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Sozialverband Deutschland (SoVD)

Arbeitslosigkeit: Hauptproblem für die Rente
Sozialverband Deutschland bei der LVA Braunschweig Hannover

Berlin (ots)

Mehr ältere Menschen, weniger Kinder -  die so
genannte demografische Entwicklung ist nicht der Grund für die
aktuell angespannte finanzielle Lage der gesetzlichen
Rentenversicherung. Hauptursache ist vielmehr die hohe
Arbeitslosigkeit in Deutschland. In dieser Analyse waren sich der
Präsident des Sozialverbandes Deutschland (SoVD), Adolf Bauer, und
die Geschäftsführer der Landesversicherungsanstalten (LVA)
Braunschweig und Hannover, Dr. Manfred Benkler, Jörg Kayser und Dr.
Ralf Kreikebohm, einig. Anlässlich eines Informationsbesuches
diskutierten Bauer und die LVA-Vertreter am Montag, 15. März, in der
LVA in Laatzen über ein mögliches Zukunftsmodell der Altersvorsorge
in Deutschland. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit zahlen derzeit zu
wenig Beitragszahler in die gesetzliche Rentenversicherung ein.
Hierdurch wird eine Senkung des Beitragssatzes von zurzeit 19,5
Prozent verhindert, obwohl sie zur Belebung der Konjunktur hilfreich
wäre.
Sowohl der SoVD als auch die LVA-Vertreter befürworten
grundsätzlich eine Erwerbstätigen-Versicherung, in die alle
Berufstätigen einzahlen. SoVD-Präsident Adolf Bauer sagte: "Die
gesetzliche Rentenversicherung muss auf mehr Schultern verteilt
werden." Dr. Manfred Benkler wies darauf hin, dass eine höhere Zahl
von Beitragszahlern allerdings später auch eine höhere Zahl von
Rentenempfängern nach sich zieht. Ob mit diesem Modell eine
finanzielle Entlastung verbunden ist, hänge einerseits davon ab, wie
viele Leistungen diese "Neuversicherten" in Anspruch nehmen,
andererseits spiele es eine Rolle, zu welchem Zeitpunkt sie ihre
Renten erhalten. Geschieht dies etwa dann, wenn ohnehin viele heutige
Beitragszahler in Rente gehen, so können sie auch eher eine Belastung
für die Rentenversicherung darstellen.
Bauer und die LVA-Geschäftsführer diskutierten weiterhin die
aktuellen Reformmaßnahmen. So beabsichtigt der Sozialverband, gegen
die diesjährige Aussetzung der Rentenerhöhung und die Belastung der
Rentner mit dem vollen Pflegeversicherungsbeitrag zu klagen und
notfalls bis vor das Bundesverfassungsgericht zu ziehen. Der SoVD und
die LVA-Vertreter verständigten sich in dem Gespräch darauf, die
Rechtmäßigkeit der Maßnahmen anhand von Musterprozessen zu prüfen.
"Diese Absprache hilft uns, Verwaltungskosten einzusparen", meinte
Jörg Kayser. "Immerhin können dann andere Verfahren bis zur
Entscheidung ruhen und verursachen in der LVA keine unnötige Arbeit."
Einig waren sich Adolf Bauer und die LVA-Vertreter, dass die
Akzeptanz der Rentenversicherung bei der jüngeren Generation stark
von der Renditeeinschätzung abhänge. In den aktuellen Diskussionen
hierzu werden allerdings lediglich die im Laufe des Lebens
eingezahlten Beiträge mit den zu erwartenden Auszahlungen verglichen.
Tatsächlich seien aber neben der Altersrente viele
Versicherungsleistungen eingeschlossen - etwa bei einer
Erwerbsminderung, bei Kindererziehung oder Pflege sowie die
Absicherung der Hinterbliebenen und Rehaleistungen. Dieser
Versicherungsschutz begleitet die Arbeitnehmer während ihrer gesamten
Mitgliedschaft in der Rentenversicherung. Beide Seiten waren sich
einig, dass die Rentenversicherung insbesondere bei jüngeren
Versicherten nur dann Akzeptanz behalten werde, wenn langfristig ein
angemessenes Verhältnis zwischen Beitrag und Leistung garantiert sei.
Das Gespräch fand in vertrauensvoller Atmosphäre statt und soll
fortgesetzt werden.
V.i.S.d.P.: Dorothee Winden

Pressekontakt:

SoVD-Bundesverband
Pressestelle
Stralauer Str. 63
10179 Berlin
Tel.: 030/72 62 22 - 129 / Sekretariat -123
Fax: 030/72 62 22 328
E-Mail: pressestelle@sovd.de

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