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Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
empirica Studie: Für besseres Wohnen im Eigentum werden anfangs 20 Prozent beim übrigen Konsum eingespart - Nach 15 Jahren größere Ausgaben-Spielräume als bei Mietern

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben / empirica Studie: Für besseres Wohnen im Eigentum werden anfangs 20 Prozent beim übrigen Konsum eingespart - Nach 15 Jahren größere Ausgaben-Spielräume als bei Mietern
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Berlin (ots)

Mehr als 80 Prozent der Bundesbürger wünschen sich laut Umfragen
Wohneigentum. Jahr für Jahr verwirklichen mehr als 500.000 Haushalte
diesen Traum. Doch mehr Platz für die Familie, mehr Wohnqualität und
ein besseres Umfeld bedeuten schlicht: Die Konsumprioritäten
verschieben sich erst einmal. Wegen der anfänglichen Kreditlasten
müssen die meisten an anderer Stelle ihre Ausgaben vorübergehend
einschränken. 20 Prozent weniger sonstiger Konsum ist deshalb in den
ersten Jahren nach dem Hauskauf laut einer Analyse des
Forschungsinstituts empirica im Auftrag der Landesbausparkassen (LBS)
nicht ungewöhnlich. Genauso wichtig ist aber die Erkenntnis, dass
spätestens nach 15 oder 20 Jahren die Ausgabe-Spielräume gegenüber
Mieterhaushalten sogar größer werden.
Mit Abstand am flexibelsten reagieren die frisch gebackenen
Wohneigentümer mit Einsparungen beim Autokauf. Während der typische
Mieterhaushalt mit zwei Kindern und einem Haushaltsnettoeinkommen von
3.000 Euro pro Monat im Schnitt 208 Euro für den Kauf von Pkws
ausgibt, sind es bei hoch belasteten Wohneigentümern mit gleichem
Einkommen drei Viertel weniger, nämlich nur 51 Euro. Relativ geringe
Einsparungen sind beim täglichen Einkauf (Nahrungsmittel, Getränke,
Tabak) mit insgesamt 17 Euro pro Monat zu beobachten. Daneben leisten
verminderte Ausgaben für Bekleidung und Schuhe (15 Euro pro Monat),
in Restaurants (14 Euro pro Monat), für Möbel (12 Euro pro Monat)
sowie für Pauschalreisen (sieben Euro pro Monat) einen Beitrag zur
"Finanzierung" der Baukredite (siehe Grafik). In Relation zu den
Gesamtausgaben fallen in diesen Bereichen die Einschränkungen nach
Einschätzung von LBS Research allerdings kaum ins Gewicht.
Wie die Analysen der repräsentativen Einkommens- und
Verbrauchsstichprobe zeigen, handelt es sich gerade bei den
Einsparungen für das Auto um keinen absoluten Konsumverzicht - der
Pkw wird also nicht generell abgeschafft. Vielmehr werden die
Ausgaben lediglich aufgeschoben, der Kauf des Neuwagens um einige
Jahre nach hinten verlagert. Die annähernd gleich hohen Kosten für
Kraftstoffe sind ein weiterer Beleg, dass Wohneigentümer nicht auf
individuelle Mobilität verzichten. Umgekehrt heißt dies aber auch, so
LBS Research, dass das Auto durch den Umzug in die eigenen vier Wände
nicht wesentlich an Bedeutung gewinnt. Es kommt generell nicht zu
höherem Benzinverbrauch, weil die Wohneigentümer in Stadtrandgebiete
oder sogar in ländliche Regionen übergesiedelt wären.
Für alle Einsparbereiche gilt nach Auskunft der Experten von LBS
Research das Motto: "Aufgehoben ist nicht aufgeschoben." Denn nach 15
Jahren verlieren die Aufwendungen für Zins und Tilgung derart an
Bedeutung, dass die Konsummöglichkeiten der Selbstnutzer wieder auf
gleicher Höhe oder sogar über denen des Mieterhaushaltes liegen. Am
Ende sind die Wohnkosten der Eigentümer sogar weit niedriger als die
üblichen Mietkosten. Damit steht ihnen mehr Geld als dem Mieter zur
freien Verfügung, und es wird nach den verfügbaren Daten zum Beispiel
verstärkt für Urlaubsreisen genutzt.
Betrachtet man beim Konsum speziell das Wohnen, dann haben nach
den statistischen Ergebnissen die Wohneigentümer einen kleinen
Vorsprung. Bei einer mittleren Fläche von 120 Quadratmetern
beispielsweise sind selbst genutzte Wohnungen von unter 50-jährigen
Eigentümern fast doppelt so groß wie die Wohnungen gleichaltriger
Mieterhaushalte, die auf 69 Quadratmeter kommen. Hierin liegt der
gravierende Konsumverzicht der Mieter.
Daneben bietet die eigene Immobilie sehr viel Sicherheit. LBS
Research verweist in diesem Zusammenhang auf die Unabhängigkeit von
steigenden Mieten oder gar der Kündigung der Wohnung. Im Rentenalter
kommt es beim Wohneigentümer zu keiner Rentenlücke wie beim Mieter
mit seinen drückenden Mietenlasten. Im Gegenteil stehen Rentnern in
den eigenen vier Wänden monatlich 519 Euro mehr zur Verfügung.
"Vorübergehende Flexibilität beim Konsum ist damit Ausdruck von
Nachhaltigkeit bei der privaten Lebensführung", schließen die
Experten von LBS Research.

Pressekontakt:

Ivonn Kappel
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
Referat Presse
Tel.: 030-20225-378
Fax: 030-20225-304
E-Mail: ivonn.kappel@dsgv.de

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