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Ballungsräume setzen auf das Eigenheim
Vorsprung gegenüber Geschosswohnungsbau über 10 Prozent - Größte Dynamik in den Kernstädten - Aber: Schwächetendenzen unübersehbar

Berlin (ots)

Ballungsgebiete sind nicht nur Zentren von
Wirtschaft und Handel, sondern auch Orte mit der größten Nachfrage
nach Wohnraum. Lange haben die Städte darauf gesetzt, durch den Bau
neuer Mehrfamilienhäuser das Wohnungsangebot zu verbessern. Diese
Zeiten scheinen nun vorüber zu sein. Wie LBS Research mitteilt,
werden inzwischen in den meisten Ballungsräumen mehr Ein- und
Zweifamilienhäuser als Geschosswohnungen gebaut.
Nach den neuesten Baugenehmigungszahlen des Statistischen
Bundesamtes für die zehn westdeutschen Ballungsräume macht der
Vorsprung der Eigenheime aktuell gut 10 Prozent aus: Den 48.000 im
vergangenen Jahr genehmigten Ein- und Zweifamilienhäusern standen
weniger als 44.000 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gegenüber.
Lediglich in den drei Regionen München, Stuttgart und
Rhein-Main-Gebiet wurden 2001 mehr Geschosswohnungen genehmigt. In
den übrigen Ballungsräumen (Berlin-West, Bremen, Hamburg, Hannover,
Nürnberg sowie Rhein-Ruhr- und Rhein-Neckar-Gebiet) liegt der
Eigenheimbau vorn. Bis Ende der 90er Jahre war der
Geschosswohnungsbau in allen Ballungsgebieten mit Abstand die
stärkste Kraft. Zum Teil entstanden mehr als doppelt so viele
Etagenwohnungen wie Eigenheime.
Mit Hilfe der Bautätigkeitsstatistik kann auch die Frage
beantwortet werden, in welchen Siedlungsstrukturen die größte
Wohnungsbau-Dynamik vorherrscht (Grafik unter www.lbs.de/presse).
Denn das Statistische Bundesamt unterscheidet zwischen den
unmittelbaren Kernstädten und deren Randbereichen. Gemeinsam bilden
sie einen Ballungsraum. Überraschend ist, dass die zunehmende
Präferenz für das Eigenheim gerade in den Kernstädten besonders
deutlich ausfällt. Während der Geschosswohnungsbau hier seit 1995 um
annähernd 60 Prozent einbrach (von 55.000 auf 22.500 Wohnungen),
kletterten die Genehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser um 54
Prozent von 8.500 auf über 13.000 Einheiten.
In den Randbereichen der Kernstädte ergibt sich ein ganz ähnliches
Bild: Sind hier 1995 noch 63.000 Geschosswohnungen entstanden, waren
es im vergangenen Jahr nur 21.000 (- 67 Prozent). Der Eigenheimbau
konnte sich dagegen gut behaupten. 35.000 Objekte im Jahr 2001
bedeuten gegenüber 1995 ein Plus von 3 Prozent.
Neben den Ballungsräumen wird in der Bautätigkeitsstatistik auch
das übrige frühere Bundesgebiet erfasst. Interessant hier: Im
Gegensatz zu den Ballungsgebieten geht "in der Fläche" die Zahl der
neuen Ein- und Zweifamilienhäuser zurück. Die rund 92.000 im
vergangenen Jahr genehmigten Objekte bedeuten im Vergleich zu 1995
ein Minus von 12 Prozent. Nach Angaben von LBS Research belegen diese
Zahlen, dass der Eigenheimbau gerade nach Einführung der neuen
Eigenheimzulage keineswegs den ländlichen Raum begünstigt hat.
Vielmehr gab es gerade in den Brennpunkten der Wohnungsnachfrage die
größten Wachstumsimpulse für Eigentumsmaßnahmen.
Trotz des Siegeszugs der Eigenheime gibt es einen Wermutstropfen:
Mit den 48.000 im vergangenen Jahr genehmigten Objekten liegt die
Zahl der neuen Ein- und Zweifamilienhäuser in westdeutschen
Ballungsräumen 15 Prozent unter dem Niveau des Baujahrgangs 2000,
wobei Ballungskerne und deren Randbereiche vom Rückgang gleichermaßen
betroffen sind. Dies zeigt, so die Immobilien-Experten, dass sich der
Eigenheimsektor auch in den großen Wirtschaftszentren nicht dauerhaft
gegen die allgemeine Wohnungsbauflaute stemmen kann. Eine
problematische Entwicklung, denn die Nachfrage nach qualitativ gutem
Wohnraum innerhalb der Stadtgrenzen ist unverändert hoch. Gelingt es
nicht, ein entsprechendes Angebot an innerstädtischen und stadtnahen
Baugrundstücken bereit zu stellen, beeinträchtigt dies nicht nur die
Wohnungsbautätigkeit, sondern treibt in der Folge auch die
Eigenheim-Preise in Ballungsräumen in die Höhe.
Rückfragen:
A. Guthmann
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030/20225-378
Fax:  030/20225-304
E-Mail:  axel.guthmann@dsgv.de

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