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Insolvenzzahlen in Deutschland weiter rückläufig - Kreditversicherer warnen: Schutz vor Forderungsausfall häufig nicht ausreichend

Berlin (ots)

"Trotz rückläufiger Insolvenzzahlen sind viele
Unternehmen in Deutschland nicht ausreichend gegen Forderungsausfälle
abgesichert", sagte Peter Ingenlath, Vorsitzender des Fachausschusses
Kreditversicherung im Gesamtverband der Deutschen 
Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag in Köln. Insgesamt sei 
das wirtschaftliche Umfeld in Deutschland von einer leicht 
anziehenden Konjunktur geprägt. Gefährlich könne es aber dann werden,
wenn ein wirtschaftlicher Aufschwung das Ausfallrisiko von 
Forderungen weniger hoch erscheinen lässt. "In der Kreditversicherung
sprechen wir dann von einem so genannten Bugwellen-Effekt" sagte 
Ingenlath. Dem Anziehen der Konjunktur folgt häufig mit zeitlicher 
Verzögerung auch ein Anstieg der Insolvenzzahlen, da einige 
Unternehmen stärker expandieren als sie verkraften können.
In diesem Jahr rechnen die Kreditversicherer mit etwa 32.000 
Unternehmensinsolvenzen - 2005 waren es noch 36.843. Ausdrücklich 
warnte Ingenlath alle Wirtschaftsteilnehmer davor, angesichts 
rückläufiger Insolvenzzahlen das Risiko schwerwiegender 
Insolvenzereignisse und der damit verbundenen Folgeinsolvenzen zu 
unterschätzen.
Insgesamt sei die Geschäftsentwicklung der Kreditversicherer nach 
den vorläufigen Zahlen 2006 zufriedenstellend. Ingenlath verwies 
darauf, dass es besonders in der Delkredereversicherung zu einer 
Verschärfung des Wettbewerbs gekommen sei. Die nicht hochgerechneten 
Zahlen nach drei Quartalen zeigen folgendes Bild: Das geringe 
Beitragsplus in der Delkredereversicherung (+ 0,2 Prozent) auf 688 
Millionen Euro ist nicht auf Prämienanhebungen, sondern allein auf 
eine Zunahme von Anzahl und insbesondere Höhe der auf die Abnehmer 
der Versicherungsnehmer vergebenen Limite zurückzuführen. Der gute 
Geschäftsverlauf in der Kautionsversicherung ist zum einen durch 
einen erhöhten Bedarf an Bürgschaften insbesondere durch eine Zunahme
von Aufträgen aus der Bauwirtschaft geprägt. Zum anderen ist in 
diesem Jahr ein Großschaden ausgeblieben. Die unterjährige 
Schadenquote ging auf 39 Prozent zurück, die Bruttobeitragseinnahmen 
stiegen auf 216 Millionen Euro. In der Vertrauensschadenversicherung 
sanken die Bruttobeitragseinnahmen auf 132 Millionen Euro.
Nach der aktuellen Hochrechnung für das Gesamtjahr 2006 auf Basis 
der ersten drei Quartale, steigen die Beitragseinnahmen auf rund 1,4 
Milliarden Euro (+ 1,0 Prozent). Der Schadenaufwand liegt bei rund 
700 Millionen Euro, während die Schaden-Kosten-Quote von 62,4 Prozent
auf 47 Prozent sinkt.
Mit Ausblick auf das kommende Jahr sagte Ingenlath: "Die Erhöhung 
der Mehrwertsteuer wird negative Auswirkungen auf die 
Insolvenzentwicklung, vor allem bei kleineren und mittleren Betrieben
haben." Ob es zu einem weiteren Rückgang der Unternehmensinsolvenzen 
kommen wird oder sich der Trend umkehrt, müsse jedoch abgewartet 
werden.

Pressekontakt:

Peter Schwark
Tel.: 030 / 20 20 -5118
E-Mail: presse@gdv.org

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