm beschlossen und unbürokratische Hilfe zugesagt. Für sofortige Instandhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen kann die Bahn schnell und unbürokratisch die notwendigen Mittel einsetzen."
Nach dem Abfließen des Wassers beginnen auch für die Bahn die Aufräumarbeiten. "Wir müssen wir uns darauf einstellen, dass umfangreiche und in Teilen längerfristige Erneuerungs- und Investitionsmaßnahmen auf den betroffenen Strecken erforderlich sind," erläutert Klaus Junker. "Das wird mit Sicherheit auch zu einem veränderten Fahrplan führen."
"Wir brauchen hierbei auch die Unterstützung der Bundesregierung," so Hartmut Mehdorn. "Bei Beseitigung der schwersten Schäden geht es leider nicht nur um Instandhaltung sondern auch um Neubau."
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