KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung
KBV bietet den Kassen erneut Zusammenarbeit an
Richter-Reichhelm: "Betrüger haben in unserem System nichts zu suchen."
Berlin (ots)
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) bekräftigte, dass sie strikt gegen den Abrechnungsbetrug von Ärzten vorgeht. "Betrüger haben in unserem System nichts zu suchen", erklärte heute der Erste Vorsitzende der KBV, Dr. Manfred Richter-Reichhelm, in Berlin. "Wir haben den Krankenkassen erneut unsere Zusammenarbeit angeboten, um Betrugsfälle aufzudecken. Bislang setzen die Kassen bei der Aufklärung von Abrechnungsmanipulationen allerdings einzig auf eine eigene Task Force, in die wir nicht einbezogen sind", so Richter-Reichhelm.
Die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) sind alleine nicht in der Lage, zu überprüfen, ob Ärzte beispielsweise Leistungen von bereits Verstorbenen abrechnen. Sie verfügen nicht über die notwendigen Versichertendaten. "Derartige Vergehen können nur die Krankenkassen nachvollziehen. Sie haben die entsprechenden Daten und können prüfen, ob ein Versicherter zum Zeitpunkt einer Behandlung noch am Leben war", erläuterte der KBV-Vorsitzende. Die Krankenkassen erhalten von den KVen Datenbänder, die die ärztlichen Leistungen dokumentieren.
"Wir fordern die Kassen auf, diese Daten mit denen ihrer Versicherten zu vergleichen. So können Betrugsfälle umgehend festgestellt werden", sagte Richter-Reichhelm.
Die AOK Niedersachsen hatte vor zwei Wochen von über 1000 Fällen von Abrechnungsmanipulation gesprochen. Nun ruderte sie zurück und bescheinigte der großen Mehrheit der niedergelassenen Kassenärzte, korrekt abzurechnen. Der KBV-Chef bedauerte, dass dieses Eingeständnis der AOK erst jetzt kommt: "Diese späte Reaktion ist sehr schade, denn auf den Ärzten lastete quasi eine flächendeckende Beschuldigung. Der Schaden für unseren Berufsstand ist groß."
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