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ver.di-Medien-Info: ver.di: Beruflich ausgebildete Pflege darf nicht abgewertet werden

Ver.di: Beruflich ausgebildete Pflege darf nicht abgewertet werden

Anlässlich der Empfehlungen der im Rahmen der Ausbildungsoffensive Pflege ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe zu den Aufgabenprofilen hochschulisch qualifizierter Pflegefachpersonen, die heute veröffentlicht werden sollen, warnt die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) vor einer Abwertung beruflich ausgebildeter Pflege. „Hochschulisch ausgebildete Pflegepersonen werden gebraucht, ihr Einsatz kann einen wichtigen Beitrag zu einer guten, wissenschaftlich fundierten Pflege leisten“, erklärte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. „Dass aber beruflich qualifizierte Pflegepersonen künftig bestimmte Aufgaben nicht mehr machen sollen, die heute zu ihren Tätigkeiten gehören, ist der absolut falsche Weg. Dieser Abwertung stellen wir uns in den Weg. Wir brauchen die Aufwertung der Pflegeberufe insgesamt.“ Dazu gehörten neben guten Ausbildungsbedingungen auch klare berufliche Perspektiven nach dem Pflegestudium. Dies werde mit den Empfehlungen der im Rahmen der Ausbildungsoffensive Pflege geschaffenen Arbeitsgruppe, an der ver.di kontinuierlich mitgewirkt hat, jedoch nicht erreicht. Deshalb trägt ver.di die Empfehlungen nicht mit und hat eine eigene Stellungnahme veröffentlicht.

„Wenn hochschulisch ausgebildete Pflegefachpersonen neue wissenschaftliche Erkenntnisse in die Pflegeteams tragen und ihre praktischen Erfahrungen wiederum wissenschaftlich nutzbar machen, ist das in beide Richtungen ein großer Gewinn“, betonte die Gewerkschafterin. In den Empfehlungen werde aber völlig praxisfern zwischen hochkomplexen und weniger komplexen Pflegetätigkeiten unterschieden. „Da stellt sich die Frage, warum beruflich qualifizierte Pflegepersonen künftig nicht mehr in der Lage sein sollen, hochkomplexe Pflege durchzuführen. Das machen sie heute schließlich auch.“ Die beiden Wege zur professionellen Pflege – mit Berufsausbildung bzw. Studium – würden mit dieser untauglichen Differenzierung in die Konkurrenz getrieben, die Berufsausbildung abgewertet. „Das darf nicht passieren“, warnte Bühler.

Maßstab für die Entwicklung von Tätigkeitsprofilen müsse der Nutzen für die pflegerische Versorgung sein. „Damit die hochschulisch qualifizierten Pflegekräfte in der Praxis gut ankommen, braucht es überzeugende, praxistaugliche Konzepte. Die Weichen müssen jetzt richtig gestellt werden – für ein gutes Mit- und Nebeneinander von hochschulisch und beruflich qualifizierten Pflegefachpersonen“, forderte Bühler. „In ver.di sind Pflegekräfte aller Qualifikationsstufen organisiert. Diese Expertise werden wir in der Debatte weiter einbringen.“

Die ver.di-Stellungnahme zu den Empfehlungen der Arbeitsgruppe und Statements von aktiven Pflegekräften finden Sie hier:

Reform der Pflegeausbildung

Für Rückfragen: Delphine Pommier, 0175 2223 717

V.i.S.d.P.

Richard Rother
ver.di-Bundesvorstand
Paula-Thiede-Ufer 10
10179 Berlin

Tel.: 030/6956-1011, -1012
E-Mail:  pressestelle@verdi.de
 www.verdi.de/presse
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