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Alkoholfreie Getränke (AFG) 2002: Wachstum durch neue Segmente

Berlin (ots)

Mit einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von
266,2 Litern haben die alkoholfreien Getränke (AFG) im vergangenen
Jahr erneut ein Rekordergebnis erzielt, so die aktuelle Erhebung der
Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke (wafg). Im Vergleich zu
2001 ist der AFG-Absatz im Handel um 6,1 Prozent gestiegen. Das
erfreuliche Ergebnis wird jedoch getrübt durch das vergleichsweise
geringere Umsatzplus von nur 1,4 Prozent.
Alkoholfreie Getränke sind nach wie vor beliebt: 110,6 Liter
Erfrischungsgetränke, 115,1 Liter Wasser sowie 40,5 Liter Fruchtsäfte
und -nektare haben die deutschen Verbraucher 2002 laut
wafg-Hochrechnung pro Kopf konsumiert. Im Vergleich zum Vorjahr
konnten alle drei Kategorien zulegen: Erfrischungsgetränke um 4,1
Prozent, Wasser um 4,4 Prozent sowie Fruchtsäfte und -nektare um 0,5
Prozent.
Die großen Gewinner des vergangenen Jahres waren die neuen
Segmente. Sie haben mit einem Plus von 22,5 Prozent den AFG-Absatz
maßgeblich vorangetrieben und mittlerweile einen Anteil von 10,5
Prozent am Gesamtmarkt erreicht, so die Zahlen des GfK ConsumerScan.
An erster Stelle standen Energy Drinks und Sportgetränke mit einem
Absatzzuwachs von 116,8 Prozent, gefolgt von den Fruchtschorlen mit
einem Plus von 31,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Bei den Verpackungen setzte sich 2002 der Trend zu PET und Einweg
fort. Zum ersten Mal haben die leichten PET-Verpackungen mit einem
Anteil von 40,9 Prozent am AFG-Gesamtmarkt die Glasflaschen
mengenmäßig leicht übertroffen. Letztere liegen mit einem Wert von
40,7 Prozent knapp darunter. "Noch ist nicht absehbar, wie sich das
Verhältnis nach der Einführung des Pflichtpfandsystems zum 1. Januar
2003 entwickeln wird", ergänzt wafg-Hauptgeschäftsführer Dr. Andreas
Stücke.
Innovationen geben dem Markt Impulse
Potenzial für die Zukunft sieht die AFG-Branche in der weiteren
Entwicklung innovativer Getränke. "Produkte, die mit
gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen und 'ready-to-drink'-Rezepturen
einen klar erkennbaren Mehrwert aufweisen, tragen maßgeblich zum
Wachstum der Branche bei", sagt Stücke. Dank ihrer Innovationskraft
hat die Getränke-Industrie nach dem Erfolg von ACE-Getränken und
Fruchtschorlen bereits die nächsten Produktgenerationen etabliert.
Frühstücksdrinks, Erfrischungsgetränke mit exotischen
Geschmacksrichtungen sowie Fruchtsaftgetränke mit neuen
Vitaminkombinationen sorgen in den Regalen für Impulse. Aktuell setzt
die Branche Trends mit Erfrischungsgetränken auf Grüntee- und
Rooibos-Basis sowie Near Water-Produkten, die neben klaren
Fruchtkonzentraten Zusätze wie Kräuter, Mineralstoffe und Vitamine
enthalten. Ebenfalls neu in den Regalen sind Wässer, die mit
Sauerstoff angereichert sind.
Das Thema Anreicherung ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für
die AFG-Branche geworden. "Die Verbraucher schätzen Geschmack und
Mehrwert der funktionalen Getränke", lautet das Fazit von Stücke.
"Deshalb ist es unsere wesentliche Aufgabe, der Industrie den
rechtlichen Freiraum für neue Entwicklungen zu erhalten."
Einfluss der Discounter wächst
Ob Mineralwasser oder Erfrischungsgetränk - immer mehr deutsche
Verbraucher kaufen alkoholfreie Getränke in Discountern. Dieser Trend
ist mitverantwortlich für den enormen Absatzzuwachs von Energy
Drinks, Sportgetränken und Fruchtschorlen. Die Hersteller von
Markenartikeln sehen sich Jahr für Jahr einer immer stärker werdenden
Konkurrenz von niedrigpreisigen Handelsmarken ausgesetzt. Bedingt
durch ihre Preisoffensive konnten die Discounter mit Aldi an erster
Stelle ihren Anteil am AFG-Markt im letzten Quartal 2002 auf rund
36,4 Prozent ausbauen. 2001 waren es erst 29,3 Prozent.
Der Boom der Handelsmarken hat ebenfalls maßgeblichen Einfluss auf
die Getränkepreise. Während der Preisindex für die Lebenshaltung
aller privaten Haushalte 2002 um 1,3 Prozent auf 111,0 Punkte
(Referenzwert: 1995 = 100 Punkte) geklettert ist, erreichte der
Preisindex für alkoholfreie Getränke nach einem Anstieg um 0,9
Prozent lediglich 104,4 Punkte. Das ergab die Jahresauswertung des
Statistischen Bundesamtes. Zudem macht sich der Erfolg der Discounter
im Verhältnis von Absatz- zu Umsatzentwicklung bemerkbar. Der
AFG-Absatz ist im vergangenen Jahr um 6,1 Prozent, der Umsatz dagegen
im gleichen Zeitraum nur um 1,4 Prozent gestiegen. Für das Jahr 2003
sieht die AFG-Branche wenig Chancen auf Besserung der Lage. Im
Gegenteil: Sie rechnet mit erhöhten Belastungen durch Pflichtpfand,
Ökosteuer und LKW-Maut.
Strategien für die Zukunft
Um ihre Position am Markt zu sichern, schließen sich immer mehr
AFG-Produzenten zu großen Einheiten zusammen. Das führt zu einer
zunehmenden Konsolidierung der AFG-Branche. Darüber hinaus wird es
nach Einschätzung der wafg künftig für den Erfolg entscheidend sein,
dass die AFG-Industrie ihre mittel- und langfristigen
Sortimentsstrategien schnellstmöglich den veränderten Anforderungen
der Verbraucher anpasst. "Unternehmen dürfen heute nicht mehr in den
traditionellen Kategorien 'Wasser', 'Saft' oder 'Erfrischungsgetränk'
denken", erläutert Stücke. "Nur wer sortimentsübergreifend
maßgeschneiderte und situationsgerechte Produkte entwickelt, die dem
Wunsch der Verbraucher nach Gesundheit und Geschmack Rechnung tragen,
kann vom Wachstumspotenzial des AFG-Marktes profitieren."
Ihr Ansprechpartner:
Dr. Andreas Stücke 
Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e.V. (wafg) 
Friedrichstraße 231 
10969 Berlin 
Telefon +49 30/259258-0 
Telefax +49 30/259258-20 
E-Mail    mail@wafg.de

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    Das Ende des Zwangspfandes / Vertrauensschutz für Erfrischungsgetränke gewahrt

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