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KBV: Aufgebauschter Bericht ohne aktuelle Grundlagen
„Alter Wein in neuen Schläuchen serviert“

Berlin (ots)

„Es ist schade, dass ein solch sensibles Thema wie
Korruption zur reinen Effekthascherei eingesetzt wird“, erklärte
heute Dr. Manfred Richter-Reichhelm, Erster Vorsitzender der
Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Er bezog sich auf einen
Bericht im „Westfalen-Blatt“ von heute. Darin wird der Eindruck
erweckt, aktuelle Zahlen von Transparency International (TI) und dem
Bundeskriminalamt belegten eine dramatische Steigerung der
Kriminalitätsrate im Gesundheitswesen. „Auf unsere Nachfrage
reagierte man bei TI genauso erstaunt wie wir: Es gibt keine aktuelle
Analyse dieser Organisation“, erläuterte der KBV-Chef. Die im Blatt
genannten BKA-Zahlen wiederum stammen aus dem Jahr 2002.
„Leider wurde hier alter Wein in neuen Schläuchen serviert. Um der
Schlagzeile willen wurde offenbar die Kriminalisierung einer ganzen
Branche billigend in Kauf genommen. Ein fragwürdiges Vorgehen einer
Zeitung“, kritisierte Richter-Reichhelm.
Die Geschäftsführung von Transparency International zeigte sich
ebenfalls sehr erstaunt über den Bericht im „Westfalen-Blatt“. „Es
gibt keine neue Studie“, sagte die Geschäftsführerin Dagmar Schröder
gegenüber der KBV. Der Bericht des Westfalenblattes stützt sich auf
ein Interview mit einem Mitglied der Anti-Korruptionsvereinigung. Die
zitierte Einschätzung entbehrt aber jeglicher Grundlage. Auch die
genannten Statistiken des Bundeskriminalamtes stammen aus dem Jahr
2002.
„Abrechnungsbetrug wird von den Kassenärztlichen Vereinigungen
streng geahndet“, so Richter-Reichhelm. Er verwies auf die
Plausibilitätsprüfung. Zusammen mit Vertretern der
Staatsanwaltschaft, des Bundesgesundheitsministeriums und der
Krankenkassen wurde dieses Prüfverfahren entwickelt, um
Abrechnungsbetrügern auf die Schliche zu kommen. „Bei
Privatabrechnungen wiederum treten die Widerspruchsstellen der
Ärztekammern auf den Plan.“
ots-Originaltext: KBV
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=34021

Kontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 0221 / 4005 - 213
Roland Ilzhöfer, Tel.: 030 / 4005 - 1230
Gabriele Prissok, Tel.: 030 / 4005 - 1240

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