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ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab , 31.01.2006, 08:00 Uhr
ILO-Arbeitsmarktstatistik Dezember 2005

Wiesbaden (ots)

ACHTUNG SENDESPERRFRIST: Weitergabe und Freigabe erst ab , 31.01.2006, 08:00 Uhr
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist die
Zahl der Erwerbstätigen von November 2005 auf Dezember 2005 um
205 000 (- 0,5%) gesunken. Gleichzeitig ging auch die Zahl der
Erwerbslosen um 130 000 (– 3,8%) zurück. Beide Entwicklungen sind in
ihrer Tendenz saisonal üblich.
Nach vorläufigen Berechnungen lag die Zahl der Erwerbstätigen mit
Wohnort in Deutschland im Dezember 2005 bei 38,91 Millionen Personen.
Das waren 140 000 Erwerbstätige (– 0,4%) weniger als ein Jahr zuvor.
Die Erwerbstätigenquote als Anteil der Erwerbstätigen an der
Gesamtbevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren betrug 68,5%.
Saisonbereinigt, das heißt nach rechnerischer Ausschaltung der
üblichen jahreszeitlich bedingten Schwankungen, ist die Zahl der
Erwerbstätigen gegenüber dem Vormonat um 13 000 Personen gesunken. Zu
dem leichten saisonbereinigten Rückgang der Erwerbstätigkeit könnte
eine vermehrte Inanspruchnahme vorruhestandsähnlicher Regelungen zum
Jahresende beigetragen haben.
Nach Ergebnissen der Telefonerhebung des Statistischen Bundesamtes
lag die Zahl der Erwerbslosen im Dezember 2005 bei rund 3,37
Millionen und somit um 130 000 Personen (– 3,8%) unter dem Ergebnis
des Vormonats. Die Erwerbslosenquote, gemessen als Anteil der
Erwerbslosen an den Erwerbspersonen insgesamt, war mit 8,0% um 0,2
Prozentpunkte niedriger als im November 2005.
Der Rückgang der Erwerbslosenzahlen von November auf Dezember 2005
ist zum Teil durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit bedingt.
Allerdings nahm im Dezember bei denjenigen Personen, die im Vormonat
noch erwerbstätig waren, die Beteiligung am aktiven
Arbeitsmarktgeschehen stärker ab als umgekehrt die Beteiligung durch
eine Arbeitsaufnahme bisher Erwerbsloser zunahm. Per Saldo
resultierte aus diesen unterschiedlichen Entwicklungsströmen der im
Dezember 2005 im Vormonatsvergleich festgestellte gleichzeitige
Rückgang der Erwerbstätigkeit und der Erwerbslosigkeit.
Aufgrund der definitorischen und methodischen Unterschiede
zwischen der Erfassung der Erwerbslosigkeit nach international
üblicher ILO- Definition und der Statistik der registrierten
Arbeitslosen der Bundesagentur für Arbeit werden teilweise
unterschiedliche Personenkreise erfasst. Im Berichtsmonat Dezember
2005 führte diese Unterschiedlichkeit der Konzepte dazu, dass die
Vormonatsveränderungen der Erwerbslosenzahlen und der registrierten
Arbeitslosenzahlen verschiedene Entwicklungsrichtungen aufwiesen.
Während die Erwerbslosenzahlen von November 2005 auf Dezember 2005
gesunken sind, nahm die Zahl der registrierten Arbeitslosen zu. Der
durch den Wechsel in die Erwerbstätigkeit bedingte Rückgang der
Erwerbslosen führte zum Beispiel deshalb nicht zu einem
entsprechenden Rückgang der registrierten Arbeitslosenzahlen, weil
ein erheblicher Teil dieser Personen auch nach Aufnahme der
Erwerbstätigkeit weiterhin arbeitslos gemeldet war. Dies ist möglich,
wenn es sich um eine Erwerbstätigkeit von geringem zeitlichem Umfang
handelt. Darüber hinaus war ein ebenfalls bedeutender Teil dieser
ehemaligen Erwerbslosen, die im Dezember eine Erwerbstätigkeit
aufnahmen, zuvor gar nicht arbeitslos gemeldet. Ein Grund dafür kann
beispielsweise sein, dass kein Anspruch auf eine finanzielle Leistung
bestand.
