Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit
Ohne Freiheit keine Arbeitsplätze
Deutschland nicht mehr Spitze im
Index der wirtschaftlichen Freiheit - Schlusslicht beim Arbeitsmarkt
/ Graf Lambsdorff stellt Economic Freedom Report 2002 vor
Potsdam-Babelsberg (ots)
"Solange die Politik in Deutschland nicht erkennt, dass auch der Arbeitsmarkt ein echter Markt sein muss, so lange wird es eine hohe Arbeitslosigkeit geben." Dieses Fazit zog der Vorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung, Otto Graf Lambsdorff, anlässlich der Veröffentlichung des neuen Berichts Economic Freedom of the World 2002.
Wer meint, die gegenwärtigen Probleme Deutschlands hätten etwas mit einem "Zuviel" an Marktwirtschaft zu tun, irrt. In Sachen Marktfreiheit ist die Bundesrepublik eher Mittelmaß. Vom 5. Rang, auf dem sie noch 1970 lag, ist sie inzwischen auf Platz 15 abgesunken.
Dies geht aus der diesjährigen Studie Economic Freedom of the World hervor, die jetzt vom Liberalen Institut der Friedrich-Naumann-Stiftung veröffentlicht wurde. Die Studie ermittelt unter Beteiligung von über 50 Forschungsinstituten aus der ganzen Welt jährlich den Grad der wirtschaftlichen Freiheit in 123 Ländern, unter Verwendung von Indikatoren wie
* Staatsquote und -transfers * Marktwirtschaftliche Struktur * Geldwert- und Preisstabilität * Freiheit, fremde Währungen zu benutzen * Rechtssicherheit und Eigentumsrechte * Freier Außenhandel * Freiheit von Finanz- und Kapitalmärkten * Regulierung des Arbeitsmarktes.
Neben den Ergebnissen für die einzelnen Länder untersucht der Bericht auch Zusammenhänge zwischen wirtschaftlicher Freiheit und anderen messbaren Größen wie Wirtschaftswachstum, Pro-Kopf-Einkommen oder Einkommensverteilung.
Dabei belegt die Studie eindeutig, dass alle diese Größen positiv mit dem Grad der wirtschaftlichen Freiheit korrelieren. Sowohl das Pro-Kopf-Einkommen als auch das Einkommen der ärmsten Bevölkerungsteile sind in wirtschaftlich freien Ländern fast zehnmal (!) so hoch wie in den unfreien (jeweils bezogen auf das freieste und unfreieste Fünftel der untersuchten Länder und die ärmsten 10% der Bevölkerung). Während die freien Wirtschaften im Jahr 2000 immerhin um durchschnittlich zweieinhalb Prozent wuchsen, hatten die unfreien unter Minuswachstum (-0,85%) zu leiden. Entgegen allen Vermutungen der Kapitalismus- und Globalisierungskritiker geht auch die Einkommens-Schere in den freien Wirtschaften nicht weiter auseineinder als in den unfreien: der Anteil der ärmsten 10 Prozent am Volkseinkommen beträgt im unfreiesten Fünftel 2,43%, im freiesten 2,86%. Sogar die Lebenserwartung liegt in freien Ländern höher als in unfreien.
Deutschlands Position in Sachen Wirtschaftsfreiheit gibt durchaus zu Sorgen Anlass. Besorgniserregend sind vor allem die Staatsquote, der Transfersektor und die Steuerlast. In diesem Sektor liegt Deutschland auf Rang 102 unter den 123 untersuchten Ländern. Deutschlands Spitzensteuersatz gehört immer noch zu den höchsten der Welt. Immerhin trug die Steuerentlastung im Jahr 2000 dazu bei, dass Deutsch-land ein wenig im "ranking" aufstieg.
Absolut verheerend sind jedoch die Ergebnisse im Bereich Arbeitsmarkt. Hier liegen für 74 Länder Zahlen vor, und unter diesen belegt Deutschland Platz 74, hat also den unfreiesten Arbeitsmarkt überhaupt. "Hier wird ein langes Sündenregister sichtbar", kommentierte Graf Lambsdorff; "nur was die Überregulierung des Arbeitsmarktes angeht, ist Deutschland noch führend - mit einem traurigen Negativrekord. Wir brauchen nicht nur am Arbeitsmarkt eine umfassende Liberalisierungspolitik. Das ist die Lektion aus Economic Freedom of the World 2002".
Der Bericht Economic Freedom of the World 2002 kann bezogen werden vom Liberalen Institut der Friedrich-Naumann-Stiftung Postfach 900164, 14437 Potsdam; libinst@fnst.org
verantwortlich:
Kirstin Balke Pressesprecherin
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