Ors0953: Nydam-Schiff: Schenker macht historisches Schiff aus der Zeit der Völkerwanderung wieder flott
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Berlin (ors) -
Anmoderation (Vorschlag) Ein "Jahrtausendprojekt" beschäftigt zur Zeit die Spezial- und Kunsttransport-Experten der Schenker Deutschland AG: Sie überführen das historisch mit Abstand bedeutendste Schiff aus der Zeit der Völkerwanderung, das so genannte Nydam-Schiff, vom Archäologischen Landesmuseum der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloß Gottorf bei Schleswig ins Nationalmuseum Kopenhagen. In Dänemarks wichtigstem Museum für Kulturgeschichte mit einer beachtlichen archäologischen Sammlung wird das einmalige Schiff ab dem 9. Mai ausgestellt.
Text: Rund 1700 Jahre nach seinem Stapellauf geht das Nydam-Schiff nun mit Schenker erneut auf große Fahrt. Das nach seinem Fundort benannte Schiff wurde im August 1863 im dänischen Nydam-Moor geborgen. Der Rumpf aus Eichenplanken ist 23 Meter lang und 3,50 Meter breit und mit Moos abgedichtet. Es war ein seetüchtiges Kriegsschiff, gerüstet für die Überquerung der Nordsee und die Suche nach einer neuen Heimat. Aufnehmen konnte es bis zu 45 Mann, von denen etwa 30 an den Rudern saßen.
Für die Reise ins dänische Nationalmuseum ist "Köpfchen" gefragt. Akkurate Planung, Erfahrung und extreme Sorgfalt sind für alle Beteiligten unabdingbar, wie Claus von Carnap-Bornheim, Direktor der Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf betont:
O-Ton: (ors09531) Prof. Dr. Claus von Carnap-Bornheim, Direktor Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf (32sec.)
"Hier geht es darum, dass das Schiff vernünftig verpackt wird, vernünftig transportiert wird und unbeschadet nach Kopenhagen kommt und auch unbeschadet wieder zurück. Und wir haben den Eindruck, dass alle, die an diesem Projekt beteiligt sind, das sind die Leute aus dem Museen, aus Kopenhagen und aus Schleswig Bootbauer, Konservatoren, Wissenschaftler, aber auch die Logistiker, von Schenker, die für den Transport und die Kiste verantwortlich sind, Deswegen schlafen ich gut und denke, dass es gut klappen wird."
Text:
Zunächst mussten Wände dem historischen Boot weichen: Der Eingang zur Nydam-Halle im Archäologischen Landesmuseum wurde bereits erweitert. Dann bereiten Schenker-Mitarbeiter die Halle vor, rücken den Bootskörper für die Montage der Transportverpackung zurecht. Dafür hat der Logistiker eine spezielle Konstruktion, eine überdimensionierte Kiste, bauen lassen. Ihre Masse: 23, 5 Meter lang, 4,25 Meter breit und 2,90 Meter hoch. Sie umschließt das Nydam-Schiff während des gesamten Transports wie ein schützender Kokon. Im Inneren dieser Spezialverpackung ruht das Schiff auf maßgeschneiderten und gut gepolsterten Stützen. Damit der Bootskörper nicht unter dem eigenen Gewicht zusammensinkt, wird die Transportkiste mit Schaumstoffen ausgefüllt. Dazu Siegfried Redeker , Leiter der Messespedition Schenker Hamburg:
O-Ton: (ors09532) Siegfried Redeker, Leiter der Messespedition Schenker Hamburg (28sec.)
"Schenker macht regelmäßig die Bootstransporte für die Düsseldorfer Messe, das sind schon mal überdimensionale Transporte. Das ist die eine Sache, dass Schenker Spezialtransporte mit eigenen LKW'S durchführt auf der anderen Seite sind wir bekannt als Kunstspediteure, d.h, Schenker wickelt für Museen, Galeristen Transporte ab, die auch nicht ganz alltäglich sind und besonderen Verpackungsbedarf haben und eine gewisse Wertigkeit haben."
Text: Rund zehn Tage werden alleine die aufwändigen Verpackungsarbeiten in der Nydam-Halle beanspruchen. Am 6. April wird sich zeigen, ob Planung und Ausführung zum gewünschten Erfolg führen. Dazu Manfred Gaulke, Fairs & Exhibitions, Schenker Hamburg:
O-Ton: (ors09533) Manfred Gaulke, Fairs & Exhibitions, Schenker Hamburg (26sec)
Dann geht das weiter mit dem Transport. Da wird diese Riesen-Kiste aus diesem Gebäude rausgehoben, auf einen Tieflader geladen, der dann nachts fährt, der dann am 7. April in Kopenhagen steht. Da ist dann geplant, ein Späteinsatz, ich glaube um 20 Uhr. Da fangen wir an diese Kiste mit einem über 300 t Kran über einen Teil des Gebäudes, über das Museum hinweg zu heben, in den Innenhof.
Text: Ein Kuriosum liegt bereits im Zustandekommen des Auftrages. Mitarbeiter des Museums auf Schloss Gottorf wurden auf Schenker aufmerksam, als sie Berichte und Fotos über sensationelle Transporte des Unternehmens zur Internationalen Bootsausstellung in Düsseldorf sahen. Dort hatte der Logistiker die modernen Nachfahren des Nydam-Schiffes am Rheinufer angelandet und in die Messehallen bugsiert. Darunter befand sich auch eine Aufsehen erregende 32 Meter lange und sechs Millionen Euro teure Motoryacht.
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