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SoVD: Die Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs darf nicht unter dem Diktat der Kostenneutralität stehen

Berlin (ots)

SoVD-Präsident Adolf Bauer erklärt:
Der Beirat zur Überprüfung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs hat 
heute den zweiten Teil seines Berichts vorgelegt, in dem er 
Vorschläge zur Umsetzung unterbreitet. Der SoVD sieht in dem neuen 
Pflegebedürftigkeitsbegriff eine Chance, den individuellen 
Pflegebedarf differenzierter zu erfassen. Es hängt aber entscheidend 
von der Umsetzung ab, ob der neue Pflegebedürftigkeitsbegriff dazu 
beiträgt, Pflegebedürftigen ein weitgehend selbstbestimmtes und 
eigenständiges Leben zu ermöglichen.
Der SoVD stellt folgende Anforderungen an eine Umsetzung des neuen
Pflegebedürftigkeitsbegriffs: Es ist überfällig, dass auch der 
Pflegebedarf von Menschen mit Sinnesbeeinträchtigungen wie z. B. 
Demenzkranken künftig stärker berücksichtigt wird. Dies darf aber 
nicht zu Lasten der Pflegebedürftigen mit körperlichen 
Einschränkungen gehen.
Die Neuordnung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs darf nicht unter 
dem Diktat der Kostenneutralität stehen. Im Mittelpunkt müssen der 
pflegebedürftige Mensch und die Verwirklichung einer würdevollen 
Pflege stehen. Niemand, der jetzt einer der drei Pflegestufen 
zugeordnet ist, darf durch die Einteilung in fünf Bedarfsgrade 
schlechter gestellt werden. Für alle, die bereits Leistungen der 
Pflegeversicherung erhalten, müssen weitgehende 
Bestandsschutzregelungen gesichert werden. Es ist positiv anzumerken,
dass der Beirat für alle fünf Bedarfsgrade auch Leistungen der 
Pflegeversicherung vorsieht. Der vorgeschlagene Geldbetrag für den 
neuen Bedarfsgrad 1 kann allerdings nur ein Einstieg sein.
Für den SoVD ist außerdem unverzichtbar, dass ein neues 
Begutachtungsverfahren den Reha-Bedarf von Pflegebedürftigen 
zuverlässig erkennt. Der gesetzlich verankerte Grundsatz, dass 
Pflegebedürftige Anspruch auf Rehabilitationsmaß-nahmen haben, die 
ihre Selbständigkeit bewahren oder wieder herstellen, muss endlich 
auch umgesetzt werden.
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden

Pressekontakt:

Kontakt:
Dorothee Winden
SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 129/ Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

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