Klaus Toppmöller: "So kann man sich zu Hause einfach nicht
präsentieren!" BVB verspielt Heimsieg gegen HSV
Christian Wörns:
"Das ist ein mentales Problem!"
München (ots)
Zum 2. Mal in Folge kann der BVB zu Hause nicht gewinnen. Mit dem 1:1 gegen den HSV verpasst der deutsche Meister in letzter Minute die Chance, vorübergehend mit den Bayern gleichzuziehen. "Dass wir uns nach dem Europapokal schwer tun, war uns klar", so BVB-Coach Matthias Sammer im Premiere-Studio. " Aber wenn man bis kurz vor Ende führt, muss man das Spiel auch nach Hause bringen und nicht jeden Angriff abschließen, als gehe es um Sein-oder-nicht-Sein!" Sein Abwehrchef in der Viererkette, Christian Wörns, formuliert es noch etwas drastischer: "Wenn man 1:0 führt muss man einfach besser verteidigen. Da muss noch mehr über den Willen kommen. An Kraft und Kondition hat es nicht gelegen. Das ist ein mentales Problem: Da muss man sich einfach noch mal den Arsch aufreissen!"
Kurt Jara, Trainer des krisengebeutelten HSV, konnte sich seit dem 23. März wieder über einen Auswärtspunkt freuen: "Man hat heute gesehen, was man mit Disziplin und Ordnung in der Defensive alles erreichen kann. In der 2. Halbzeit hatten wir auch die ein oder andere große Torchance. Deshalb denke ich, dass der Punkt hochverdient ist."
In der Champions League bereits für die Zwischenrunde qualifiziert, rennt Vize-Meister Leverkusen in der Liga weiterhin den Punkten hinterher. Für die 0:1-Heimpleite gegen Stuttgart hatte Klaus Toppmöller dann auch kein Verständnis: "So kann man sich zu Hause einfach nicht präsentieren. Die erste Halbzeit haben wir total verschlafen. Da war keine Laufbereitschaft und keine Verantwortung da. Der Spieler, der den Ball geführt hat, war der ärmste Hund! Das habe ich in der Pause lautstark reklamiert. Aber momentan treffen unsere Stürmer vorne nicht. Das ist sicherlich ein Manko."
Fredi Bobic erlebt gerade bei Aufsteiger Hannover 96 seinen zweiten Frühling und ist deshalb auch wieder ein potenzieller Kandidat für die Nationalmannschaft. Bundestrainer Michael Skibbe, der den 31-Jährigen noch aus Dortmunder Zeiten kennt: "Ich denke, dass er ein sehr guter Stürmer ist. Er hat auch schon früher in Stuttgart und beim BVB einige Tore geschossen und ist jetzt wieder auf einem recht guten Weg. Wir wollen die Besten in der Nationalmannschaft spielen lassen. Und wenn er diese Leistung bei Hannover weiterhin bringt, wird er natürlich auch eine Alternative für die Nationalmannschaft sein."
Ein weiterer Aspirant für das DFB-Team ist ein ganzes Jahrzehnt jünger als Bobic. Benjamin Lauth erzielte für den TSV 1860 beim 3:1 über Arminia Bielefeld bereits seinen zweiten Doppelpack in der laufenden Saison. Dazu Michael Skibbe bei Premiere: "Er ist ein Spieler der auch noch in der U21-Nationalmannschaft spielen kann. Wir beobachten die jungen Stürmer die wir in Deutschland haben ganz aufmerksam, weil wir gerade im offensiven Bereich immer nach torgefährlichen Stürmern suchen. Wenn sich Spieler wie Lauth von 1860 und Kuranyi vom VFB in der U21 bei Jürgen Kohler bewähren, sind sie perspektivisch natürlich auch eine Option für die Nationalmannschaft."
Dieser Bewährungsprobe will sich der Shooting-Star der Münchner Löwen auch gerne stellen: "Für mich ist im Moment nur die U21 wichtig. Ich will da spielen und hab da auch noch einiges vor. Wir können uns für Olympia qualifizieren und das ist eigentlich mein Ziel."
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Michael Wollny; Premiere Sport-PR; Tel.: 089/9958-6367
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