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Junge Ärzte suchen alternative Tätigkeiten
Nachwuchsmediziner werden knapp

Berlin (ots)

Immer weniger Nachwuchsmediziner sind bereit, in
ihrem Beruf zu arbeiten. Das geht aus Zahlen der Kassenärztlichen 
Bundesvereinigung (KBV) hervor: Im Jahr 2003 haben nur 6.802 von 
insgesamt 8.947 Studienabgängern mit der Ausbildung zum Arzt im 
Praktikum (AiP) begonnen. Im Vergleich zu 1998 sind das über 1.000 
Absolventen weniger. Damals waren es noch 7.862. Die AiP-Zeit war bis
Oktober 2004 Voraussetzung für die Voll-Approbation.
Hatten sich im Jahr 1998 16 Prozent der Absolventen gegen ein AiP 
im direkten Anschluss an das Studium entschieden, waren es im Jahr 
2003 bereits 24 Prozent. Bei den Studienabgängern stoßen die 
beruflichen Alternativen, etwa die Pharmaindustrie, die Verwaltung 
oder eine Tätigkeit im Ausland, auf immer stärkeres Interesse. Die 
Gründe dafür sind vor allem die als unangemessen erachtete Bezahlung 
eines Arztes, die zeitliche Überlastung und das Übermaß an 
nichtärztlichen Aufgaben. Dabei sind die jungen Ärzte wichtiger denn 
je. Dem Berufsstand droht nämlich die Überalterung. Bis zum Jahr 2015
werden circa 47.000 Vertragsärzte Praxisnachfolger suchen. Während 
das Durchschnittsalter der praktizierenden Mediziner stetig zunimmt, 
schrumpft der Anteil der unter 35-jährigen Ärzte weiter. 1993 lag das
Durchschnittsalter der Vertragsärzte noch bei 47,46, im Jahr 2004 bei
50,82 Jahren. Der Anteil der unter 35-jährigen an allen berufstätigen
Ärzten betrug 1993 26,6 Prozent, im Jahr 2004 nur noch 16,3 Prozent.
Mit veränderten Rahmenbedingungen, etwa der Flexibilisierung des 
Vertragsarztrechts, möchte die KBV das Problem angehen. 
Medizinstudenten gibt es in Deutschland genug: 2003 haben 13.000 
Studenten die medizinische Hochschulausbildung begonnen. Nur müssen 
diesen Anreize geboten werden, die die Arbeit in der Arztpraxis 
wieder attraktiver macht.

Kontakt:

Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Roland Ilzhöfer, Tel.: 030 / 4005 - 2230
Tanja Riepelmeier, Tel.: 030 / 4005 - 2240

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