All Stories
Follow
Subscribe to Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt

Statistisches Bundesamt: SPERRFRISTMELDUNG: Freigabe Donnerstag, 31.03.2005, 08:00 Uhr
ILO-Arbeitsmarktstatistik Februar 2005

Wiesbaden (ots)

ACHTUNG SPERRFRISTMELDUNG: Freigabe , 31.03.2005, 08:00 Uhr
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist die
Zahl der Erwerbstätigen im Februar 2005 gegenüber dem Vormonat um
45 000 Personen (+ 0,1%) gestiegen. Die Zahl der Erwerbslosen nahm um
rund 480 000 Personen (+ 12,1%) zu. Damit standen dem Arbeitsmarkt im
Februar 2005 über eine halbe Million mehr (+ 1,2%) Erwerbspersonen
zur Verfügung als im Vormonat.
Nach vorläufigen Berechnungen lag die Zahl der Erwerbstätigen mit
Wohnort in Deutschland im Februar 2005 bei 38,54 Mill. Personen, das
waren gut 200 000 Arbeitskräfte mehr als im Februar 2004. Die
Erwerbstätigenquote, der Anteil der Erwerbstätigen an der
Gesamtbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren, lag bei 67,6% und
somit um 0,2 Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor.
Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausschaltung der
üblichen jahreszeitlich bedingten Schwankungen, waren im Februar 2005
in Deutschland 9 000 Personen mehr erwerbstätig als einen Monat
zuvor, nach einem saisonbereinigten Zuwachs um 15 000 Erwerbstätige
im Januar 2005.
Hinter dem leichten Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen insgesamt
verbergen sich anhaltende Verschiebungen in der
Beschäftigungsstruktur. Während Mini-Jobs und die durch die „Hartz-
Gesetze“ geförderten Ich-AGs und Zusatzjobs auch im Berichtsmonat
Februar 2005 zunahmen, ist die Zahl konventioneller
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungen nach wie vor
rückläufig.
Nach Ergebnissen der Telefonerhebung des Statistischen Bundesamtes
lag die Zahl der Erwerbslosen im Februar 2005 bei rund 4,47 Mill.
Personen und somit um 480 000 Personen über dem Ergebnis des
Vormonats. Die Erwerbslosenquote, gemessen als Anteil der
Erwerbslosen an den Erwerbspersonen insgesamt, stieg gegenüber Januar
2005 um einen Prozentpunkt auf 10,4%.
Der deutliche Anstieg der Erwerbslosigkeit betrifft alle
betrachteten Bevölkerungsgruppen, besonders jedoch die Frauen. Deren
Erwerbslosenquote stieg um 1,4 Prozentpunkte auf 10,5% und lag im
Berichtsmonat höher als die der Männer (10,3%). In Ostdeutschland
stieg die Erwerbslosigkeit weniger stark als in Westdeutschland,
bewegt sich aber nach wie vor auf deutlich höherem Niveau.
Es liegen keine Hinweise dafür vor, dass die Veränderungen der
ILO- Arbeitsmarktzahlen konjunkturbedingt wären. Ein großer Teil des
im Februar 2005 beobachteten Anstiegs der Erwerbslosigkeit in
Deutschland insgesamt erklärt sich durch die üblichen jahreszeitlich
bedingten Schwankungen. Jedoch ist auch die saisonbereinigte Zahl der
Erwerbslosen, die nach geschätzten Ergebnissen ermittelt wurde,
gegenüber dem Vormonat um 60 000 Personen gestiegen.
Dafür kann zum einen das in diesem Februar außergewöhnlich kalte
Wetter verantwortlich gemacht werden, durch das in einigen Branchen
weniger Arbeitskräfte benötigt wurden als es üblicherweise im Februar
der Fall ist.
Zum anderen dürfte die Arbeitsmarktpolitik mit der Hartz IV-Reform
Verhaltensänderungen bei direkt oder indirekt betroffenen Personen
bewirkt haben. Insbesondere wurden Personen, die im Vormonat noch
nicht auf dem Arbeitsmarkt aktiv waren, durch die veränderten
Rahmenbedingungen aktiviert. Viele von ihnen suchen nun aktiv nach
einer Erwerbstätigkeit und stehen auch unmittelbar für eine Tätigkeit
zur Verfügung. Gemäß dem ILO-Konzept werden diese Personen als
Erwerbslose gezählt.
Weitere Auskünfte geben:
Bereich „Erwerbstätigkeit“:
Stephan Lüken,
Telefon: (0611) 75-2016,
E-Mail:  stephan.lueken@destatis.de
Bereich „Erwerbslosigkeit“:
Thomas Riede,
Telefon: (0611) 75-2433,
E-Mail:  thomas.riede@destatis.de
ILO-Arbeitsmarktstatistik, monatliche Ergebnisse
Berichts-       Veränderung   Veränderung
 Erwerbs-                 monat         Februar 2005   Februar 2005
 status             Februar    Januar     gegenüber      gegenüber
                     2005       2005     Januar 2005   Februar 2004
in Millionen                  in %
                        Personen
Erwerbstätige 1)    38,54      38,50          0,1            0,6
Erwerbslose 2)       4,47       3,99         12,1              .
Erwerbspersonen
  insgesamt         43,01      42,48          1,2              .
Anteile in %               in %-Punkten
Erwerbstätigen-
  quote 3)           67,6       67,5          0,1            0,2
Erwerbslosen-
 quote
   Insgesamt         10,4        9,4          1,0              .
   Männer            10,3        9,6          0,7              .
   Frauen            10,5        9,1          1,4              .
   Personen
     unter
     25 Jahren       16,4       15,5          0,9              .
   Personen
      25 Jahre und
      älter           9,5        8,5          1,0              .
   Westdeutschland    9,0        7,9          1,1              .
   Ostdeutschland
    (einschl.
     Berlin)         15,7       15,0          0,7              .
ILO-Arbeitsmarktstatistik, Zeitreihen
                  und saisonbereinigte Ergebnisse 4)
Erwerbs-         Erwerbs-        Erwerbslosen-
                     tätige 1)         lose 2)          quote
Jahr    Monat    origi-   saison-  origi-  saison-  origi-  saison-
                 nal      berei-   nal     berei-   nal     berei-
                          nigt             nigt             nigt
in Millionen Personen                in %
2004   Januar   38,277  38,665        .     3,89      .       9,1
       Februar  38,328  38,680        .     3,89      .       9,1
