Neue Wege der Kooperation ergänzen regionale Strategie
Köln (ots)
"Die RheinEnergie hat ihre Position als eines der erfolgreichsten Unternehmen der Branche behauptet und ausgebaut. Wir haben Umsatz und Ertrag deutlich steigern können und stehen sehr gut im Markt." Mit diesen Worten umschrieb Dr. Rolf Martin Schmitz, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie AG, die aktuelle Lage seines Unternehmens. Bei der Jahrespressekonferenz zog der Vorstand nicht nur Bilanz für das Jahr 2006, er informierte auch ausführlich über die strategische Position und die weitere Entwicklung der RheinEnergie. (Zahlen zur Bilanz 2006 befinden sich in einer separaten Presseinformation von heute.)
Beteiligungspolitik: "RheinEnergie PLUS"
Konsequent verfolgt die RheinEnergie ihren Weg der regionalen Kooperation und Partnerschaft. Im vergangenen Jahr gab es dabei wiederum positive Entwicklungen: Die beiden Spartenunternehmen im Bergischen und Oberbergischen Land, Gasgesellschaft Aggertal und Aggerstrom, bilden jetzt das neue Mehrspartenunternehmen AggerEnergie und beliefern die Kunden mit Strom, Erdgas und teilweise mit Wasser. Mehrheitsgesellschafter ist die RheinEnergie, die übrigen Anteile halten die Kommunen vor Ort. "Wir kooperieren dort hervorragend; die Marke AggerEnergie besitzt lokale Nähe und hat gutes Potenzial", stellte Schmitz dazu fest.
Beteiligung an der rhenag
Aus den "Gründertagen" der RheinEnergie im Jahr 2002 stammt eine mit der RWE vereinbarte Option zum Erwerb von 25,1 Prozent der Anteile am Energieversorger "rhenag" mit Sitz in Köln. Diese Option hat die RheinEnergie ausgeübt und die Anteile übernommen. Damit wird sie ihr Geschäft vor Ort deutlich ausweiten.
Beteiligungserwerb MVV
Auf einer ganz anderen Ebene spielt sich die Kooperation mit einem ähnlich großen kommunalen Energieversorger in Deutschland ab: Die RheinEnergie ist dabei, 16,1 Prozent der Anteile an der MVV AG in Mannheim zu erwerben. "Mit unserem Einstieg bei der MVV Energie AG erweitern wir unsere bisherige rein auf den Kölner Raum konzentrierte Strategie. Wir schaffen so etwas wie 'RheinEnergie Plus'. Wir geben damit nicht unseren regionalen Ansatz auf. Wir ergänzen ihn um eine neue, entscheidende Komponente. Daraus erge-ben sich für uns und unsere Partner ganz neue Kooperationsmöglichkeiten mit einem anderen großen kommunalen Versorger", erläuterte Schmitz diesen Schritt. Wirtschaftliche Vorteile ließen sich mitunter nur erzielen, wenn man eine gewisse Größe erreicht habe. "Diese Vorteile können wir gemeinsam mit der MVV ausschöpfen, zum Wohl der Kunden und Anteilseigner vor Ort."
Rheinische NETZGesellschaft
Die Rheinische NETZGesellschaft (RNG) nimmt die Funktionen des Netzbetreibers gemäß Energiewirtschaftsgesetz wahr und hat mittlerweile zwei neue Gesellschafter hinzugewonnen: Der Vertrag mit der Energieversorgung Dormagen wurde gestern beurkundet; außerdem ist die GVG Rhein-Erft im Kreis der Gesellschaft, der bislang aus Belkaw, Energieversorgung Leverkusen, Stadtwerken Leichlingen und der RheinEnergie bestand.
Energiebeschaffung
"Es ist unser erklärtes Ziel, die eigene Energieerzeugung in Zukunft weiter zu stärken. Das ist eine Schlüsselposition für uns", sagte Schmitz in der Pressekonferenz weiter. Deshalb haben sich die RheinEnergie in den zurückliegenden anderthalb Jahren intensiv mit dem Bau eines 800-MW-Steinkohlekraftwerks im Niehler Hafen beschäftigt.
Der Standort ist sehr gut geeignet, einen solchen Block aufzunehmen. Ver- und Entsorgung können über den Rhein, die Kühlung aus dem Hafenbecken erfolgen. Und zudem kann die Anlage verbrauchernah in Kraft-Wärme-Kopplung betrieben werden und damit Brennstoffnutzungen bis etwa 60 Prozent vorweisen.
Der Markt für Kraftwerksbauten ist aber momentan derart überhitzt, dass die Preise in sechs Monaten um fast 30 Prozent gestiegen sind. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen für die Wirtschaftlichkeit eines solchen Projektes. Auch der mögliche Liefertermin hat sich gegen-über ursprünglichen Planungen weiter nach hinten verschoben. Zudem ist die politische Diskussion über die Ausgestaltung des CO2-Zertifikatehandels nach 2012 stark im Fluss.
"Aus diesen Gründen haben wir uns entschlossen, aktuell keinen Baubeschluss für das Steinkohlekraftwerk zu fassen. Die wirtschaftliche Attraktivität ist nicht mehr ausreichend gegeben, um einen solchen Bau jetzt zu beschließen. Die Anlagen sind derzeit einfach zu teuer", sagte Schmitz. "An unserem übergeordneten Ziel, unsere Eigenerzeugung auf Sicht zu stärken, halten wir aber unverändert fest."
Daneben biete die geplante Beteiligung an der MVV neue Optionen. Denn auch die MVV beschäftigt sich derzeit mit neuen Kraftwerksprojekten. Deswegen wolle man zunächst mit der MVV prüfen, inwieweit eine Zusammenarbeit in der Erzeugung und bei Neubauprojek-ten realistisch und sinnvoll ist.
Klimaschutz
Schmitz stellte dar, dass sich sein Haus momentan sehr intensiv mit den Fragen des Klimaschutzes auseinandersetzt: "Wir waren in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten alles andere als untätig und haben im Kraftwerkspark durch Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und Fernwärme, durch Effizienzprogramme, Beratung etc. deutliche Beiträge geleistet. Aber auch wir stellen uns der Debatte neu und beschäftigen uns zurzeit sehr intensiv mit der Thematik. Wir werden uns in absehbarer Zeit zu Wort melden. Dann stellen wir Ihnen ein konkretes Programm vor. Dies umfasst unsere Beiträge zum Klimaschutz auf allen Feldern unserer Arbeit."
Pressekontakt:
RheinEnergie AG
Presseabteilung
Christoph Preuß
Parkgürtel 24
50823 Köln
Telefon 0221 178-3036
Original content of: RheinEnergie AG, transmitted by news aktuell