All Stories
Follow
Subscribe to Sozialverband Deutschland (SoVD)

Sozialverband Deutschland (SoVD)

SoVD zur Rürup-Kommission: Gesundheitsreform darf Familien nicht belasten

Berlin (ots)

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat die
Politik eindringlich davor gewarnt, die beitragsfreie Mitversicherung
für Ehegatten in der Gesetzlichen Krankenversicherung nach "dem
Rasenmäher-Prinzip" ersatzlos zu streichen, wie es in der
Rürup-Kommission überlegt werde. "Das würde viele Familien vor
unüberwindbare finanzielle Probleme stellen und wäre auch generell
eine falsche familienpolitische Weichenstellung," kritisierte
SoVD-Präsident Peter Vetter. So sei es nicht hinnehmbar, dass auch
Frauen, die Kinder erziehen oder Angehörige pflegen und damit auf
eigenes Einkommen verzichten, hohe Krankenkassenbeiträgen zahlen
müssten und so das Familieneinkommen geschmälert werde. Vor allem
Familien mit geringem und mittlerem Einkommen könnten sich das gar
nicht leisten. Besonders ungerecht wäre ein Krankenkassenbeitrag für
jene Frauen, die nach Zeiten der Kindererziehung und der Pflege ins
Berufsleben zurückkehren wollen, aber wegen des immer härteren
Wettbewerbs um Arbeitsplätze kaum noch Chancen auf dem Arbeitsmarkt
hätten. Sie wären doppelt bestraft: Mit Arbeitslosigkeit und
Krankenkassenbeiträgen.
Vetter wies auch den Vorschlag der Rürup-Kommission zurück, den
Arbeitgeberanteil zur Krankenversicherung an die Arbeitnehmer in Form
einer einmaligen Lohnerhöhung als Barlohn auszuzahlen. "Damit wären
die Arbeitgeber von jeder weiteren Erhöhung der Beitragssätze
freigestellt und ein weiteres Stück aus der sozialen Verantwortung
entlassen. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, insbesondere aber
die chronisch kranken, behinderten und älteren Versicherten müssten
die Zeche in Form überhöhter Beiträge, Zuzahlungen und voraussicht-
lich weiterer Leistungseinschnitte zahlen," kritisierte der SoVD-
Präsident. Es wäre ein nicht hinnehmbarer politischer Husarenritt,
wenn ausgerechnet eine rot-grüne Bundesregierung den Ausstieg aus der
paritätischen Beitragsfinanzierung in der Gesetzlichen
Krankenversicherung einleitet.
V.i.S.d.P.: Hans-Jürgen Leutloff

Pressekontakt:

SoVD-Bundesverband
Abteilung Sozialpolitik
Kurfürstenstr. 131
10785 Berlin
Tel.: 030/26 39 10 40/41
Fax: 030/26 39 10 55
E-Mail: hans-juergen.leutloff@sovd-sozialpolitik.de

Original content of: Sozialverband Deutschland (SoVD), transmitted by news aktuell

More stories: Sozialverband Deutschland (SoVD)
More stories: Sozialverband Deutschland (SoVD)
  • 28.03.2003 – 10:11

    SoVD zur Rentenanpassung: Rot-Grün schafft dynamische Rente ab

    Berlin (ots) - Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hat der rot-grünen Bundesregierung vorgeworfen, das Ende der dynamischen Rente einzuleiten und so viele Rentnerinnen und Rentner auf die Grundsicherung und damit auf die Sozialhilfe zu verweisen. "Schon die geringe Rentenanpassung zum 1. Juli 2003 von 1,04 % im Westen und 1,19 % im Osten wegen der fiktiven ...

  • 25.03.2003 – 13:49

    Rürup-Kommission: SoVD unterstützt Bürgerversicherung

    Berlin (ots) - Der Sozialverband Deutschland (SoVD) unterstützt Vorschläge von Mitgliedern der Rürup-Kommission, die darauf abzielen, die Versicherungspflichtgrenze in der Gesetzlichen Krankenversicherung abzuschaffen und diese zu einer Bürgerversicherung weiterzuentwickeln. Zu dem Bericht in der heutigen Ausgabe der Berliner Zeitung "Der Tagesspiegel" äußerte sich Präsident Peter Vetter: "Der SoVD ...

  • 17.03.2003 – 14:14

    Sozialverbände zur Rentenbesteuerung: Dolchstoß für die gesetzliche Rentenversicherung

    Berlin (ots) - Der Bund der Ruhestandsbeamten, Rentner und Hinterbliebenen im Deutschen Beamtenbund (BRH), der Sozialverband Deutschland (SoVD) und der Bundesverband der Volkssolidarität haben an die Bundesregierung appelliert, die Vorschläge in dem von der Rürup-Kommission vorgelegten Gutachten zur langfristigen Vollbesteuerung der Renten zurückzuweisen. ...