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Richter-Reichhelm: "Sinnvolles, freiwilliges Angebot für Patienten" KBV zum Modellversuch "Patientenquittung"

Berlin (ots)

"Der Modellversuch Patientenquittung in
Rheinhessen war erfolgreicher als alle bisherigen ähnlichen 
Projekte. Er hat gezeigt, dass es machbar ist, Bürgern zeitnah eine 
Aufstellung der ärztlichen Behandlungen und ihrer voraussichtlichen 
Kosten zukommen zu lassen. Außerdem haben sich deutlich mehr 
Patienten für eine Quittung interessiert als noch vor Jahren." Das 
hat heute in Berlin der Erste Vorsitzende der Kassenärztlichen 
Bundesvereinigung (KBV) Dr. Manfred Richter-Reichhelm erklärt. 
Anlass war die Präsentation der Resultate des Modellversuchs am 
Vormittag in Mainz. Das Projekt hatten die Kassenärztliche 
Vereinigung Rheinhessen, die Krankenkassen in Rheinland-Pfalz, das 
dortige Ministerium für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit 
sowie die KBV initiiert.
Richter-Reichhelm weiter: "Die Ergebnisse zeigen, dass Quittungen 
als freiwilliges Angebot der Ärzte an interessierte Patienten 
sinnvoll ist. Sie rechtfertigen jedoch nicht, die Quittung als 
Zwangsleistung einzuführen. Das hieße, mit Kanonen auf Spatzen zu 
schießen. Dafür war die Beteiligung der Patienten mit 
durchschnittlich 15 Prozent eindeutig zu niedrig." Diese sei von 
anfänglichen 22 auf acht Prozent zum Schluss gesunken. Es sei nicht 
damit zu rechnen, dass sich mittel- und langfristig mehr Menschen 
für die Quittung interessierten als am Ende des Modellversuchs. 
Dieser lief vom 1. April 2002 bis zum 30. März 2003.
Der KBV-Chef warnte vor überzogenen Erwartungen an eine 
Patientenquittung: "Das Projekt in Rheinhessen belegt einmal mehr, 
dass die Patienten ihr Nachfrageverhalten nicht ändern, wenn sie 
eine Kostenübersicht erhalten. Damit wird der bisherige 
Forschungsstand bestätigt. Die Patientenquittung steigert lediglich 
die Transparenz des Geschehens, mehr aber auch nicht. Das muss auch 
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt klar sein, wenn sie die 
Quittung bundesweit einführen will."
Sollte die Ministerin eine bundesweite Einführung initiieren,
komme 
dies allenfalls als freiwilliges Angebot in Frage. In diesem Fall 
bedürfe es auf Bundes- und Landesebene Verträge über EDV-technische 
Voraussetzungen, Prüfroutinen und Vergütungsmodalitäten für diese 
Serviceleistung. Schließlich führe das Ausstellen von Quittungen zu 
zusätzlichem Aufwand in den Praxen. Diese rechneten heute in der 
Mehrzahl nicht mehr mit Papier, sondern auf elektronischem Wege über 
die Kassenärztlichen Vereinigungen ab. "Dabei geht es um rund eine 
halbe Milliarde Behandlungsfälle im Jahr", erläuterte Richter-
Reichhelm.
Ihre Ansprechpartner:
Dr. Roland Stahl, Tel: 0221 / 4005-213
Roland Ilzhöfer, Tel: 030 / 4005-1230
Gabriele Prissok, Tel: 030 / 4005-1240

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