DJH - Deutsches Jugendherbergswerk
Klassenfahrten professioneller gestalten
Fachtagung mit namhaften Referenten
Detmold (ots)
Bundeselternrat, Deutsches Jugendherbergswerk und Verband Deutscher Schullandheime fordern Verbesserungen in der Lehrerbildung
Klassenfahrten und Schullandheimaufenthalte sind ein unabdingbarer Teil des schulischen Alltags. Sie sind aus dem Schulleben nicht wegzudenken. Sie bieten umfangreiche Möglichkeiten die Umwelt ganzheitlich zu erfassen. "Der Schüler lernt den Wald nicht kennen, wenn er nur Dias oder Lernfilme sieht", so Horst Aye vom Verband Deutscher Schullandheime. "Und man kann den Reinheitsgrad eines Baches nur erforschen, indem man mehrere Tage lang drei Stunden Wasserproben entnimmt und diese vor Ort analysiert", ergänzt Gerhard Koller vom Deutschen Jugendherbergswerk.
Der Bundeselternrat bemängelt die fehlende Ausbildung unserer Lehrerinnen und Lehrer in diesem wichtigen Bereich. Deshalb fordert er, fachlich unterstützt vom Jugendherbergswerk und dem Verband Deutscher Schullandheime, dass bereits in der universitären Ausbildung verbindliche Seminare stattfinden sollen, in denen die jungen Leute über die vielfältigen Probleme bei der Vorbereitung und der Durchführung von Klassenfahrten und Schullandheimaufenthalten informiert werden. Sie sollen erfahren, wie man Klassenfahrten pädagogisch sinnvoll in den Unterricht integrieren kann. Intensiv fortgesetzt werden sollte die Auseinandersetzung über ihren Zweck während der Referendariatszeit, der zweiten Ausbildungsphase. "Jede Referendarin, jede Referendar sollte während seiner Ausbildung mindestens einmal an einer Klassenfahrt teilnehmen", fordert Wilfried W. Steinert, der Vorsitzende des Bundeselternrates. Für die Lehrerinnen und Lehrer, die bereits im Amt sind, sollten Wochenendseminare eingerichtet werden, in denen sie praktische Erfahrungen über Klassenfahrten und Schullandheimaufenthalte sammeln können.
Um die Problematik des sinnvollen Einsatzes von Klassenfahrten bewusst zu machen, veranstalten die drei Organisationen Ende November 2004 eine Fachtagung unter dem Thema "Ganzheitlichkeit der Lehrerbildung als Vorraussetzung für die Schule als "Haus des Lernens" - Bedeutung von Klassenfahrten im Schulalltag". Zu dieser Veranstaltung konnten prominente Referenten gewonnen werden, so Prof. Dr. Mats Ekholm, Schweden, der maßgeblich an der Einstellung der OECD-Studie beteiligt war, Prof. Dr. Jürgen Oelkers von der Universität Zürich, der konkrete Forderungen an die Lehrerrolle stellt und Ministerialrat Michael Krüger vom Kultusministerium Hessen, der unter dem Thema "Lehrerbildung in Deutschland - wohin?" über die Erziehung als ganzheitliche Aufgabe am Beispiel Hessens referiert wird.
In anschließenden Workshops sollen konkrete Forderungen zu Seminaren über Klassenfahrten während der drei Phasen innerhalb der Lehrerausbildung und Lehrerfortbildung verbalisiert werden.
Zahlreiche Vertreter aus dem Schul- bzw. Kultusministerien sowie den Ausbildungsseminaren haben ihr Erscheinen bereits zugesagt, ein Zeichen, dass auch bei den Verantwortlichen das Bewusstsein über die Bedeutung von Klassenfahrten und Schullandheimaufenthalten und die Notwendigkeit einer professionellen Durchführung gewachsen ist.
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