Weitere Auskünfte geben:
Zum Thema „Erwerbstätigkeit“:
Stephan Lüken,
Telefon: (0611) 75-2016,
E-Mail:  stephan.lueken@destatis.de
Zum Thema „Erwerbslosigkeit“:
Thomas Riede,
Telefon: (0611) 75-2433,
E-Mail:  thomas.riede@destatis.de
ILO-Arbeitsmarktstatistik, monatliche Ergebnisse
Berichts-       Veränderung Dezember 2005
 Erwerbs-                 monat          gegenüber      gegenüber
 status             Dezem-     Novem-       Novem-       Dezem-
                    ber        ber          ber          ber
                    2005       2005         2005         2004
in Millionen                  in %
                        Personen
Erwerbstätige 1)    38,91      39,12        – 0,5          – 0,4
Erwerbslose 2)       3,37       3,50        - 3,8          – 1,1
Erwerbspersonen
  insgesamt         42,28      42,62        - 0,8          – 0,4
Anteile in %               in %-Punkten
Erwerbstätigen-
  quote 3)           68,5       68,9        – 0,4          - 0,1
Erwerbslosen- quote Insgesamt 8,0 8,2 - 0,2 0,0 Männer 7,5 7,6 -
0,1 – 0,4 Frauen 8,5 8,9 – 0,4 0,3 Personen unter 25 Jahren 12,5 14,4
- 1,9 – 0,1 Personen 25 Jahre und älter 7,3 7,3 0,0 0,0
Westdeutschland 7,3 7,6 – 0,3 . Ostdeutschland (einschl. Berlin) 10,3
10,5 – 0,2 .
ILO-Arbeitsmarktstatistik, Zeitreihen
                  und saisonbereinigte Ergebnisse 4)
Erwerbs-         Erwerbs-        Erwerbslosen-
                     tätige 1)         lose 2)          quote
Jahr    Monat    origi-   saison-  origi-  saison-  origi-  saison-
                 nal      berei-   nal     berei-   nal     berei-
                          nigt             nigt             nigt
in Millionen Personen                in %
2004   Novem-
        ber     39,264  38,823     3,61     3,92    8,4       9,2
       Dezem-
        ber     39,050  38,798     3,41     3,92    8,0       9,2
2005   Januar   38,333  38,730     4,01     3,98    9,5       9,3
       Februar  38,356  38,716     4,44     4,01   10,4       9,4
       März     38,400  38,689     4,30     4,04   10,1       9,5
       April    38,488  38,662     4,33     4,08   10,1       9,5
       Mai      38,594  38,666     4,06     3,93    9,5       9,2
       Juni     38,626  38,651     3,86     3,91    9,1       9,2
       Juli     38,568  38,630     3,94     3,84    9,3       9,0
       August   38,618  38,632     3,99     3,96    9,4       9,3
       Septem-
        ber     38,931  38,656     3,35     3,49    7,9       8,3
       Oktober  39,085  38,656     3,55     3,74    8,3       8,8
       November 39,115  38,672     3,50     3,81    8,2       9,0
       Dezember 38,910  38,659     3,37     3,87    8,0       9,1
1) Ergebnis der Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen: Erwerbstätige mit Wohnort in
Deutschland (Inländerkonzept). 2) Ergebnis der Telefonbefragung zum
ILO-Erwerbsstatus: Der Standardfehler für die Zahl der Erwerbslosen
beträgt 2,5%. 3) Anteil der Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren
an der gleichaltrigen Bevölkerung. 4) Census-X-12-ARIMA. Frühere
Zeiträume für Erwerbslose zum Teil auf Basis vorläufig geschätzter
Ergebnisse; Saisonbereinigung mit größeren Unsicherheiten.
