KBV - Kassenärztliche Bundesvereinigung
Geschlossener Einsatz für die Kassenärztlichen Vereinigungen
Berliner Erklärung von fast 40 Berufsverbänden
Berlin (ots)
Auf immer stärkeren Widerstand stoßen die Pläne des Bundesgesundheitsministeriums (BMGS), die wohnortnahe ambulante fachärztliche und psychotherapeutische Versorgung zu zerschlagen. Am Wochenende verabschiedeten rund 40 fachärztliche und psychotherapeutische Berufsverbände eine "Berliner Erklärung". Darin unterstützten sie das Reformkonzept flexibler Vertragsstrukturen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Dieses sieht unter anderem vor, im Sinne einer bundesweit einheitlichen, hochwertigen Versorgung für den Patienten in der Regel kollektive Honorarverträge zwischen Kassenärztlicher Vereinigung (KV) und Kassen abzuschließen. Aufbauend auf kollektiven Rahmenverträgen können besondere Versorgungsaufträge (zum Beispiel integrierte Versorgung) von Krankenkassen ausgeschrieben und als Einzelverträge abgeschlossen werden.
Außerdem setzten sich die Verbände in Berlin für die Freiberuflichkeit des Arztes sowie für den Erhalt der wohnortnahen ambulanten Versorgung in Deutschland ein. "Das fachübergreifende haus-, fachärztliche und psychotherapeutische Versorgungsangebot durch freiberufliche, in ihrer ärztlichen Entscheidung gegenüber Krankenkassen unabhängige Vertragsärzte und Psychotherapeuten, muss erhalten und durch kooperative Organisationsstrukturen ausgebaut werden", hieß es.
Die Verbände hoben die Bedeutung der fachübergreifenden Selbstverwaltung in KVen als Körperschaften des öffentlichen Rechts hervor. "Die unterzeichnenden versammelten Berufsverbände setzen sich geschlossen für deren Erhalt und Weiterentwicklung ein", betonten sie. Gleichzeitig wollen sie - vergleichbar dem Beschluss des KBV-Länderausschusses eine Woche zuvor - durch "Komplementärorganisationen zu den KVen deren Erhalt und weiteren Ausbau stärken". Im Falle einer Auflösung der Kassenärztlichen Vereinigungen durch den Gesetzgeber sollen die Parallelinstitutionen "als eigenständige Organisationen handlungsfähig bleiben".
Das Treffen der Verbände erfolgte auf Einladung der KBV. Deren Vorsitzender, Dr. Manfred Richter-Reichhelm, wertete das Ergebnis als Erfolg. "Das Bundesgesundheitsministerium muss sich darüber bewusst sein, dass sich eine formierte Ärzteschaft gemeinsam mit den Patienten für den Erhalt einer wohnortnahen, flächendeckenden ambulanten Versorgung in freier Praxis einsetzen wird."
Hinweis an die Redaktionen: Die Berliner Erklärung wird heute ins Internet eingestellt (abrufbar unter www.kbv.de).
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