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Erst Infrastruktur schaffen, dann elektronische Gesundheitskarte Einführen
KBV fordert Kurskorrektur von Ulla Schmidt

Köln (ots)

"Eine elektronische Gesundheitskarte in den
Händen von Versicherten nützt nur, wenn die Ärzte und anderen 
Leistungserbringer durch ein sicheres flächendeckendes 
Kommunikationsnetz miteinander verbunden sind. Deswegen muss erst 
die Infrastruktur für die Beteiligten im Gesundheitswesen geschaffen 
werden, bevor Patienten mit solchen Karten ausgestattet werden." Das 
hat heute in Köln Dr. Rainer Hess, Hauptgeschäftsführer der KBV, 
angesichts der Pläne von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt 
gefordert, zum 1. Januar 2006 eine elektronische Patientenkarte 
flächendeckend einzuführen.
Hess stellte klar: "Telematik ist die Technologie der Zukunft -
auch in der Medizin. Disease-Management-Programme, integrierte
Versorgung und die Verzahnung von ambulanter und stationärer Medizin
können nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn sie die Chancen der
Telematik nutzen. Wir sind ausdrücklich für eine elektronische
Gesundheitskarte, die gemeinsam mit einer "Health-Professional-Card"
des Arztes den Zugriff auf notwendige Patientendaten schafft. Diese
jedoch den Patienten auszuhändigen, bevor die Ärzte die notwendige
Infrastruktur haben, um damit umgehen zu können, schafft nur
Verdruss. Die Ministerin sollte den Doktoren klare, auch finanzielle
Anreize setzen, ihre Praxen entsprechend auszustatten." Bislang lägen
die Vorteile eindeutig bei den Patienten, die Investitionskosten
jedoch bei den Ärzten. Dieses Missverhältnis sei einem baldigen
flächendeckenden Gebrauch der Karte abträglich.
Der Hauptgeschäftsführer mahnte eine gemeinsam von den Beteiligten
im Gesundheitswesen getragene Projektplanung an. In dessen 
Mittelpunkt müsse der Aufbau und Betrieb einer technischen 
Infrastruktur stehen. Da heute erst zirka 15 Prozent der Ärzte 
elektronische Patientenakten führten, die nur lokal verfügbar seien, 
müsse zunächst für eine höhere Verfügbarkeit elektronisch 
dokumentierter Daten gesorgt werden.

Pressekontakt:

Ihr Ansprechpartner:
Dr. Roland Stahl, Tel: 0221 / 4005-213
Roland Ilzhöfer, Tel: 030 / 4005-1230
Gabriele Prissok, Tel: 030 / 4005-1240

Original content of: KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung, transmitted by news aktuell

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