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Gesetzliche Sozialversicherung 2007 mit Überschuss von 9 Milliarden Euro

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, haben die Haushalte der gesetzlichen Sozialversicherung - 
also der gesetzlichen Kranken-, Pflege-, Unfall- und 
Rentenversicherung, der Alterssicherung für Landwirte sowie der 
Bundesagentur für Arbeit - im Jahr 2007 in Abgrenzung der 
Finanzstatistik mit einem Überschuss in Höhe von 9,0 Milliarden Euro 
abgeschlossen. Dabei blieben die Ausgaben mit 467,2 Milliarden Euro 
gegenüber dem Vorjahr (467,0 Milliarden Euro) nahezu unverändert. Die
kassenmäßigen Einnahmen waren dagegen mit 476,3 Milliarden Euro 
rückläufig (- 2,3%), vornehmlich bedingt durch die zu Beginn des 
Jahres 2006 eingeführte Änderung des Beitragseinzugsverfahrens. Sie 
führte dazu, dass 2006 einmalig ein zusätzlicher Monatsbeitrag zu 
verbuchen und daher eine außerordentliche Erhöhung der Einnahmen zu 
verzeichnen war (Basiseffekt). Deshalb ist der Überschuss des Jahres 
2007 auch nur eingeschränkt mit dem Überschuss im Vorjahr (20,5 
Milliarden Euro) vergleichbar.
Bei den einzelnen Zweigen der gesetzlichen Sozialversicherung 
zeigt sich folgendes Bild:
Für die gesetzliche Krankenversicherung ergab sich 2007 ein 
Finanzierungsüberschuss von 1,8 Milliarden Euro. Dabei stiegen die 
Ausgaben um 4,3% auf 154,6 Milliarden Euro, unter anderem auf Grund 
der Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes zum 1. Januar 2007 und den 
damit einhergehenden gestiegenen Aufwendungen für Arznei-, Verband- 
und Hilfsmittel aus Apotheken (+ 6,9% auf 25,6 Milliarden Euro) sowie
für Heil- und Hilfsmittel von anderen Stellen (+ 4,4% auf 8,7 
Milliarden Euro). Mit 6,0 Milliarden Euro lagen die 
Krankengeldzahlungen 5,6% über dem Vorjahresniveau. Die Einnahmen der
gesetzlichen Krankenversicherung beliefen sich 2007 auf insgesamt 
156,5 Milliarden Euro und übertrafen damit den Vorjahreswert um 4,5%.
Auf Grund der Zunahme der Anzahl der Sozialversicherungspflichtigen 
und der Erhöhung des durchschnittlichen Beitragssatzes von 14,2 auf 
14,8% sind die Beitragseinnahmen, die Haupteinnahmequelle der 
gesetzlichen Krankenversicherung, 2007 um 5,4% auf 149,9 Milliarden 
Euro gestiegen.
Wegen erheblich rückläufiger Ausgaben, vor allem bedingt durch die
Zunahme der Beschäftigtenzahl bei anhaltend guter Konjunktur, 
erzielte die Bundesagentur für Arbeit einen Überschuss in Höhe von 
6,6 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr (11,2 Milliarden Euro ) 
fiel er allerdings niedriger aus, weil die Einnahmen im Jahr 2007 
gegenüber dem Vorjahr auf Grund des oben erwähnten Basiseffektes im 
Jahr 2006 sowie aufgrund der Absenkung des Beitragssatzes zur 
Arbeitslosenversicherung (von 6,5 auf 4,2%) zum 1. Januar 2007 
deutlich zurückgingen (- 21,8% auf 44,2 Milliarden Euro). Mit 
37,6 Milliarden Euro waren auch die Ausgaben der Bundesagentur für 
Arbeit im Berichtszeitraum stark rückläufig (- 17,2%), vor allem weil
die Aufwendungen für das Arbeitslosengeld (- 26,0% auf 16,9 
Milliarden Euro) als Folge der gesunkenen Zahl der Leistungsempfänger
abnahmen.
Die Ausgaben der gesetzlichen Rentenversicherung beliefen sich 
2007 auf 234,7 Milliarden Euro (+ 0,8%). Die Einnahmen von 235,7 
Milliarden Euro fielen, vornehmlich wegen oben erwähnten 
Basiseffekts, um 1,9% niedriger aus. Daraus errechnet sich per Saldo 
ein Finanzierungsüberschuss von einer Milliarde Euro (Vorjahr: + 7,3 
Milliarden Euro).
Die gesetzliche Pflegeversicherung wies im Berichtszeitraum ein 
Finanzierungsdefizit von 321 Millionen Euro aus (Vorjahr: Überschuss 
von 451 Millionen Euro).
Weitere Auskünfte gibt:
Peter Hatzmann,
Telefon: (0611) 75-2731,
E-Mail:  staatliche-haushalte@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

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