KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung
"Damit Ihnen nichts fehlt" - Kassenärzte demonstrieren mit einer Informationskampagne ihre Verantwortung für die Gesundheitsversorgung
Berlin (ots)
Immer ein Arzt in der Nähe, freie Arztwahl für jeden Versicherten und eine umfassende und hochwertige ärztliche Versorgung für alle: Das sind zentrale Merkmale des Gesundheitssystems in Deutschland und seiner solidarischen Leitlinien. Dafür engagieren sich die 142.500 niedergelassenen Vertragsärzte und Psychotherapeuten in ihrer täglichen Arbeit und in der Auseinandersetzung um die Gesundheitsreform - zum Wohl der Patienten. Um diesen Anspruch öffentlich zu unterstreichen, starten sie jetzt eine breit angelegte Informationskampagne.
Als "KV - die Vereinigung der Kassenärzte" treten die 23 regionalen Kassenärztlichen Vereinigungen und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) gemeinsam an die Öffentlichkeit. Ein pinkfarbenes Pflaster zieht sich als Kennzeichen durch die ganze Kampagne. In den Anzeigen, die ab dem 1. August 2002 zu sehen sein werden, schmückt es nackte Körper, es ziert Broschüren und Internetauftritt und verbindet so Vorstellungen von Fürsorge, Hilfe und Heilung mit den bisher gesichtslosen Institutionen. Eine Aussage kehrt immer wieder und fasst die Funktion der KV zusammen: "Damit Ihnen nichts fehlt, wenn Ihnen etwas fehlt. - Ihre Gesundheit ist unsere Verantwortung." Das Ziel der Kampagne in dieser ersten Phase: die Kassenärztlichen Vereinigungen und ihre Rolle in der gesundheitlichen Versorgung einem breiten Publikum bekannt zu machen.
"Aktuelle Studien zeigen, dass das Gesundheitsbewusstsein und das Interesse auch an gesundheitspolitischen Fragen hoch sind und weiter wachsen. Die äußerst komplexe Diskussion um notwendige Reformen und vor allem ihre Folgen für die Versorgung jedes Einzelnen verstehen aber nur Wenige", erläutert Dr. Manfred Richter-Reichhelm, Erster Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und Urologe in Berlin, die Entscheidung für eine solche Kampagne. "Eine aktuelle Umfrage in unserem Auftrag zeigt, dass achtzig Prozent der Bevölkerung die Kassenärztlichen Vereinigungen als einen Eckpfeiler der Versorgung überhaupt nicht kennen, wohl aber ihre Leistungen für sehr wesentlich halten." 82 Prozent der Befragten nennen die freie Arztwahl, qualifizierte Ärztinnen und Ärzte sowie neueste Behandlungsmethoden und die 24-Stunden-Verfügbarkeit als wichtigste Kriterien für eine gute ärztliche Versorgung.
Tatsächlich ist die Vereinigung der Kassenärzte gesetzlich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass jedem Patienten überall und zu jeder Zeit ein Arzt seiner Wahl zur Verfügung steht. Sie plant die Notdienste in der Nacht und am Wochenende. Weil in der KV alle Kassenärzte gemeinsam mit den Krankenkassen über Leistungen und Honorare verhandeln, kann sich zudem jeder Patient seinen Arzt aussuchen - unabhängig davon, wo er oder sie versichert ist. Auf diesen Service, der im internationalen Vergleich nicht selbstverständlich ist, und die hohen Standards in der ärztlichen Behandlung mag in Deutschland nur eine Minderheit der gesetzlich Versicherten verzichten. Die meisten sind eher bereit, höhere Beiträge als Leistungseinschränkungen in Kauf zu nehmen.1
"Bei steigenden Kosten für Arzneimittel und Hochleistungsmedizin und immer mehr älteren Menschen in der Bevölkerung gibt es immer wieder Diskussionen über Einsparpotenziale im Gesundheitswesen. Dabei gerät auch die Selbstorganisation der Kassenärzteschaft ins Blickfeld", erläutert Richter-Reichhelm den Hintergrund der Kampagne. "Wir wollen hingegen zeigen, dass die hohe Qualität der ambulanten ärztlichen Versorgung und der demokratische Zugang dazu ein Eckpfeiler unseres Gesundheits- und Sozialsystems ist, von dem alle profitieren. Kostentreiber ist er aber sicherlich nicht."
Die Kampagne setzt sich aus einer Vielzahl von Aktionen zusammen und soll sich in den nächsten Jahren entsprechend weiter entwickeln sowie dabei selbst einen Beitrag zur Verbesserung der Versorgung leisten. "Wir Ärzte sind täglich im Gespräch mit unseren Patienten. Wir kennen ihre Ängste und Probleme und finden Lösungen. Die Patienten vertrauen uns Ärzten, ihre Interessen auch in der politischen Diskussion zu vertreten. Diese Verantwortung für den Patienten nehmen wir gerne an", betont Richter-Reichhelm.
Heute sind in den 23 Kassenärztlichen Vereinigungen insgesamt 142.500 niedergelassene Vertragsärzte und Psychotherapeuten organisiert. Davon sind 59.700 Allgemeinmediziner und 68.800 Fachärzte sowie 14.000 nicht-ärztliche Psychotherapeuten. Damit steht in den Innenstädten wie auch im ländlichen Raum jeweils knapp 1.500 Einwohnern ein Hausarzt zur Verfügung.
Ihre Ansprechpartner: Dr. Roland Stahl, Tel.: 0221 / 4005-213 Roland Ilzhöfer, Tel.: 030 / 4005-1230 Gabriele Prissok, Tel.: 030 / 4005-1240
1 vgl. "Der Patient vor der Wahl", Delphi Studienreihe zur Zukunft des Gesundheitswesens, Janssen Cilag GmbH, April 2002.
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