Vertragsbedingungen kundenfreundlich gestalten
Kfz-Versicherer Direct Line fordert flexiblere Kündigungsfristen
Berlin (ots)
Neue Zeiten bahnen sich an und das nicht erst seit dem Jahreswechsel. Der Kfz-Versicherer Direct Line fordert jetzt die Einführung flexiblerer Kündigungsbedingungen und Vertragslaufzeiten für die Kfz-Versicherung. Liegt keine Sonderkündigungsbedingung vor, wie Unfall, Prämienerhöhung oder Fahrzeugwechsel, ist es den meisten Autofahrern regulär nicht möglich, ihren Kfz-Versicherungsvertrag mitten im Jahr zu kündigen. Wer den Kündigungstermin zum Jahresende verpasst, muss ein weiteres Jahr bleiben. Mit einem TV-Beitrag im SAT 1 Frühstücksfernsehen am Mittwoch unterstrich Direct Line seine Forderung nach liberaleren Bedingungen. Vorbild für die geforderte Flexibilität sind die gesetzlichen Krankenversicherungen, die der Versicherte seit 2002 nach einer festen Vertragslaufzeit von 18 Monaten nun alle zwei Monate kündigen kann.
Freie Vertragsgestaltung möglich
Laut einer aktuellen Umfrage der GEWIS im Auftrag von Direct Line kritisie-ren 42 Prozent der Befragten das starre Kündigungsrecht. Für jeden Fünften ist das sogar ein Grund, bei gleichen Bedingungen die Kfz-Versicherung zu wechseln. Die Kfz-Versicherer in Deutschland haben zwar mit den Sonderfällen dem Autofahrer die Möglichkeit eingeräumt, auch während der laufenden Vertragszeit zu kündigen, "doch der Verbraucher sollte nicht allein auf das Eintreten eines Sonderfalles angewiesen sein, wenn er seine Kfz-Versicherung mitten im Jahr wechseln möchte", so Albrecht Kiel, Vorstandsvorsitzender der Direct Line Versicherung AG.
In der hektischen Zeit zum Jahresende sind die Menschen leicht mit der Bewältigung von Weihnachtseinkäufen, letzten Stromrechnungen oder der Ankündigung neuer Versicherungstarife überfordert. "Kundenfreundlicher wäre es, wenn dem Autofahrer der Druck genommen werden könnte, auch noch bis zum 30. November eines Jahres zu einer günstigeren Kfz-Versicherung zu wechseln", erklärt Albrecht Kiel die Forderung seines Unternehmens nach kürzeren Kündigungsfristen. Der Wechselwille geht zumeist mit einem langwierigen Preisvergleich der Autoversicherer einher und kostet somit auch noch Zeit.
Neue Maximalvertragslaufzeiten bringen wenig
Eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission zur Reformierung des Versicherungsvertragsgesetz (VVG) schlägt vor, die Maximallaufzeiten von fünf auf drei Jahre herabzusetzen. "Das ist uns nicht weitreichend genug. In der Praxis sind Kfz-Verträge ohnehin maximal nur auf ein Jahr befristet", so Albrecht Kiel von Direct Line. "Es geht uns darum, dass der Kunde jederzeit seinen Vertrag kündigen kann." Doch nur wenn alle Kfz-Versicherer gleichermaßen mitmachen und ihre Vertragsbedingungen lockern, kann das neue Modell funktionieren und die Chancengleichheit bleibt gewahrt.
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