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Deutsches Programm für die Welt braucht vorbildliche Arbeitsbedingungen

Ver.di fordert Verbesserungen bei der Deutschen Welle: Deutsches Programm für die Welt braucht vorbildliche Arbeitsbedingungen

Aus Anlass der Bundestagsdebatte über die Weiterentwicklung der Deutschen Welle (am Freitag, den 16. Dezember 2022) mahnt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), die Arbeitsbedingungen, unter denen Sendungen und Beiträge für den deutschen Auslandssender produziert werden, kritisch in den Blick zu nehmen. Das aus Steuermitteln bezahlte Medienunternehmen müsse seine soziale Verantwortung für die Mitarbeitenden stärker wahrnehmen, so Christoph Schmitz, Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes und zuständig für Medien. „Die Beschäftigten der Deutschen Welle, die für viele Weltgegenden und noch mehr Sprachen Programm produzieren, müssen anständig entlohnt werden, dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse müssen in Festanstellungen umgewandelt und eine klare Regelung für gleiche Mitbestimmungsrechte für alle geschaffen werden,“ fordert Schmitz. „Wer deutsches Programm in die ganze Welt sendet, muss vorbildliche Arbeitsbedingungen schaffen“, fordert der Gewerkschafter.

Die Deutsche Welle hat als Auslandssender der Bundesrepublik die Aufgabe, Menschen auf der ganzen Welt unabhängig zu informieren. Besonders dort, wo regionale Medien unterdrückt würden, könne sie eine wichtige Anlaufstelle für vertrauenswürdige Information für die Menschen vor Ort werden, so Schmitz. „Was häufig unter den Tisch fällt: Die Hälfte der Mitarbeitenden der Deutschen Welle hat keine Festanstellung, sondern einen befristeten Rahmenvertrag zur freien Mitarbeit oder häufig sogar keinerlei schriftliche Vereinbarung. Dabei leisten sie häufig jahrelang die gleiche Arbeit wie ihre festangestellten Kolleginnen und Kollegen,“ erklärt Christoph Schmitz. Zudem hinge bei vielen Mitarbeitenden der Aufenthaltsstatus in Deutschland von ihrer – befristeten – Tätigkeit für die Deutsche Welle ab. Unsichere Arbeitsverhältnisse begünstigten Machtmissbrauch, wie zum Beispiel die MeToo-Fälle in der Deutschen Welle gezeigt hätten, mahnt Schmitz.

Auch betreibe die Deutsche Welle mit ihrer Regionalisierungsstrategie das teilweise Auslagern von Mitarbeitenden von Deutschland in Regionen mit niedrigerem Lohnniveau und damit letztlich Tarifflucht. „Im Fall des sogenannten Osteuropa-Hubs in Kiew, musste dieser im Zuge des Angriffskrieges Russland auf die Ukraine hektisch aufgelöst und die Beschäftigten der Deutschen Welle in Sicherheit nach Deutschland gebracht werden. Für die Festangestellten beabsichtigt die Deutsche Welle, die Vergütungsstruktur so umzubauen, dass Beschäftigte künftig viel länger auf Gehaltserhöhungen warten müssen, was massive Nachteile insbesondere für junge Mitarbeitende bedeuten würde“, kritisiert das ver.di-Vorstandsmitglied. So könne die Zukunft des Senders nicht geplant werden, so Schmitz.

V.i.S.d.P.

Daniela Milutin
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
 www.verdi.de/presse
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