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KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung

Arzneimittel-Rahmenvorgaben für 2008 vereinbart
Die Malus-Regelung fällt weg

Berlin (ots)

Die Vertragsärzte können aufatmen: Die
Malus-Regelung entfällt ab 2008. "Es wird im nächsten Jahr für die 
niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen in den Rahmenvorgaben 
Arzneimittel keine drohenden individuellen Regresse mehr geben." Dies
hat Dr. Carl-Heinz Müller, Vorstand der Kassenärztlichen 
Bundes¬vereinigung (KBV), heute in Berlin erklärt.
Die jüngste Gesundheitsreform hat Rabattverträge zwischen den 
gesetzlichen Krankenkassen und den Arzneimittelherstellern deutlich 
gestärkt. Diese aber lassen eine vertretbare Umsetzung der sich 
hauptsächlich auf generische Substanzen beziehenden 
Durchschnittskosten-Regelung nicht mehr zu. Rabattierte Arzneimittel 
sind gesetzlich aus der Durchschnittskosten-Regelung herauszunehmen. 
Für nahezu alle generischen Substanzen bestehen mittlerweile 
Rabattverträge.
Stattdessen haben sich die Bundesvertragspartner auf eine Liste 
von zwölf Arzneimittelgruppen für verordnungsstarke Gebiete 
verständigt. Über die Festlegung von Zielquoten in diesen zwölf 
Gruppen lassen sich Wirtschaftlichkeitsreserven erschließen. Die KBV 
und die Spitzenverbände der Krankenkassen empfehlen den 
Verhandlungs¬partnern auf Landesebene, auf dieser Grundlage im Rahmen
regionaler Zielvereinbarungen gemeinsame Regelungen zu treffen.
Die KBV und die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen 
haben sich zudem auf ein Ausgabenplus von 4,1 Prozent (das entspricht
mehr als einer Milliarde Euro) verständigt. Dieses Volumen bezieht 
sich aber nur auf die Anpassungsfaktoren, die auf der Bundesebene 
verhandelt werden, wie die Zahl und Altersstruktur der Versicherten, 
Preisveränderungen und Innovationen. Andere Faktoren, zum Beispiel 
die Verlagerung zwischen den Leistungsbereichen, werden bei den 
regionalen Verhandlungen berücksichtigt. "Wir sind im Großen und 
Ganzen mit dem Vereinbarten zufrieden. Allerdings ist zu wünschen, 
dass die Verlagerung von Leistungen aus der stationären in die 
ambulante Versorgung bei den nachfolgenden regionalen Verhandlungen 
angemessen einberechnet wird", betonte Müller.
"Diese Rahmenvorgaben stärken eine innovative ambulante 
Arzneimittelversorgung, bei der individuelle Therapiespielräume als 
Grundlage der Qualität der Patientenversorgung dienen", sagte Müller 
und fuhr fort: "Zugleich ruht die Verantwortung für die 
Arzneimittelausgaben auf mehreren Schultern, und das ist gut so. Die 
Vertragsärzte sind sich ihrer Mitverantwortung wohl bewusst. Wo immer
günstige Nachahmerpräparate einsetzbar sind, verordnen sie diese 
auch. Doch sind genauso Krankenkassen, Arzneimittelhersteller, 
Apotheker und Patienten für die Höhe der Ausgaben verantwortlich und 
können diese beeinflussen. Was aber nicht passieren darf, ist, dass 
der Arzt zum Bestpreis-Agenten der Krankenkassen wird und sich 
vornehmlich mit Preisvergleichen beschäftigt."
Die Verantwortung für das Preisgeschehen sollte bei den 
Marktpartnern, besonders bei den Krankenkassen und der 
pharmazeutischen Industrie, liegen, forderte der KBV-Vorstand. 
Denkbar seien beispielsweise regionale Preisvereinbarungen von 
Krankenkassen und Apothekern, so Müller. Er unterstrich, dass Aufgabe
der Ärzte die Indikationsstellung und die Wirkstoffauswahl bleiben 
müsse.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV):
Die KBV vertritt die politischen Interessen der über 148.000 
niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten auf Bundesebene. Sie ist
der Dachverband der 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen), die die
ambulante medizinische Versorgung für 72 Millionen gesetzlich 
Versicherte in Deutschland sicherstellen. Die KBV schließt mit den 
Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen und anderen 
Sozialversicherungsträgern Vereinbarungen, beispielsweise zur 
Honorierung der Ärzte und zum Leistungsspektrum der gesetzlichen 
Krankenkassen. Die KVen und die KBV sind als Einrichtung der 
ärztlichen Selbstverwaltung Körperschaften des öffentlichen Rechts. 
Mehr Informationen unter: www.kbv.de.

Pressekontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Tanja Riepelmeier, Tel.: 030 / 4005 - 2240
Katleen Decker, Tel.: 030 / 4005 - 2204

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