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Kabinett beschließt Rentenreform: SoVD: Rot-Grün kündigt Generationengerechtigkeit auf

Berlin (ots)

Der Sozialverband Deutschland (SoVD) sieht durch
die heutigen Rentenbeschlüsse der Bundesregierung die
Generationengerechtigkeit "praktisch aufgekündigt" und damit auch das
System der sozialen Rentenversicherung "existenziell gefährdet". Weil
die Regierung stabile Beitragssätze und einen möglichst sinkenden
Bundeszuschuss zur obersten Maxime ihrer Rentenpolitik mache,
konsolidiere sie alleine zu Lasten der Rentner und der rentennahen
Jahrgänge, kritisierte SoVD-Präsident Adolf Bauer. Dabei komme es zu
unverantwortlichen Mehrfachbelastungen. Langfristig werde dadurch das
Rentenniveau so weit herunter gefahren, dass sich die Frage stelle,
ob das überhaupt noch eine Pflichtversicherung rechtfertige.
Die Bundesregierung mute den Rentnern mehr zu als viele von ihnen
finanziell verkraften könnten, meinte Bauer. So würden gleichzeitig
die Rentenerhöhungen um den Riesterfaktor und den neuen
Nachhaltigkeitsfaktor gekürzt. Das dürfte - zusammen mit der
Nullrunde 2004 - mittelfristig zu erheblichen realen Rentenkürzungen
führen. Zusätzlich müssten die Rentner auch noch den vollen Beitrag
zur Pflegeversicherung zahlen, volle Sozialabgaben auf Zusatzrenten
entrichten und als Akademiker künftig auf fast 60 Euro Rente
verzichten.
"Es klingt wie Hohn, wenn Bundessozialministerin Ulla Schmidt
feststellt, dass die rot-grüne Reformpolitik die Renten langfristig
sichert," betonte Bauer. Tatsächlich handele es sich um schlichte
Kürzungen für heutige und künftige Rentner. Da Beitrags- und
Steuerzahler gleichzeitig geschont würden, obwohl die jüngere
Generation durch ihre Entscheidung gegen Kinder die Rentenprobleme
überhaupt erst so dramatisch werden lasse, habe das nichts mehr mit
Generationengerechtigkeit zu tun. Auch die aktuellen, konjunkturell
bedingten Finanzprobleme der sozialen Sicherungssysteme könne man
"nicht den Rentnern in die Schuhe schieben". Sie trügen dafür
keinerlei Verantwortung und dürften deshalb auch nicht alleine die
Folgen tragen.

Pressekontakt:

Hans-Jürgen Leutloff
Sozialverband Deutschland
SoVD-Bundesverband
Abteilung Sozialpolitik
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 120/121
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: hans-juergen.leutloff@sovd.de

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