ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
ver.di-Medieninfo: Koalitionsverhandlungen: Minijobs eindämmen statt ausweiten
Koalitionsverhandlungen: Minijobs eindämmen statt ausweiten
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) warnt vor falschen Weichenstellungen in den laufenden Koalitionsverhandlungen. „Der Arbeitsmarkt darf nicht zum Tummelfeld von Marktideologen werden. Minijobs sind Gift für einen zukunftsfesten Arbeitsmarkt mit auskömmlichen Löhnen, sicheren Arbeitsplätzen und später armutsfesten Renten. Die geplante Anhebung der Minijob-Grenze auf 520 Euro ist ein Fehler. Insbesondere viele Frauen sind davon negativ betroffen, Altersarmut wird dadurch vorprogrammiert“, betonte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke am Sonntag.
Nach den bisherigen Plänen der Koalitionäre droht durch die Anhebung der Verdienstgrenze und die Kopplung an die Mindestlohnentwicklung eine Ausweitung prekärer Beschäftigungsverhältnisse: „Das ist genau das Gegenteil dessen, was Arbeitsmarkt, Beschäftigte und unsere Gesellschaft brauchen. Minijobs sind nicht sozialversicherungspflichtig, sondern ungesichert und bedeuten häufig Arbeit zu Niedriglöhnen. Aus Minijobs resultieren keine Ansprüche auf Leistungen aus der Arbeitslosen-, Kranken- oder Pflegeversicherung – und auch nicht auf Kurzarbeitergeld“, kritisierte Werneke.
Einer aktuellen Studie zufolge verdrängen Minijobs schon heute allein in kleinen Betrieben bis zu 500.000 reguläre, sozialversicherungspflichtige Stellen. Werneke: „Wir brauchen stattdessen gute Arbeit – sozialversicherungspflichtig ab dem ersten Euro, gut bezahlt, tarifgebunden und mitbestimmt.“
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