       März     38,451  38,721        .     3,91      .       9,2
       April    38,625  38,765        .     3,92      .       9,2
       Mai      38,709  38,752        .     3,92      .       9,2
       Juni     38,785  38,792        .     3,90      .       9,1
       Juli     38,742  38,787        .     3,92      .       9,2
       August   38,780  38,802        .     4,02      .       9,4
       Septem-
        ber     39,048  38,812        .     3,92      .       9,2
       Oktober  39,222  38,837        .     4,10      .       9,6
       Novem-
        ber     39,249  38,842        .     3,91      .       9,1
       Dezem-
        ber     39,100  38,866        .     3,94      .       9,2
2005   Januar   38,496  38,881     3,99     3,98    9,4       9,3
       Februar  38,541  38,890     4,47     4,04   10,4       9,4
1) Ergebnis der Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen: Erwerbstätige mit Wohnort in
Deutschland (Inländerkonzept). 2) Ergebnis der Telefonbefragung zum
ILO-Erwerbsstatus: Der Standardfehler für die Zahl der Erwerbslosen
beträgt 2,5%. 3) Anteil der Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren
an der gleichaltrigen Bevölkerung. 4) Census-X-12-ARIMA. Frühere
Zeiträume für Erwerbslose zum Teil auf Basis von vorläufig
geschätzten Ergebnissen; Saisonbereinigung mit größeren
Unsicherheiten.
Methodische Erläuterungen zur ILO-Arbeitsmarktstatistik des
Statistischen Bundesamtes
Die ILO-Arbeitsmarktstatistik des Statistischen Bundesamtes setzt
die international anerkannten und angewandten Kriterien für die
Differenzierung von Personen nach dem Erwerbsstatus um. Die Anwendung
dieser von der International Labour Organization (ILO) mit Sitz in
Genf formulierten Kriterien bildet die Voraussetzung für supra- und
internationale Vergleiche von Arbeitsmärkten.
Die ILO folgt einem extensiven Erwerbskonzept. Erwerbstätig ist
danach jede Person im erwerbsfähigen Alter, die im Berichtszeitraum
gegen Entgelt oder im Rahmen einer selbstständigen Tätigkeit
gearbeitet hat, gleich in welchem Umfang. Als erwerbslos gilt im
Sinne der durch die EU konkretisierten ILO-Abgrenzung jede Person im
Alter von 15 bis 74 Jahren, die in diesem Zeitraum weder einer mit
Einkommen verbundenen abhängigen Tätigkeit nachgegangen ist noch
selbstständig war, aber in den letzten vier Wochen vor der Befragung
aktiv eine Tätigkeit gesucht hat. Auf den zeitlichen Umfang der
gesuchten Tätigkeit kommt es nicht an. Eine neue Arbeit muss
innerhalb von zwei Wochen aufgenommen werden können. Die Einschaltung
einer Agentur für Arbeit oder eines kommunalen Trägers in die
Suchbemühungen ist nicht erforderlich.
Die für internationale Vergleiche maßgebliche Abgrenzung der
Erwerbslosigkeit nach ILO-Kriterien unterscheidet sich von der
Definition der Zahl der registrierten Arbeitslosen nach dem
Sozialgesetzbuch (SGB), welche der Berichtstattung der Bundesagentur
für Arbeit zu Grunde liegt. So fordert das SGB eine Meldung bei einer
Agentur für Arbeit oder kommunalen Trägern sowie die Suche nach einer
Beschäftigung von mindestens 15 Wochenstunden, um als arbeitslos
erfasst zu werden. Andererseits kann nach dem SGB trotz registrierter
Arbeitslosigkeit eine Erwerbstätigkeit mit einem Umfang unter 15
Stunden als Hinzuverdienstmöglichkeit ausgeübt werden. Es sind somit
in der ILO-Arbeitsmarktstatistik Erwerbslose enthalten, die die
Bundesagentur für Arbeit nicht als arbeitslos zählt. Zum anderen
gelten in der Statistik der Bundesagentur für Arbeit auch Personen
als arbeitslos, die nach Definition der ILO- Arbeitsmarktstatistik
nicht erwerbslos sind.
Bei der Erwerbslosenquote handelt es sich um die Zahl der
Erwerbslosen in Prozent aller Erwerbspersonen (Erwerbslose +
Erwerbstätige).
Bei der Erwerbstätigenquote handelt es sich um den Anteil der
Erwerbstätigen im Alter von 15 bis 64 Jahren an der gleichaltrigen
Bevölkerung. Diese Altersabgrenzung entspricht den Festlegungen des
EU-Beschäftigungspaktes.
Die ausgewiesenen Quoten und Veränderungsraten basieren auf nicht
gerundeten Werten.
Die vorliegenden Daten über Erwerbslosigkeit entstammen einer
telefonischen Befragung von 30 000 zufällig ausgewählten Personen im
Alter von 15 bis 74 Jahren gemäß den Definitionen der ILO. Da es sich
hierbei um eine Stichprobenerhebung handelt, ist die Hochrechnung des
Ergebnisses auf die Gesamtbevölkerung mit einem so genannten
Standardfehler behaftet, der bei der Interpretation der Ergebnisse zu
berücksichtigen ist. Er gibt an, in welcher Größenordnung mit einer
angebbaren Wahrscheinlichkeit das „tatsächliche“ Ergebnis vom
Ergebnis der Stichprobe abweichen kann. Der Standardfehler für die
Zahl der Erwerbslosen wird in der tabellarischen Darstellung der
Daten ausgewiesen.
Da die ILO-Telefonerhebung neu eingeführt wurde und Ergebnisse
erst ab Januar 2005 vorliegen, sind Angaben zur Erwerbslosigkeit im
Vorjahresvergleich nicht möglich. Die saisonbereinigten
Erwerbslosenzahlen beruhen auf einer vorläufigen Schätzung und sind
mit größeren Unsicherheiten behaftet.
Die Angaben zur Erwerbstätigkeit sind Ergebnisse der
Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen (VGR). Die Monatszahlen der Erwerbstätigenrechnung
wurden im Vorgriff auf die Revision der VGR, deren Ergebnisse Ende
April 2005 veröffentlicht werden, neu berechnet. Ausführliche
Informationen dazu enthält die Pressemitteilung des Statistischen
Bundesamtes vom 28. Februar 2005.
Weitere Informationen einschließlich Monatszahlen über die
Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland (Inlandskonzept) können
im Internet abgerufen werden unter
http://www.destatis.de/themen/d/thm_erwerbs.php.
ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

