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ots.Audio: Interview mit dem Präsidenten des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, Dr. Siegfried Jaschinski

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Frankfurt (ots)

Anmoderation: Seit fast einem Jahr spukt sie durch den 
Bankensektor wie ein Schreckgespenst - die Finanzmarktkrise. Sie 
streift von Bank zu Bank und hinterlässt riesige Löcher in den 
Bilanzen. Auch auf der diesjährigen Frühjahrskonferenz öffentlicher 
Banken zur Vorstellung des Jahresberichts 2008 nimmt sie eine 
dominierende Stellung ein. Melanie Hagen berichtet:
Bericht:
Seit Juli 2007 erleben wir eine der größten Finanzkrisen seit 
Jahrzehnten. Immer neue Hiobsbotschaften großer Banken, sowohl aus 
den USA, aber auch hier in Deutschland. Dr. Siegfried Jaschinski, 
Präsident der öffentlichen Banken, erklärt die Hintergründe dieser 
Krise:
O-Ton: "Die Anlässe sind eigentlich diejenigen, die auch in der 
Breite diskutiert worden sind. Und das sind im Grunde genommen die 
Subprime-Krise, die riskante Kreditvergabe für Immobilienkredite, die
bei sinkenden Immobilienpreisen zu Ausfällen geführt haben. Es ist 
die Verpackung dieser Kredite in ABS Strukturen und die letztendlich 
weltweite Verteilung. Damit wurden gesunde durch schlechte Kredite 
angesteckt, ohne dass man das beurteilen konnte."
Die Landesbanken befinden sich dabei in einer speziellen 
Situation. Denn die Finanzkrise trifft sie in einer Zeit zweier 
wesentlicher Umbrüche:
O-Ton: "Einmal das Ende der Gewährträgerhaftung im Jahre 2005, d.h
die Refinanzierung ist nicht mehr durch Staatshaftung möglich. Das 
Zweite ist, dass sie dann auch im Rahmen der International
Accounting Standards besonders betroffen waren. Weil die alten 
Landesbanken sehr stark zinsbestimmt waren, sehr stark 
bilanzorientiert. Dieses hatten sie nun neu zu bewerten nach IFRS
und zu Marktbedingungen. Und das auch noch in Zeiten einer 
Finanzmarktkrise.
Die große Frage ist, wie sich die öffentlichen Banken zukünftig 
aufstellen können, um für solche Krisen besser gewappnet zu sein? Von
eine Vollprivatisierung über Fusionen bis hin zur Super-Landesbank 
wurden alle Vorschläge in den Raum geworfen. Doch Dr. Jaschinski ist 
skeptisch:
O-Ton: Ich glaube das Wichtigste ist, dass wir auf das 
Geschäftsmodell, auf die langfristige Ertragsfähigkeit von 
öffentlichen Banken achten. Zusammenschlüsse dürfen nur dann 
erfolgen, wenn dafür auch ein Geschäftsmodell existiert. Ich halte es
im Moment für schlecht vorstellbar, dass wir mit einem Schlag alle 
Landesbanken in einer Super-Landesbank zusammen bringen
können und dafür auch noch ein Geschäftsmodell haben. Eine solche 
Bank könnte sich im Markt gar kein Geld holen.
Grundsätzlich, so Dr. Jaschinski sei die rasante Entwicklung der 
Finanzmärkte nicht rückgängig zu machen. Umso wichtiger sei es, die 
Qualifikation von Entscheidungsträgern zu verbessern und immer wieder
neu zu schulen. Denn nur so könne man kritische Situationen zukünftig
besser einschätzen. Doch nicht nur das - zwei weitere Lehren seien 
aus der Krise zu ziehen:
O-Ton Erstens sollte man in Zukunft unterscheiden zwischen 
handelbaren und nicht handelbaren Produkten. Also zwischen Krediten 
und tatsächlich auf dem Finanzmarkt handelbaren Produkten. Zweites 
Thema ist, dass man Marktrahmenbedingungen so schützen sollte, dass 
man den Investoren - die ja häufig uninformiert sind - eine 
Hilfestellung gibt, die bisher Ratingagenturen ausgeführt wurden.
Trotz allen Widrigkeiten schaut der Präsident der öffentlichen 
Banken zuversichtlich in die Zukunft:
O-Ton: Man muss sehen, dass wir einen leichten Optimismus schöpfen
können. Wir hatten dass schwere Jahr 2007, das noch schwierigere 
erste Quartal. Seitdem haben wir Entspannung gesehen. Auf der einen 
Seite sind natürlich auch schon viele Wertberichtigungen erfolgt. Auf
der anderen Seite muss man auch sehen, dass das Hauptphänomen der 
Finanzmarktkrise die Anspannung am Geldmarkt ist. Und, dass 
Notenbanken nach wie vor diejenigen sind, die es möglich machen, dass
Banken genügend Liquidität zur Verfügung gestellt bekommen.
Das war Dr. Siegfried Jaschinski auf der auf der 
Frühjahrspressekonferenz öffentlicher Banken.
ACHTUNG REDAKTIONEN:
Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Wir bitten jedoch 
um einen Hinweis, wie Sie den Beitrag eingesetzt haben 
an  desk@newsaktuell.de.

Pressekontakt:

Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB
Pressesprecher: Dr. Stephan Rabe

Lennéstraße 11
10785 Berlin

Telefon: (0 30) 81 92 -1 60
Telefax: (0 30) 81 92 -1 69
Mobil: (01 70) 2 47 67 02
E-Mail: presse@voeb.de
Internet: www.voeb.de

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