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VDA-Präsidentin Hildegard Müller: "Für uns ist klar: Im Einklang mit den Pariser Klimazielen wollen wir klimaneutrale Mobilität bis spätestens 2050" /

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Berlin (ots)

Auf dem 22. Technischen Kongress des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) wird über Wege in eine klimaneutrale Mobilität gesprochen / MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN

Anmoderation:

Der einmal im Jahr stattfindende Technische Kongress des VDA ist zum traditionellen Branchen-Treffpunkt geworden, auf dem Zukunftsfragen der Mobilität von Teilnehmern aus Politik und Industrie diskutiert werden. Und auch wenn diese Veranstaltung wegen Corona nicht live vor Ort, sondern digital stattfindet, ist der Zuspruch groß wie immer: Über 500 Teilnehmer, die meisten davon Führungskräfte und Entscheider, sind bei der heute stattfindenden 22. Auflage des Kongresses zugeschaltet. Diskutiert werden in drei Sessions mit über einem Dutzend hochkarätiger Experten folgende Themen: "Wege in eine klimaneutrale Mobilität", "Die deutsche Automobilindustrie - der Innovationstreiber für die Welt" und "Mensch, Auto und Arbeit: So sieht unsere Arbeitswelt der Zukunft aus". Den Auftakt machte heute Morgen (10 Uhr) VDA-Präsidentin Hildegard Müller mit dem Thema "Mit Technologie und Innovation zur Klimaneutralität":

O-Ton Hildegard Müller

Mobilität ist unverzichtbar. Für Menschen und für Waren. Mobilität garantiert Teilhabe. Wir als Industrie arbeiten engagiert dafür, die Mobilität klimaneutral zu erfinden. Der Rückgang des Kohlendioxidausstoßes in Deutschland zeigt, dass unsere erheblichen Anstrengungen zum Klimaschutz auch Wirkung zeigen und wir als Automobilindustrie einen messbaren Beitrag zur Verbesserung der Klimabilanz leisten. (0:28)

Die VDA-Präsidentin gab in ihrer Eröffnungsrede die Richtung für die kommenden Jahre vor. Und diese Richtung ist eindeutig: Der Verkehrssektor wird klimaneutral werden.

O-Ton Hildegard Müller

Für uns ist klar: Im Einklang mit den Pariser Klimazielen wollen wir klimaneutrale Mobilität bis spätestens 2050. Das ist ambitioniert, aber nur machbar, wenn es auch die richtigen Rahmenbedingungen gibt. Und es ist nicht nur die fehlende Ladeinfrastruktur, die Fragen aufwirft. Auch ein anderes Thema treibt uns seit einigen Wochen um. Dabei handelt es sich um die geplante Euro 7 Norm. In den letzten Jahren hat sich die Luftqualität in Städten massiv verbessert. Und dies dank der Innovationen unserer Unternehmen. Unsere Industrie arbeitet weiter daran, die Schadstoffemissionen neuer Pkw weiter zu reduzieren. Doch die EU-Kommission darf in ihren Regelungen nicht über das Ziel hinausschießen. Die bisher bekannten Vorschläge für die neue Euro 7 Norm würden de facto ein Verbot von neusten und saubersten Dieseln und Benzinern durch die Hintertür bedeuten. (0:52)

Die anspruchsvollen CO2-Ziele, die die EU-Kommission bis 2030 vorgegeben hat, sind nur mit einem erheblichen Anteil von E-Autos zu erreichen. Und auf diesem Feld haben die deutschen Hersteller und Zulieferer gerade in jüngster Zeit enorme Dynamik entfaltet - mit einer eindrucksvollen Modelloffensive an rein batterie-elektrischen und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen. Im Jahr 2020 erreichten die Elektro-Pkw einen Marktanteil von fast 14 Prozent. Insgesamt wurden rund 400.000 E-Pkw neu zugelassen. Das ist ein Plus von 263 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allein im Dezember versiebenfachten sich die E-Neuzulassungszahlen. Die deutschen Hersteller sind bei der Elektromobilität Europameister. Doch was es jetzt dringend braucht, ist ein Ladenetz-Ausbauplan:

O-Ton Hildegard Müller

Die EU-Kommission will die CO2-Zielwerte weiter absenken, damit die Hersteller weiter massiv E-Autos auf den Markt bringen. Das werden wir machen, wir können das. Bis Ende 2023 werden die deutschen Hersteller insgesamt knapp 150 E-Modelle anbieten. Für die Kundinnen und Kunden muss auch von vornherein klar sein, dass sie ihre Fahrzeuge laden können. Und dass sie schnell und CO2-frei laden können in Deutschland und in Europa. Wenn die EU-Kommission die CO2-Werte für den Fahrzeugbereich im Juni verändern will, muss sie zugleich einen detaillierten Ausbauplan für eine europaweite Ladeinfrastruktur vorlegen. Und es muss Ökostrom im Ladenetz fließen. Denn niemand will sein E-Auto mit Kohlestrom betanken. (0:47)

Hildegard Müller sprach sich einmal mehr für Technologieoffenheit aus. Sie appellierte an die Politik, Optionen wie Wasserstoff und E-Fuels, also klimaneutrale synthetische Kraftstoffe, in die Strategie für eine klimaneutrale Mobilität einzubauen.

O-Ton Hildegard Müller

Der EU-Kommission muss klar sein, dass wir die Klimaziele auch dann nicht erreichen, wenn wir ausschließlich elektrisch angetriebene Autos und Nutzfahrzeuge neu auf den Straßen haben. Wir brauchen daher alle Technologieoptionen. Auch, um den Kundinnen und Kunden verschiedene Optionen anzubieten, damit sie für jede Strecke und jeden Bedarf gerüstet sind. Unsere Forderung ist daher: Klimaschutz und Industriepolitik nicht isoliert voneinander zu betrachten. Nur, wenn wir Klimaschutz und Industriepolitik zusammen denken und verknüpfen, schützen wir das Klima, machen Europa zukunftsfähig, sichern Wohlstand und liefern Innovationen. (0:38)

Abmoderation:

Über die Zukunft der Mobilität diskutieren heute hochrangige Experten aus Politik, Industrie und Gewerkschaft beim 22. Technischen Kongress des VDA in Berlin.

Pressekontakt:

VDA, Dr. Lutz Meyer, 030 897842 121
Eckehart Rotter, 030 897842 120
all4radio, Hermann Orgeldinger, 0711 3277759 0

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