Tarifverhandlungen während schwieriger Sanierungsphase
Berlin (ots)
Ziel der Bahn in der am 29. Januar beginnenden Tarifrunde ist es, sowohl Beschäftigung als auch Einkommen gleichgewichtig zu sichern. Wegen des extrem geringen Wirtschaftswachstums und der noch laufenden Sanierungsphase werden schwierige Tarifverhandlungen erwartet. Bahnchef Hartmut Mehdorn: "Es gibt nur sehr wenig zu verteilen. Der Tarifabschluss soll keinen zusätzlichen Personalabbau zur Folge haben, er soll aber auch im Rahmen der Finanzierbarkeit dazu beitragen, die Brutto-Einkommen gegen Inflation abzusichern." Der bisherige Tarifvertrag läuft bis zum 28. Februar 2003.
Die Bahn befindet sich seit ihrer Privatisierung in 1994 in einer harten Sanierungsphase, die alle Unternehmensbereiche erfasst. Ziel ist, diese Sanierung im Jahr 2004 abzuschließen. Finanzvorstand Diethelm Sack: "Wir müssen dann wieder nachhaltig in den schwarzen Zahlen sein, um wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben." Sanierung heißt deshalb vor allem: Produktivität auf wettbewerbsfähiges Niveau erhöhen, Vergütung an wettbewerbsfähiges Niveau anpassen.
Daher sind mit der eigentlichen Entgeltrunde drei weitere wichtige tarifpolitische Handlungsfelder eng verknüpft:
- Eine neue Vergütungsstruktur nach dem Leitsatz "Mehr Gleichbehandlung bei mehr Differenzierung". Mehr Gleichbehandlung heißt, dass nach neun Jahren Bahnreform Schluss sein soll mit der Ungleichbehandlung der Mitarbeiter, die schon vor der Privatisierung in 1994 bei der Bahn waren, und der Mitarbeiter, die danach kamen. Schluss soll auch sein - im Rahmen der Finanzierbarkeit - mit dem Unterschied Ost/West. Personalvorstand Dr. Norbert Bensel: "Stattdessen müssen wir uns wie andere Branchen auch an regionalen Arbeitsmärkten - egal ob in West, Ost, Nord oder Süd - orientieren. Mehr Differenzierung heißt, die Tarifverträge für eine stärker leistungsabhängige Vergütung zu öffnen. In einigen Unternehmensbereichen haben wir bereits entsprechende Tarifverträge. Jetzt geht es darum, sie unternehmensweit einzuführen."
- In engem Zusammenhang damit steht das dritte Ziel, die Vergütung stärker an der spezifischen Wettbewerbs- und Ergebnissituation der unterschiedlichen Unternehmensbereiche zu orientieren. Hierzu hatte die Bahn mit den Gewerkschaften über Ergänzungstarifverträge für den jeweiligen Unternehmensbereich verhandelt. Der Abschluss des Ergänzungs-Tarifvertrages für DB Regio war für Ende 2002 erwartet worden. Unterschrieben wurde er bislang nicht, weil es zu einem Konflikt zwischen den drei Bahngewerkschaften Transnet, GDBA und GDL kam. Bensel: "Nur mit wettbewerbsfähigen Beschäftigungsbedingungen können wir künftig Ausschreibungen im Nahverkehr gewinnen und somit Arbeitsplätze sichern."
- Viertes Handlungsfeld ist, den internen sogenannten konzernweiten Arbeitsmarkt zu optimieren. Der Tarifabschluss muss so gestaltet werden, dass er zu keinem zusätzlichen Arbeitsplatzabbau führt und die Chance eröffnet, das Beschäftigungsbündnis über 2004 hinaus zu verlängern.
Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages sollte über die im Öffentlichen Dienst vereinbarten 27 Monate hinaus gehen. Mehdorn: "Vorbereitung und Einführung unserer angestrebten Tarifstrukturveränderungen brauchen Zeit. Außerdem bringt uns ein längerer Tarifabschluss nahe an das Ende der Sanierungsphase, so dass wir den dann folgenden Tarifvertrag als gesundes, tarifpolitisch normales Unternehmen verhandeln und künftig die Mitarbeiter auch am Unternehmenserfolg beteiligen können."
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