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Qualität und Solidarität - Die medizinische Versorgung in Deutschland setzt international Maßstäbe

Berlin (ots)

Deutsche Ärzte werden in Großbritannien eingesetzt,
um die Lücken im Nationalen Gesundheitsdienst zu überbrücken.
Englische, aber auch niederländische Patienten umgehen die üblichen
Wartelisten zu Hause und kommen zur ärztlichen Behandlung nach
Deutschland. Schon der "kleine medizinische Grenzverkehr" in Europa
macht deutlich, was das deutsche Gesundheitswesen den Systemen seiner
Nachbarn voraus hat: eine hochwertige ärztliche Versorgung überall
und zu jeder Zeit. Darüber hinaus hat jeder Versicherte das Recht,
den Arzt seines Vertrauens selbst auszuwählen. Hierzulande scheint
das eine Selbstverständlichkeit, im internationalen Maßstab wird der
Service zum Privileg.
Im staatlichen britischen Gesundheitssystem steht die Versorgung
allen offen, jedoch sind die Wahlmöglichkeiten für den Patienten,
auch die Wahl des Arztes, stark eingeschränkt. Das Leistungsniveau
ist niedrig. Hierzu kommt, dass viele, bei uns in Deutschland
selbstverständliche Behandlungen nicht im allgemein zugänglichen
Leistungskatalog enthalten sind. Ärztemangel führt zu langen
Wartezeiten, und eine kurze Verweildauer im Krankenhaus hat häufig
den sprichwörtlichen "englischen Patienten" zur Folge. Auch andere
stark staatlich reglementierte Systeme, ob steuer- (Finnland) oder
beitragsfinanziert (Niederlande), kennen keine freie Arztwahl und
kämpfen teils mit ähnlichen Problemen, beispielsweise den langen
Wartezeiten.
Umgekehrt kennt das System ohne staatliche Regelung in den U.S.A.
keinen demokratischen Leistungszugang. Rund 40 bis 45 Millionen
Einwohner sind gänzlich ohne Versicherungsschutz. Nur wenige sind
durch das staatliche soziale Netz abgesichert, weshalb die
überwiegende Mehrheit der Amerikaner private Versicherungsverträge
abgeschlossen hat. Freie Arztwahl genießt keiner von ihnen, da auch
die private Krankenversicherung nur Verträge mit bestimmten Ärzten
beinhaltet. Aufwendige Behandlungen, vor allem die Behandlung von
chronisch Kranken, sind in der Regel nicht durch die Versicherung
gedeckt und daher eine finanzielle Belastung für Betroffene oder ihre
Familien. Von dem hohen technischen Standard in den U.S.A.
profitieren nur Wenige. Das nach rein marktwirtschaftlichen
Prinzipien funktionierende System der U.S.A. ist zugleich das
teuerste: Pro Bürger und Jahr werden rund 4.600 $ ausgegeben,
gegenüber 2.750 $ in Deutschland und knapp 2.000 $ im
OECD-Durchschnitt.
Die unterschiedlichen Sozial- und Gesundheitssysteme sind
historisch und kulturell gewachsen, dennoch können die Länder bei
ihren Reformbemühungen voneinander lernen. So schickten die
US-Amerikaner Anfang der neunziger Jahre ihre Experten auch nach
Deutschland: In keiner anderen Industrienation gibt es ein
vergleichbares System aus solidarisch finanzierter Absicherung für
alle und Selbstverwaltung der Leistungserbringer - bei hohem
Versorgungsstandard. Eckpfeiler dieses Systems sind die Gesetzliche
Krankenversicherung mit ihren einkommensbezogenen Beiträgen und die
23 regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen, die dafür sorgen, dass
jedem Patienten überall und zu jeder Zeit ein Arzt zur Verfügung
steht. Die Kassenärztlichen Vereinigungen sorgen außerdem dafür, dass
sich der Patient dabei hohe Behandlungsstandards verlassen kann. Weil
in Deutschland alle niedergelassenen Vertragsärzte und
Psychotherapeuten gemeinsam über die einheitliche Honorierung ihrer
Leistungen mit den Krankenkassen verhandeln, kann zudem jeder Patient
seinen Arzt frei wählen - unabhängig davon, wo er oder sie versichert
ist.
Ihre Ansprechpartner:
Dr. Roland Stahl, Tel.: 0221 / 4005-213
Roland Ilzhöfer, Tel.: 030 / 4005-1230
Gabriele Prissok, Tel.: 030 / 4005-1240

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