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Ors1185: "Verrechnet!"
Wie das Finanzministerium mit der Steuerreform kämpft

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Frankfurt am Main (ots)

Anmoderationsvorschlag:
Ausgerechnet von ihnen hätte man doch erwartet, daß sie sich
auskennen mit den verschlungenen, oftmals mysteriösen Pfaden unserer
Steuergesetzgebung. Das dem nicht so ist, wurde jetzt auf der
Homepage des Finanzministeriums mehr als deutlich: Ein
Beispielrechner, der eigentlich für jeden ganz individuell
Steuerersparnisse berechnen soll, spuckt die falschen Zahlen aus! Die
Frankfurter Allgemeine Zeitung hat sich aus diesem Grund einmal etwas
intensiver mit den Rechenkünstlern im Ministerium beschäftigt und
dazu nun am Telefon der Berlin-Korrespondent der FAZ, Manfred
Schäfers:
1. Herr Schäfers, was hat es mit den falschen Steuerberechnungen
auf der website des Finanzministeriums genau auf sich?
O-Ton 1 (ors11851): "Ja, das ist eine sehr peinliche Angelegenheit
für das Finanzministerium, dort hat man mit den falschen
Entfernungspauschalen gerechnet und damit wurde den Leuten eine
höhere Steuerentlastung vorgegaukelt als sie in Wirklichkeit haben."
00:15
2. Was habe ich denn eigentlich von diesem Rechner, wenn ich da
meine Zahlen eingebe?
O-Ton 2 (ors11852): "Das ganze ist also keine offizielle
Steuerauskunft, das kann nur das Finanzamt geben. Es dient der
Information des Steuerzahlers. Man selber kann eben schauen, ich hab
ein Bruttoeinkommen von 40.000 Euro, ich gebe so viel aus für meine
Arbeitskleidung und für Bücher für die Arbeit und fahre soweit zur
Arbeit und dann erfahre ich, wieviel Steuern ich im vergangenen Jahr
gezahlt habe, ich in diesem Jahr zahle oder im nächsten Jahr zahle,
wenn die Sache stimmt, doch leider ist es nicht so." 00:33
3. Nun hat der Focus das Ministerium bereits auf den Fehler
hingewiesen. Wurde die Panne denn nun inzwischen behoben?
O-Ton 3 (ors11853): "Ja, die Sache ist nicht besser, sondern
schlechter geworden, aus einem Fehler wurden zwei Fehler. Jetzt
stimmt auch die Angabe für das Jahr 2003 nicht mehr, die vorher
richtig war; insgesamt ist der Fehler nicht mehr so groß wie vorher
aber es ist immer noch längst nicht richtig." 00:15
4. Was sagt denn eigentlich das Ministerium zu der ganzen
Angelegenheit?
O-Ton 4 (ors11854):: "Das Ministerium verweist auf die Komplexität
der Materie, was sehr interessant ist; es ist klar, das
Vermittlungsverfahren war ja wahnsinnig spät und angereichert mit
unglaublich vielen Details, aber die ganze Geschichte ist ein
weiterer Beleg dafür, daß das Steuerrecht offenbar zu schwierig ist,
wenn noch nicht einmal das Finanzministerium damit zurecht kommt."
00:23
Abmoderationsvorschlag:
Soweit der Berlin-Korrespondent der FAZ, Manfred Schäfers: Mehr
über die Problematik des Finanzministeriums mit dem Steuerrecht
können Sie in der morgigen Ausgabe (Mi, 14.01.04) der Frankfurter
Allgemeinen Zeitung nachlesen.
***************
   ACHTUNG REDAKTIONEN:
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Wir bitten jedoch
um einen Hinweis, wie Sie den Beitrag eingesetzt haben an 
RadioMaster@newsaktuell.de.

Rückfragen bitte an:

Regine Papajewski
Tel.: 069 - 75911369
e-mail: r.papajewski@faz.de

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