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5. Europäischer Logistiktag auf der IAA
Gewinnerhöhung durch Lieferzeit-Verkürzung bei Lkw

Hannover (ots)

"Gerade angesichts der zyklisch bestimmten
Nutzfahrzeugkonjunktur ist eine kurze Lieferzeit von entscheidender
Bedeutung für den Nutzfahrzeugabsatz", betonte Achim Rauber,
Geschäftsführer des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), während
des 5. Europäischen Logistiktages auf der 61. IAA Nutzfahrzeuge. Das
Symposium, das von der Bundesvereinigung Logistik (BVL), der
Deutschen Logistik-Zeitung (DVZ) und dem VDA gemeinsam veranstaltet
wurde, stand in diesem Jahr unter dem Titel "Das 5-Tage-Auto - Vision
auch für den Lkw? Herausforderungen für die Automobillogistik".
Der VDA-Geschäftsführer weiter: "Die Hochkonjunktur der
Nutzfahrzeughersteller bei praktisch vollständig ausgelasteten
Kapazitäten stellt natürlich auch zusätzliche Herausforderungen an
die Logistikstrukturen sowohl im Bereich der Produktions- und
Materiallogistik als auch bei der Fahrzeuglogistik. Auch bei der
Nutzfahrzeugproduktion stehen kürzere Lieferzeiten an erster Stelle,
ohne dass die Kunden dabei auf eine individuelle
Fahrzeugkonfiguration verzichten wollen."
Prof. Dr. Bernd Hellingrath, Fraunhofer Institut Materialfluss und
Logistik, verwies in seinem Vortrag über "Das 5-Tage-Auto:
Herausforderung für die Logistik" auf das gemeinsam von
Fahrzeugherstellern, Zulieferern und Logistikunternehmen getragene
europäische ILIPT-Projekt zur Erforschung der Lieferzeit-Verkürzung.
Im Fokus dieses Projektes stehe die praktische Umsetzung des
Build-to-Order-Systems (BTO), bei dem kundenindividuell auf
Bestellung produziert werde. Hellingrath: "Vor allem durch
administrative Prozesse liegt die durchschnittliche Durchlaufzeit
eines Fahrzeuges bei 43 Tagen. Durch eine Prozessoptimierung kann die
Auftragsdurchlaufzeit von der Bestellung bis zur Auslieferung an den
Kunden auf 8 bis 9 Tage gesenkt werden." Ein Anteil von 10 bis 20
Prozent an Flottenaufträgen sei dabei ausreichend, um die
Kapazitätsauslastung zu "glätten".
Einen Einblick in Logistik-Praxis eines Nutzfahrzeugherstellers
gab der Werksleiter Salzgitter der MAN Nutzfahrzeuge AG, Oliver
Schubert. In seinem Vortrag "Ziel: 13 Tage - Beschleunigung des
Kundenauftragsprozesses bei MAN Nutzfahrzeuge" wurde deutlich, dass
die Beschleunigung der Order-to-Delivery-Zeit durchaus noch Potenzial
hat. So ist es bei MAN Nutzfahrzeuge durch Abgrenzung definierter
Ausstattungspakete mit verringerter Varianz sowie Auftragsbearbeitung
und Abruf des Materials analog der Serienproduktion seit 2001
gelungen, die Durchlaufzeit von 8 bis 12 Wochen auf einen Bruchteil -
15 Tage - zu verkürzen. "Ziel unseres aktuell laufenden Projektes ist
es, bei gleicher Auftragsdurchlaufzeit eine deutliche Erweiterung der
angebotenen Fahrzeugvarianten zu bieten", erläuterte Schubert.
"Dadurch haben wir klare Wettbewerbsvorteile, können die
Kapitalbindung reduzieren und vermeiden Mehrkosten durch die
auftragsspezifische Umrüstung von Vorratsfahrzeugen", so der
Werksleiter weiter.
In einer lebhaften Podiumsdiskussion analysierten anschließend
Oliver Schubert, (Werksleiter Salzgitter, MAN Nutzfahrzeuge AG), Kai
Althoff (Mitglied des Vorstandes der 4flow AG), Jürgen Kratzmann
(Vice President Lear Corporation), Achim Rauber (VDA-Geschäftsführer)
und Herbert Hausherr (Geschäftsführer Cotrans Logistik) die aktuellen
Trends in der Automobillogistik. Moderiert wurde die Veranstaltung
von Dr. Thomas Wimmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der
Bundesvereinigung Logistik (BVL), und Björn Helmke, Chefredakteur der
DVZ Deutsche Logistik-Zeitung.

Pressekontakt:

Eckehart Rotter
VDA
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: (0 69) 9 75 07-2 66
Fax: (0 69) 9 75 07-3 20

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