ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Ver.di-Vorstandsmitglied Wiethold zur Tarifeinigung im Hamburger Einzelhandel: Erster Durchbruch erreicht
Düsseldorf (ots)
Die Tarifeinigung im Hamburger Einzelhandel ist von Ver.di-Bundesvorstandsmitglied Franziska Wiethold als erster Durchbruch in den wochenlangen Tarifauseinandersetzungen bewertet worden. "Offensichtlch haben die in einigen Tarifbezirken begonnenen Streiks und die Ankündigung, dass sie auf alle Tarifgebiete ausgedehnt werden, endlich zu Bewegung bei den Arbeitgebern geführt", so die Gewerkschafterin am Freitag in Düsseldorf.
Der erste Abschluss bei den regionalen Tarifverhandlungen für die insgesamt 2,8 Millionen Einzelhandelsbeschäftigten sieht eine Erhöhung von Löhnen und Gehältern um 2,7 %, in den unteren Entgeltgruppen sogar bis zu 2,8 %, rückwirkend zum 1.5.2001 vor. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 12 Monaten. "Damit konnte auf Grund der angekündigten und begonnenen Streikbewegung ein deutlich besserer Abschluss durchgesetzt werden, als er letztes Jahr im Rahmen eines 24-Monats-Abschlusses möglich gewesen wäre. Dies ist ein Erfolg. Allerdings konnten wir das Ziel einer deutlichen Reallohnsteigerung nicht erreichen", betonte Franziska Wiethold.
Von großer Bedeutung ist die Vereinbarung eines Tarifvertrages zur Altersvorsorge. Nachdem im letzten Jahr monatlich 20,00 DM für eine Altersvorsorge tarifiert worden waren, hatten die Arbeitgeber bis heute den notwendigen Umsetzungstarifvertrag verweigert. Nunmehr erhalten die Beschäftigten unter Einbeziehung der bisherigen Vermögenswirksamen Leistungen und eines Arbeitgeberzuschusses aus den ersparten Sozialversicherungsbeiträgen ab 2001 300 EURO jährlich für die Altersvorsorge (für 2001 zunächst 240,00 DM). "Damit ist aus dem 20,00 DM-Abschluss des Vorjahres jetzt ein akzeptabler Altersvorsorge-Baustein geformt worden, betonte Franziska Wiethold". Ver.di konnte auch verhindern, dass dies Gesamtpaket bei dem Lohn- und Gehaltsabschluss gegengerechnet wird, wie es die Arbeitgeber ursprünglich gefordert hatten. Als Wermutstropfen bezeichnete Franziska Wiethold, dass Beschäftigte erst nach einer Wartezeit von 6 Monaten und u.a. Einschränkungen Anspruch auf diese Altersvorsorge haben. Hier waren die Verhandlungsgrundlagen in Hamburg durch einen Tarifabschluss des letzten Jahres stärker eingeschränkt als in den anderen Tarifbereichen.
Die Gewerkschafterin forderte die Einzelhandelsarbeitgeber in den anderen Tarifbereichen auf, in den anstehenden Verhandlungen der nächsten Tage jetzt abschlussfähige Angebote unter Beachtung der regionalen Besonderheiten vorzulegen. Sonst müssten die geplanten Streikaktionen und Urabstimmungen in die Tat umgesetzt werden.
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