Methodische Erläuterungen zur ILO-Arbeitsmarktstatistik im November
2005
Die ILO-Arbeitsmarktstatistik des Statistischen Bundesamtes setzt
die international anerkannten und angewandten Kriterien für die
Differenzierung von Personen nach dem Erwerbsstatus um. Die Anwendung
dieser von der International Labour Organization (ILO) mit Sitz in
Genf formulierten Kriterien bildet die Voraussetzung für supra- und
internationale Vergleiche von Arbeitsmärkten. Die ILO folgt einem
extensiven Erwerbskonzept. Erwerbstätig ist danach jede Person im
erwerbsfähigen Alter, die im Berichtszeitraum gegen Entgelt oder im
Rahmen einer selbstständigen Tätigkeit gearbeitet hat, gleich in
welchem Umfang. Als erwerbslos gilt im Sinne der durch die EU
konkretisierten ILO-Abgrenzung jede Person im Alter von 15 bis 74
Jahren, die in diesem Zeitraum weder einer mit Einkommen verbundenen
abhängigen Tätigkeit nachgegangen ist noch selbstständig war, aber in
den letzten vier Wochen vor der Befragung aktiv eine Tätigkeit
gesucht hat. Auf den zeitlichen Umfang der gesuchten Tätigkeit kommt
es nicht an. Eine neue Arbeit muss innerhalb von zwei Wochen
aufgenommen werden können. Die Einschaltung einer Agentur für Arbeit
oder eines kommunalen Trägers in die Suchbemühungen ist nicht
erforderlich. Die für internationale Vergleiche maßgebliche
Abgrenzung der Erwerbslosigkeit nach ILO-Kriterien unterscheidet sich
von der Definition der Zahl der registrierten Arbeitslosen nach dem
Sozialgesetzbuch (SGB), welche der Berichterstattung der
Bundesagentur für Arbeit zu Grunde liegt. So fordert das SGB eine
Meldung bei einer Agentur für Arbeit oder kommunalen Trägern sowie
die Suche nach einer Beschäftigung von mindestens 15 Wochenstunden,
um als arbeitslos erfasst zu werden. Andererseits kann nach dem SGB
trotz registrierter Arbeitslosigkeit eine Erwerbstätigkeit mit einem
Umfang unter 15 Stunden als Hinzuverdienstmöglichkeit ausgeübt
werden. Es sind somit in der ILO-Arbeitsmarktstatistik Erwerbslose
enthalten, die die Bundesagentur für Arbeit nicht als arbeitslos
zählt. Zum anderen gelten in der Statistik der Bundesagentur für
Arbeit auch Personen als arbeitslos, die nach Definition der
ILO-Arbeitsmarktstatistik nicht erwerbslos sind. Bei der
Erwerbslosenquote handelt es sich um die Zahl der Erwerbslosen in
Prozent aller Erwerbspersonen (Erwerbslose + Erwerbstätige). Bei der
Erwerbstätigenquote handelt es sich um den Anteil der Erwerbstätigen
im Alter von 15 bis 64 Jahren an der gleichaltrigen Bevölkerung.
Diese Altersabgrenzung entspricht den Festlegungen des
EU-Beschäftigungspaktes. Die ausgewiesenen Quoten und
Veränderungsraten basieren auf nicht gerundeten Werten. Die
vorliegenden Daten über Erwerbslosigkeit entstammen einer
telefonischen Befragung von 30 000 zufällig ausgewählten Personen im
Alter von 15 bis 74 Jahren gemäß den Definitionen der ILO. Da es sich
hierbei um eine Stichprobenerhebung handelt, ist die Hochrechnung des
Ergebnisses auf die Gesamtbevölkerung mit einem so genannten
Standardfehler behaftet, der bei der Interpretation der Ergebnisse zu
berücksichtigen ist. Er gibt an, in welcher Größenordnung mit einer
angebbaren Wahrscheinlichkeit das „tatsächliche“ Ergebnis vom
Ergebnis der Stichprobe abweichen kann. Der Standardfehler für die
Zahl der Erwerbslosen wird in der tabellarischen Darstellung der
Daten ausgewiesen. Die ILO-Telefonerhebung wurde im Januar 2005 neu
eingeführt. Für den davor liegenden Zeitraum ab dem Jahr 1991
existiert eine geschätzte Zeitreihe. Als Eckwerte der Schätzung
dienen die um einen Niveaufaktor korrigierten Erwerbslosenzahlen der
jährlichen Arbeitskräfteerhebung (AKE), die im bisherigen Verlauf der
Telefonerhebung beobachteten monatlichen Veränderungen sowie die
Erwerbslosenreihe, die bis Ende 2004 veröffentlicht worden war. Diese
wurde mit Hilfe der Zahl registrierter Arbeitsloser ermittelt. Auf
der aus diesen Eckwerten geschätzten Zeitreihe basiert auch die
Saisonbereinigung der Ergebnisse. Vorjahresvergleiche und
saisonbereinigte Werte sind somit mit größeren Unsicherheiten
behaftet. Das angewandte Rückrechnungsverfahren ist in einem Aufsatz
von Dr. Martina Rengers in der Oktoberausgabe der Zeitschrift des
Statistischen Bundesamtes „Wirtschaft und Statistik“, Jahrgang 2005,
ausführlich dokumentiert. Die Angaben zur Erwerbstätigkeit sind
Ergebnisse der Erwerbstätigenrechnung im Rahmen der
Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR).
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