Bundesbürger sehr sensibel für Notlagen der Nachbarn im Osten
Kirchliches Osteuropa-Hilfswerk Renovabis gewinnt über 6500 Neuspender
FREISING/KÖLN/TRIER (ots)
Über 6500 Neuspender konnte das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis im Rahmen der diesjährigen Pfingstaktion gewinnen. Die Aktion, die in Köln von Joachim Kardinal Meisner eröffnet und in Trier durch Bischof Dr. Reinhard Marx beschlossen worden war, stand unter dem Motto "Nachbar sein. Zum Nächsten werden!"
Pater Dietger Demuth, der Geschäftsführer der Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa, führt die positive Spenderentwicklung - freilich mit aller Vorsicht - auf das gewachsene Interesse der Bundesbürger an dem Schicksal der Menschen in den Nachbarstaaten und auf die hohe Sensibilität für die Nöte unserer Nachbarn zurück.
Bereits im vergangenen Jahr konnte Renovabis notieren, dass der Ertrag von Spenden und Kollekten gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben war.
Offensichtlich gelingt es Renovabis immer besser, so Pater Demuth, die tatsächlichen Lebensbedingungen vieler Menschen im ehemaligen sowjetkommunistischen Bereich darzustellen. Und immer mehr Bundesbürger kommen unmittelbar in Berührung mit Frauen, Männern und Kindern in Osteuropa und erkennen deren soziale Notlagen.
Die meisten Rentner in der Ukraine und in Rumänien müssen mit 10 bis 20 Euro pro Monat ihr Dasein fristen, greift Pater Demuth konkrete soziale Daten heraus. Als weiteres Beispiel nennt Pater Demuth Moldawien: Wo einst die besten Weine der Sowjetunion angebaut wurden, dienen die Äcker heute gerade noch der Selbstversorgung. Moldawien, dessen Einwohner pro Kopf im Jahr nur 380 Dollar und damit kaum mehr als die in Sambia oder dem Sudan erwirtschaften, ist noch vor Albanien zum Armenhaus Europas herabgesunken. Frauenhandel und Zwangsprostitution gehören mitten in Europa, nämlich auf dem Balkan, in Litauen und in Moldawien, zum tragischen Alltag. AIDS breitet sich in erschreckender Geschwindigkeit in Osteuropa aus.
An der Erneuerung des kirchlichen Lebens und der Gesellschaftsordnung in Mittel-, Ost- und Südosteuropa arbeitet Renovabis seit seiner Gründung durch die Deutsche Bischofskonferenz 1993 intensiv mit. Mit einem Finanzvolumen von über 260 Millionen Euro konnte das Osteuropa-Hilfswerk der Katholiken in Deutschland bisher rund 10000 Projekte fördern.
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