Für eine gelingende Integration der Roma in Europa: Podium beim 25. Internationalen Sant'Egidio-Friedenstreffen
München/Freising (ots)
Die Lage der Roma in den Ländern Europas ist von Ausgrenzung, Benachteiligung und Diskriminierung geprägt. Seit einiger Zeit gerät ihre Situation verstärkt in den Blick. Erst im Mai 2011 beschlossen die EU-Staaten eine gemeinsame Strategie zur Integration der Roma-Minderheiten bis 2020. Mit einer Podiumsdiskussion unter dem Titel "Das Europa der Völker - Zur Lage der Roma" wollen sich die Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München und Renovabis, das Osteuropa-Hilfswerk der katholischen Kirche, am Montag, 12. September, 19.30 Uhr, gemeinsam diesem Thema widmen. Die Veranstaltung in der Aula der Hochschule (Kaulbachstraße 31) ist Teil des 25. Internationalen Friedenstreffens der Gemeinschaft Sant'Egidio.
Eingeleitet wird die Veranstaltung von einem Statement des Präsidenten des Päpstlichen Rates der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs, Erzbischof Antonio Maria Vegliò. Nach einer Einführung in das Thema diskutieren neben dem Vorsitzenden der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft", Dr. Martin Salm, und dem Verantwortlichen der Gemeinschaft Sant'Egidio für die Arbeit mit Roma und Sinti, Dr. Paolo Ciani, der in einem südungarischen Roma-Dorf tätige Pfarrer József Lankó, die Länder- und Projektreferentin Dr. Monika Kleck von Renovabis und weitere Experten. Moderiert wird das Podiumsgespräch von Dr. Michael Reder, dem Vertreter des Lehrstuhls für Völkerverständigung an der Hochschule für Philosophie.
Im Vordergrund steht die Frage nach den Bildungschancen der Roma-Bevölkerungen, besonders in den mittel- und osteuropäischen Staaten. Gerade aus der Ausgrenzung im Bildungsbereich ergeben sich die meisten Folgeprobleme der prekären Situation tausender Roma in Europa. Es ist immer noch ein verbreitetes Vorurteil, dass sie eine formale Schulbildung ablehnen und daher durch das Raster der gängigen Bildungssysteme fallen.
Das Internationale Friedenstreffen steht in der Tradition des Friedensgebets von Assisi, zu dem Papst Johannes Paul II. im Jahr 1986 die Vertreter aller Weltreligionen eingeladen hatte. Bereits seit 25 Jahren veranstaltet die Gemeinschaft Sant'Egidio jährlich die Internationalen Friedenstreffen, die sich von Anfang an den Dialog zwischen Vertretern der unterschiedlichen Religionen und Kulturen zur Aufgabe gesetzt haben. In diesem Jahr lädt sie gemeinsam mit der Erzdiözese München und Freising vom 11. bis 13. September in München zu Diskussionen, Gebeten und einer Friedensprozession ein. Gut 400 teils ranghohe religiöse und politische Vertreter aus rund 60 Ländern nehmen teil. Das 25. Internationale Friedenstreffen steht unter dem Leitwort "Zusammen leben - Unsere Bestimmung".
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