Original content of: Statistisches Bundesamt, transmitted by news aktuell

More stories: Statistisches Bundesamt
More stories: Statistisches Bundesamt
  • 31.03.2005 – 07:50

    Statistisches Bundesamt: Großhandelsumsatz Februar 2005: Real + 3,0% zum Februar 2004

    Wiesbaden (ots) - Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes setzte der Großhandel in Deutschland im Februar 2005 nominal 6,3% und real 3,0% mehr um als im Februar 2004. Nach Kalender- und Saisonbereinigung der Daten (Berliner Verfahren 4.1) wurde nominal 0,5% und real 0,2% mehr als im Januar 2004 abgesetzt. In den ersten beiden Monaten des ...

  • 31.03.2005 – 07:50

    Statistisches Bundesamt: 2003: Ausgaben für außeruniversitäre Forschung leicht rückläufig

    Wiesbaden (ots) - Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gaben die außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Jahr 2003 7,3 Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung aus. Das waren 0,4% weniger als im Vorjahr. Der leichte Rückgang ist in erster Linie auf die geringere Investitionstätigkeit der Forschungseinrichtungen zurückzuführen. Während die ...

  • 31.03.2005 – 07:50

    Statistisches Bundesamt: Index der Seefrachtraten in der Linienfahrt im Februar 2005

    Wiesbaden (ots) - Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes lag der Index der Seefrachtraten in der Linienfahrt – auf Euro-Basis berechnet – im Februar 2005 um 1,9% über dem Vorjahresniveau. Im Dezember 2004 bzw. Januar 2005 hatten die Jahresveränderungsraten – 1,9% bzw. + 2,5% betragen. Der Wechselkurs des US-Dollars gegenüber dem Euro lag im Februar ...