KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung
Köhler zum Papier der Lauterbach-Gruppe
Schluss mit der
Expertokratie
Köln (ots)
"Schluss mit der Expertokratie!" Das hat heute der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Köln gefordert. Dr. Andreas Köhler weiter: "Es ist kein Wunder, dass wirkliche Reformen im Gesundheitssystem nur mühsam vorankommen, wenn jeder seinen Senf dazugeben muss."
Köhler reagierte mit seinen Äußerungen auf das Papier, das die Initiative "Wir im Gesundheitswesen" öffentlich vorstellen wollte. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hatte laut Frankfurter Rundschau vom 8. August die Pressekonferenz kurzfristig abgesagt. "Wenn die Aussage der Frankfurter Rundschau stimmt, dann hat Frau Schmidt Recht getan. Ein Papier, das Positionen vertritt, die so konträr zum Wahlprogramm der SPD sind, kann die Ministerin auch gar nicht unterstützen", so der stellvertretende Hauptgeschäftsführer. Als Beispiel nannte Köhler flexible Vertragsformen in der ambulanten Versorgung. Die Initiative um den Kölner Gesundheitsökonomen Professor Karl Lauterbach fordert weitgehende Freiheit in den Vertragsbeziehungen zwischen Krankenkassen und Ärzten, Ulla Schmidt beharrt darauf, dass weiterhin die Kassenärztlichen Vereinigungen Verhandlungspartner der Kassen sind. Köhler weiter: "Die Bundesgesundheitsministerin darf hier nicht nachgeben. Wenn die Krankenkassen sich aussuchen können, mit wem sie Verträge abschließen, ist eine einheitliche flächendeckende medizinische Versorgung nicht mehr zu garantieren. Wie sollen auch über 400 im Wettbewerb stehende Krankenkassen eine solche Aufgabe bewältigen? Der Patient hätte in diesem System das Nachsehen." Die Lauterbach-Gruppe müsse sich auf den erbitterten Widerstand der Kassenärzte einstellen. Köhler: "Ein solches Gesundheitswesen ist mit uns nicht zu machen."
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